Drucker, Scanner, Kombis 11.461 Themen, 46.443 Beiträge

Minolta Bizz Hub

pumpendoktor / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

wir haben in unseren Betrieben neue Drucker bekommen.

Alle Drucker können ausserdem faxen und Scannen.

Alle Drucker in alle 30 Betrieben sind über die Zentale miteinander vernetzt.

Bestünde technisch generell die Möglichkeit,von dritten, auf  gedruckte, gefaxt und gescannte Dokumente über das Netztwerk zuzugreifen ? Das wird von unserer IT bestritten.

Ich frage aus dem Grunde, weil hier ja auch vom Betriebsrat Dokumente versendet werden, die sensible und persönliche Daten enthalten.

bei Antwort benachrichtigen
Crusty_der_Clown pumpendoktor „Minolta Bizz Hub“
Optionen

Moin,

nein, mit normalen Mitteln ist kein Zugriff möglich. Die von dir genannten Daten werden allerdings eine Zeitlang auf der Festplatte des Gerätes zwischengespeichert und automatisch wieder überschrieben, wenn das Gerät für einen folgenden Auftrag wieder Speicherkapazität der Festplatte nutzen muß. Vergleichbar mit dem Cache-Speicher deines PCs, wo Daten vorübergehend zwischengespeichert werden.

Nun ist es theoretisch möglich, dass jemand die Festplatte des Gerätes ausbaut und die entsprechenden Kenntnisse mitbringt, um die herstellereigenen Speichermethoden zu entschlüsseln. Wer auch nur ein wenig die Augen offen hält, liest ja auch hie und da, dass Spielekonsolen, dBoxen von ehemals Premiere, Smartphones und diverse andere geschlossene Systeme geknackt werden. Otto Normalanwender, auch mit guten PC-Kenntnissen, kann das nicht, man muß also schon gut wissen, was man da tut. Ist das in einigen Umgebungen evtl. gefährlich (Stichwort Industriespionage, ein Kunde von uns hatte da gerade mit zu kämpfen), bietet es sich an, die von den Herstellern angebotenen Security-Kits zu erwerben, diese löschen sofort die benötigten Speicherplätze auf der Festplatte ohne jede Möglichkeit, die Daten wieder rekonstruieren zu können.

Soweit jedenfalls, wenn ganz normal gedruckt wird, die Druckertreiber bieten aber auch die Möglichkeit zur Speicherung an, aber das muß explizit so ausgewählt werden, das passiert nicht zufällig.

Jetzt gibt es aber zwei "Aber":
Viele Kopiererhersteller bieten externe Druckcontroller der Marke "Fiery" von der Firma efi an. Diese können entsprechend konfiguriert werden, dass Druckaufträge relativ lange gespeichert werden. Diese Controller hat man allerdings in der Regel nur im Grafikgewerbe, wo es absolut auf Qualität ankommt, die Controller sind nämlich oft teurer als der Kopierer, 15.000 Euro sind da keine ungewöhnlichen Beträge. Da ist die Speicherung in der Regel auch erwünscht, da es sich gerne um Dokumente handelt, die extrem komplex sind und der Ausdruck durchaus Minuten dauern kann, weil die reinen Druckerdaten erst berechnet ("gerippt") werden müssen. Sind die Dokumente hingegen abgespeichert, liegen schon die reinen Druckdaten vor, die sofort ohne Wartezeit wieder ausgedruckt werden können, das braucht man in der Werbung häufig.

Und "aber" Nr. 2: Dateinamen nebst Anwendername werden in der Regel mitprotokolliert. Wir hatten gerade einen Fall, dass jemand beim Arbeitgeber das Gerät genutzt hat, um Bewerbungsunterlagen auszudrucken und recht dumm geguckt hat, als gerade dann das Gerät ausgefallen ist.Gegebenenfalls sollte man heikle Dokumente also vielleicht nicht "Lebenslauf" und "Bewerbung" nennen, wenn man dieses Risiko zur Entdeckung ausschließen möchte. Lieber das Dokument dann in "ToDo-Liste" oder andere unverfängliche Namen umbenennen, bevor es gedruckt wird. "Klageentwurf wegen Überstundenregelung" wäre also vielleicht für den Betriebsrat ein suboptimaler Dateiname, falls die Geschäftsleitung mal neugierig ist.

Gruß
Jürgen

"Man kann Nudeln machen warm, man kann Nudeln machen kalt." Ode an die Nudel von Peter Ludolf, dem Erfinder des Lagerhaltungssystems "Haufenprinzip"
bei Antwort benachrichtigen