Viele User gehen einfach von falschen Voraussetzungen aus und wenn man es ihnen zu tun hat, "muss" man wissen, wo sie überhaupt stehen.
Und man darf nicht den Fehler machen, gegen ihre Meinung anzukämpfen, in den eigenen Worten versteckte Unbill zum Ausdruck zu bringen oder sonstwie (offen oder versteckt) arrogant oder abwertend diesem Kenntnisstand gegenüber aufzutreten.
Wer das nicht beachtet (Ankämpfen reicht schon), hat meist verloren.
Niemand mag es, in seiner Auffassung bekämpft oder arrogant behandelt zu werden, was auch mir nicht immer leicht fällt.
Erstens glauben sie, dass Virenschutzprogramme sehr präventative Qualitäten haben und zweitens, dass sie in den allermeisten Fällen dazu in der Lage sind, Schädlinge sauber zu eliminieren.
Da diese User meist wenigstens noch gehört haben, dass nicht alle Schädlinge von einem einzigen Virenschutz abgehalten werden können, gehen sie i.d.R. davon aus, dass wenigstens Programm B hilft, wenn es mit Programm A nicht klappt.
Denen nun zu erklären, dass solche Programme sehr viel weniger können, ist neu für sie und man darf nicht von ihnen erwarten, dass sie nun mit fliegenden Fahnen ins Lager desjenigen wechseln, der ihnen womöglich als allererster etwas ganz anderes erzählt.
Und, ehrlich gesagt, ich würde auch nicht dem ersten dahergelaufenen "Fachmann" alles im Verhältnis 1:1 abnehmen - woher soll ich schließlich wissen, ob das so alles stimmt.
Ich stelle ihm deshalb eine Kosten-/Nutzungrechnung auf.
Erkläre ihm, dass der zeitliche Aufwand einer Bereinigung recht hoch ist und sie noch lange nicht weniger kosten wird als eine Neuinstallation.
Es kann mehrere Stunden dauern, bis eine Live-CD, die wenigstens aus zwei unterschiedlichen Virenschutzprogrammen bestehen sollte, mit ihrem Suchlauf durch ist.
Dass immer die Gefahr besteht, dass beim Suchlauf auch systemrelevante Windowsdateien gleich mit gelöscht werden können - sei es, weil der Virenschutz sich geirrt hat, sei es, weil sich daran angeheftete Schädlinge nicht anders entfernen ließen.
Spätestens dann wird es deutlich teurer für den Kunden, da nun eine Neuinstallation anstünde...
Ich sage ihnen auch, dass mitunter manuelles Nacharbeiten anstehen kann, was aber nur dann einigermaßen sicher zu bewerkstelligen ist, wenn es bereits eine dokumentierte Anleitung zu genau diesem Schädling im Netz gibt.
Da die modernen Schädlinge jedoch täglich ihre Dateinamen, Dateigröße und Aufenthaltsorte wechseln können, kann es erstens nahezu unmöglich werden, brauchbares Material zu finden und zweitens wird es auch für Virenschutzprogramme äußerst schwer, diese immer sicher herausfiltern zu können.
Ich bin damit recht gut gefahren.
Gruß
Shrek3