Linux 15.017 Themen, 106.937 Beiträge

Linux für ältere Mitmenschen

schoppes / 86 Antworten / Flachansicht Nickles

hallo Linuxfreunde (und die wenigen -freundinnen),

Acader hat in diesem neuen Thread http://www.nickles.de/forum/linux-contra-monopole/2012/erklaerungen-zu-ubuntu-12-04-lts-538917156.html einen Link gesetzt, den ich mir angeschaut und anschließend auf der rechten Seite weiter geklickt habe.

Dabei stieß ich auf diesen interessanten Vortrag von der Ubucon 2011, in dem der Vortragende sich besonders an ältere Menschen wendet und die Vorzüge von Ubuntu anpreist.
Im Großen und Ganzen stimme ich dem Referenten zu, aber zwei Aussagen kann ich persönlich nicht nachvollziehen:

1. "alle Leute erzählen,Ubuntu ist was für junge Leute, ... Linux machen junge Leute"
Ich habe beruflich mit jungen Leuten zu tun (10 bis 20 Jahre). Von denen kennt oder verwendet fast keiner Linux. 

2. Was er über die "gesundheitsfördernden positiven Auswirkungen" von Ubuntu erzählt, halte ich schlichtweg für "Schwachsinn".

http://www.youtube.com/watch?v=yvA4HIcqGq8&feature=related

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=yvA4HIcqGq8&feature=related

Wenn ich mir anschaue, wer hier regelmäßig im Linuxforum tätig ist, dann muss man schon sagen: Die meisten von uns haben schon einige Jährchen auf dem Buckel, sprich, wir haben schon eine gewisse Lebenserfahrung.

Ist die Akzeptanz für Linux eine Frage des Alters? Ältere Menschen scheinen in dieser Beziehung etwas offener zu sein, ist zumindest mein persönlicher Eindruck.

Vielleicht ist es auch nur eine Frage des Kennenlernens. Meine Söhne (21 und 23 Jahre alt) verwenden seit etwa 3 Jahren neben Win XP oder 7 vorwiegend auch nur noch Ubuntu, wozu ich sie nie aufgefordert habe. Sie haben einfach nur gesehen, was ihr "alter, rückständiger Vater" am PC so treibt.

Zwinkernd
Erwin

edit: Die Überschrift sollte eigentlich sein:

Linux für ältere Mitmenschen?

(leider kann man die Überschrift nicht mehr editieren)

"Früher war alles besser. Sogar die Zukunft." (Karl Valentin)
bei Antwort benachrichtigen
... gelöscht_305164
gelöscht_152402 Ma_neva „Hallo, ich habe eigentlich nix in diesem Forum verloren,...“
Optionen

Hallo Manfred,

ich glaube, du hast dir noch gar kein Linux angeschaut. Und wie mit jedem anderen System kann man auch hier Probleme haben, die sich mal mehr, mal weniger leicht lösen lassen.

Natürlich verwirrt die Vielfalt an Distributionen den Anfänger, aber die Wahl trifft man ja nicht ins Blaue hinein. In Abhängigkeit deiner Hardware und deinem Anwendungsprofil, ist die Wahl oft nur noch Geschmackssache. Wenn dir ein Umstieg ohne eher schwerfällt, nimmt man derzeit am besten Xubuntu oder Mint/Mate. Auf Youtube kann man sich diese Systeme in Aktion anschauen.

Nehmen wir mal an, du wolltest deinen Win-PC komplett neu aufsetzen. Was ist also zu tun?

1. Eigene Daten sichern
2. aktuelle Treiber runterladen und ggf. brennen
3. Windows installieren
4. Treiber in richtiger Reihenfolge installieren
5. Updates usw. installieren
6. aktuellen Browser runterladen und installieren
7. Antivirus & Co. runterladen, installieren, aktualisieren
8. div. Anwendungsprogramme (herunterladen), installieren
9. Anwendungen ggf. aktualisieren

Dauer: ca. ein ganzer Nachmittag.

Nehmen wir nun an, du wolltest z.b. Linux Mint 13 mit der "Mate"-Oberfläche installieren.

1. Linux runterladen und brennen
2. Eigene Daten sichern
3. Linux installieren
4. ggf. die Aktualisierungen durchlaufen lassen

Dauer: ca. eine Stunde.

Für ca. 8€ bekommst du an jeder Tanke ein aktuelles Linux-Heft mit Installationsanleitung. Dafür musst du ca. 5 mal "Ja" bzw. "Weiter" anklicken. Sonst nix.

Und warst du schon mal in einem PC-Laden und hast mal gefragt, was es wohl kosten würde, Treiber zu aktualisieren bzw. einzurichten, Virenbefall zu bekämpfen oder sonst welche Windows-Probleme zu lösen? Die machen das nicht umsonst. Und der nette Student aus dem Wochenblatt will auch nur dein Bestes. Für den Privatanwender ist Linux heute wartungsärmer als Windows. Liegt in der Pannenstatistik also vorn. Aber auch Linux kann mal arg zusammenstürzen. Wie hilft man sich da nur? Ganz einfach- mit der Installation-CD (Live-CD) kannst du eben deine Daten sichern und neu installieren.

Aber gut, was machst du also nun mit deinem neuen Linux? Nichts! Es bringt fast alles mit was du brauchst und die Bedienung ist alá Windows. Und so wie du hier zu Windows eine Frage hast und sie beantwortet bekommst, so ist das mit Linux auch. Ich bin deshalb noch immer Linux-Laie weil es einfach läuft und ich mich kaum mit den Dingen unter der Haube beschäftigen muss. Ich bin zum reinen Anwender geworden.

Linux lässt sich zudem sehr individuell einrichten, obwohl das meist gar nicht nötig ist. Zudem bringt es gleich viele Einstellungen zur Barrierefreiheit mit. Und wenn du zufällig nun ein Brennprogramm suchst- das ist schon mit dabei. 

Im Grunde kann man sagen, dass Linux sich vor allem durch seine Benutzbarkeit und Einfachheit für ältere Menschen auszeichnet. Man muss sich nicht auskennen können um es Tag für Tag einfach nur zu bedienen. Alles was man braucht ist gleich mit dabei. Übers Software-Center installiert man sich per Mausklick neue Programme- ohne Toolbars & Co.

Aber gut- so sehr ich von Linux überzeugt bin, so kritisch sehe ich es auch. Auch hier ist nicht alles Gold was glänzt. Morgen liefere ich den nächsten Linux-PC aus. Wieder einer der nur funktionieren soll, einfach so, mit nur einmal installieren. Wartungsarm, schnell, sicher und stabil. Die Stunde Aufwand war es mir wieder wert. :-) 

Gruß :-)

bei Antwort benachrichtigen
Welche Rolle??? Waldschrat_70
siehe... schoppes
Kein... gelöscht_305164