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"Zwischen den Jahren"

Karl64 / 25 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

wer weiß, warum die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr "zwischen den Jahren" genannt wird?

Mir geht diese Bezeichnung auf den Geist. Sie ist völlig unlogisch. Denn ein Jahr dauert vom 1. Januar bis zum 31. Dezember - dazischen gibt es nichts.

Sollte diese Zeit, wenn es denn unbedingt sein muß, nicht "zwischen den Festen" genannt werden?

Gruß
Karl

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Nashörnchen Karl64 „"Zwischen den Jahren"“
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»Zwischen den Jahren« bezeichnet seit der Synode von Tours anno 567 das »Dodekahemeron«, die zwölf Tage zwischen dem Weihnachtstag und Dreikönige (heute oft nur noch bis Silvester/Neujahr) und kam einst von Streitigkeiten über den 'alten' und 'neuen' Geburtstag Jesu.
»Erfinder« der Übergangszeit waren die alten Ägypter, die im 4. Jahrtausend a.C. das Sonnenjahr von 365 Tagen in 12 Monate á 30 Tagen teilten. Die übrigen 5 (im 238 a.C. eingeführten Schaltjahr 6) Tage wurden am Jahresende einfach angehängt. Diesen »13. Monat« schaffte Gaius Julius Cæsar, dessen Julianischen Kalender wir bis heute verwenden, anno 46 a.C. wieder ab, indem er die überzähligen Tage übers Jahr verteilte. Anno 153 a.C. verlegten die Römer den Jahresbeginn vom 1. März (heute noch bei Horoskopen) auf den 1. Januar vor. Das römische Amtsjahr geriet dadurch in Konflikt mit dem christlichen Kirchenjahr, und so feierten die Christen den Tauftag Jesu am 6. Januar als Erscheinung des Herrn und Jahresbeginn. Papst Liberius setzte 354 den Termin der Geburt Christi auf den 25. Dezember fest, den Tag des römischen Sonnengottes Sol. Im 9. Jahrhundert legte die katholische Kirche auch den Jahresanfang auf dieses Datum, sodaß nun zwei Kalender miteinander kollidierten. Im Mittelalter wechselte der kirchliche Neujahrsbeginn mehrmals, bis ihn schließlich Papst Innozenz XII. anno 1691 auf den 1. Januar festlegte. In dieser Zeit durften nur die allernotwendigsten Arbeiten verrichtet werden. Auf dem Land hatte das Gesinde frei, Hausarbeiten mußten ruhen, um kein Unheil heraufzubeschwören und Juristen und Kaufleute verzichteten wegen der Unsicherheiten in der Datierung auf Geschäftsabschlüsse.
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Danke! - Nashörnchen