Hallo,
was jetzt kommt, will, glaub ich, nicht jeder lesen. Wer also keinen Unfallbericht lesen möchte, sollte diesen Beitrag gleich wieder wegklicken.
Also, am Montag bin ich zum Dermatologen, weil ich ca. 4 Wochen vorher meinen linken, großen Zeh so stark an einem harten Gegenstand gestoßen hatte, dass sich der Nagel zunächst blau färbte und sich dann langsam anfing zu lösen. Der Arzt empfahl mir zwei Salben, eine zur Desinfektion und eine, die ich auf den dann möglichst kurz geschnittenen Zehnagel streichen sollte, damit der sich dann auflöst und entfernt werden kann.
Die Apotheke hatte natürlich eine der Salben nicht vorrätig, so dass sie bestellt werden musste und ich am Mittag wiederkommen sollte.
Was ich tat.
Auf dem Weg dorthin machten mein Fahrrad und ich die Bekanntschaft mit einer sich plötzlich geöffneten Autotür. Der Fahrer öffnete die Türe wohl in dem Moment, in dem ich auf gleicher Höhe mit der Tür war. Ich begriff erst, was los war, nachdem mein Kopf heftig auf dem Asphalt aufschlug.
Zunächst stellte ich nur eine große Schürfwunde auf meinem Hinterkopf fest. Dann wurde mir ein wenig schlecht und ich fing an den Autofahrer zu beschimpfen, aber so richtig hatte ich immer noch nicht kapiert, was da gerade passiert war.
Ich hatte mein Handy nicht dabei, sonst hätte ich die Polizei und einen Krankenwagen gerufen. Der Fahrer hatte angeblich auch keins dabei, so daß wir uns auf den Austausch der Telefonnummern und der Adressen beschränkten. Der Mann fuhr mich auf mein Bitten hin, zum nahe gelegenen Krankenhaus, in dem er mir einen Geldschein in die Hand drückte und verschwandt.
So, ich saß bestimmt eine Stunde auf der Wartebank, bis ich endlich drankam. Die Kopfwunde wurde gesäubert und verbunden, ich wurde gefragt, ob ich noch weitere Schmerzen hätte, was ich verneinte. Dann wurden die Halswirbel geröngt (waren OK, obwohl ich Kopfschmerzen hatte). Erst da bemerkte ich die Schmerzen zwischen den Zehen des rechten Fußes. Es stellte sich heraus, dass ich eine tiefe Wunde zwischen den Zehn hatte, die genäht werden mußte.
Jetzt humpel ich schon fast eine Woche durch meine Wohnung und alle zwei Tage zu meinem Hausarzt, um einen Verbandswechsel durchführen zu lassen.
Frage: Wie hättet Ihr Euch dem Autofahrer gegenüber verhalten? Ihn angezeigt? Es so gemacht, wie ich? Wobei ich wohl die ersten Stunden nach dem Unfall irgentwie nicht zurechnungsfähig war, weil total aufgedreht und am ganzen Körper zitternd. Ich mußauch zugeben, dass ich keinen Fahrradhelm trug.
Dass Einzige, was ich selbst an dieser Sache interessant finde, sind die Zusammenhänge bzw. wieder einmal die Erkenntnis, dass Alles mit Allem zusammenhängt.
Gruß
Karl
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Hallo,
zunächst einmal gute Besserung. Es hätte auch schlimmer ausgehen können.
vielen Dank für Deinen Besserungswunsch. Und dass es auch schlimmer hätte ausgehen können, sehe ich auch so. Der Arzt im Krankenhaus sagte: "Welchen Schutzengel hatten sie denn? - Es haben sich schon Leute das Genick gebrochen, bei so einem Unfall!"
Tja, ich habe mich wohl instinktiv abgerollt, denn ich hatte auch eine leichte Prellung am linken Arm, so dass der Aufprall des Kopfes abgefedert wurde. Und das mit 60plus. Da hat sich meine frühere Yogabesessenheit wohl noch bezahlt gemacht.
Gruß und eine schöne Woche
Karl