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News: Für Samsung kommt es dick!

Hat Samsung Blogger erpresst?

xafford / 42 Antworten / Flachansicht Nickles
Derzeit machen Meldungen die Runde, dass Samsung im Rahmen der aktuell statt findenden IFA Blogger rund um den Globus eingeladen hat auf Samsungs Kosten die Messe zu besuchen. Eine feine Sache für die Blogger, die sich den Trip sonst nicht hätten leisten können.

Allerdings wird dieser feine Zug etwas getrübt durch Behauptungen, Samsung hätte diese Blogger dann vor Ort unter Druck gesetzt sich als Promoter für Samsung zu betätigen, andernfalls würde man ihren bezahlten Rückflug stornieren und sie müssten selbst für ihre Rückreise sorgen - ein durchaus kostspieliges Unterfangen wenn die Heimreise zum Beispiel nach Indien führt.

So berichtet der indische Blogger Clinton Jeff der Seite Unleash the Phone über genau diesen Umstand. Angeblich lud Samsung ihn zu der Messe ein, bot ihm an den Flug und die Unterbringung für den Zeitraum der Messe zu bezahlen und fragte ihn ob er als unabhängiger Blogger, oder als Promoter zu der Messe anreisen wolle. Seiner Aussage nach wollte er explizit als unabhängiger Blogger anreisen. Trotzdem habe ihn Samsung vor Ort dann mehr oder weniger genötigt auf der Messe als Promoter Werbung für das Unternehmen zu machen und drohte ihm sowohl den Rückflug zu stornieren, als auch sein Hotelzimmer sofort zu kündigen.

Laut Jeffs Aussage konnte er sich zuerst mit Samsung auf einen Kompromiss einlassen und zwar in Samsung-Standkleidung an einer Veranstaltung teil zu nehmen und dafür nicht sofort "vor die Tür" gesetzt zu werden. Gleichzeitig sprang Nokia als "Retter in der Not" ein und erklärte sich bereit sein Hotel bis zum Ende, so wie seinen Rückflug zu bezahlen.

Das klingt alles erst einmal recht dubios, gerade wenn man auch Meldungen anderer Blogger wie Amit Bhawani zu diesem Thema liest in der er behauptet, dass Samsung ganz klar auf die Bedingungen der Einladung hingewiesen hätte.

Hat hier Samsung also wirklich einen PR-Gau begangen indem sie Bloggern das Messer auf die Brust gesetzt haben um sie zu Sockenpuppen im Samsung-Marketing zu machen, oder hat hier ein Blogger nur das Kleingedruckte nicht richtig gelesen, oder ist dies hier mal wieder ein perfider Fall von Guerilla-Marketing gegen Samsung? Gerade zu einem Zeitpunkt wo Samsung dank des verheerend verlorenen Prozesses gegen Apple und der erneuten Meldungen über Kinderarbeit in den Medien ist?

xafford meint:

Unternehmen sind nicht gut oder böse, es sind Unternehmen und prinzipiell ist es absolut vorstellbar, dass ein Unternehmen so eine miese Tour fährt - ebenso wie es vorstellbar ist dass ein anderes Unternehmen so eine Aktion inszeniert, um einen Konkurrenten schlecht dastehen zu lassen. Aber genau so ist es auch vorstellbar, dass ein Blogger sich als Trottel outet, weil er es versäumt hat dem geschenkten Gaul nicht ins Maul zu schauen - oder aber dachte mit einer inszenierten Skandal-Meldung seine Seite ordentlich pushen zu können.

Klar ist das Unternehmen Samsung bestimmt kein Waisenkind - aber wäre Samsung so blöde auf diese plumpe Art einen PR-Gau quasi zu forcieren? Kinderarbeit bei Auftragsfertigern hin oder her - in einem Land wo Arbeitnehmerrechte quasi in den Kinderschuhen stecken (nein, das sollte kein Kalauer sein) und Wanderarbeiter zum Alltag gehören und ab und an auch Meldungen zu Sklavenarbeit die Runde machen - man sollte nicht vergessen - auch andere Unternehmen fertigen sehenden Auges dort und auch diesen Unternehmen geht es nur um Gewinnmarge und Profit.

Der Hintergrund, sofern er denn wirklich geklärt wird dürfte also interessant werden - aber eines ist mittlerweile klar: Die Schlammschlacht im Mobile-Business ist schon länger eröffnet und da dürfte keiner der Beteiligten eine saubere Weste haben, was die Wahl der Waffen angeht.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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gelöscht_84526 Max Payne „Was nützt es, Geld in Bildung zu stecken, wenn...“
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die Ausbildungsstätte wäre ja auch unfassbare 16 km weit weg gewesen...

Auf dem Land kann das ohne Weiteres zu Problemen führen.

Wenn der Jugendliche kein Auto + Führerschein hat, die Eltern über "nur" ein Auto verfügen, welches sie selber benötigen, um zur Arbeit zu kommen - dann ist das auf dem Land ein großes Problem.

Ich kenne das z.B. von hier, wo ich wohne. Die nächste Bushaltestelle ist etwa 5 Kilometer entfernt, weil hier direkt in der Pampa keine Linie vorbeiführt. Dazu kommt, dass die Busse erst ab etwa 9 Uhr fahren - was für Probleme sorgt, wenn die Arbeitszeit um 8 Uhr beginnt. Und zum Feierabend fährt dann leider auch kein Bus mehr - der letzte Bus fährt etwa gegen 15 Uhr. Insgesamt fahren täglich etwa 4 - 5 Busse. Und dann musst du noch das große Glück haben, dass der auch dahin fährt, wo die Arbeitsstätte liegt.

Wenn ich von mir zu Hause z.B. mit dem Bus in das nur 10 Kilometer weit entfernte Wittmund fahren will, dann muss ich erst zur richtigen Zeit zur Bushaltestelle kommen, evtl. mit dem Fahrrad. Dann fährt dieser Bus etwa eine Stunde, bis er nach Wittmund kommt - dann bist du aber erst am Busbahnhof (wenn man den so nennen darf). Wenn du dann Glück hast, kommt in der nächsten halben Stunde ein Anschlussbus, der dich zumindest in die Nähe deiner Arbeitsstelle bringt. In meinem Fall könnte ich somit besser die 10 Kilometer laufen, da wäre ich wahrscheinlich schneller am Ziel... :-)

Ich sehe das jeden Tag bei meinem jüngsten Sohn (18 Jahre alt): Der muss morgens um 05:45 Uhr aufstehen, damit er um 08:00 Uhr bei den Berufsbildenden Schulen ist (er besucht dort die Fachoberschule "Wirtschaft und Verwaltung"). Der Bus fährt hier "ausnahmsweise", weil "Schulbus", schon um 06:40. Er ist dann kurz vor 7 Uhr dort an der Schule (auch hier kommt es nur zu dieser kürzeren Fahrzeit, weil es sich um einen Schulbus handelt), Unterrichtsbeginn ist aber erst um 8 Uhr! Gut, dass die Schule dann - also um 7 Uhr - schon ihre Pforten geöffnet hat, da kann er sich dann mit anderen "Leidensgenossen", die manchmal sogar noch eher dort eintreffen, unterhalten. Im Winter ist die Schule dann sogar beheizt, sodass die Schüler, welche dort so früh eintreffen, nicht frieren müssen..... :-)

Wenn also bei dem von dir erwähnten "Elternhaus" ähnliche Bedingungen vorliegen, dann kann ich zum Teil verstehen, dass die aus dem Grunde, weil die Ausbildungsstätte 16 Kilometer entfernt liegt, Probleme damit haben.

In der Stadt wäre das natürlich alles kein Problem. Als ich noch im  Ruhrgebiet gewohnt habe, fuhren bei mir fast vor der Haustür alle 10 Minuten irgendwelche  Busse in alle möglichen Richtungen - und zwar Tag und Nacht. In solchen Regionen hat man bei 16 Kilometern zur Arbeit natürlich keine Probleme damit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.

Gruß
K.-H.
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Samsung entschuldigt... mi~we