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Cloud Computing - eine ganz grundsätzliche Frage...

Olaf19 / 24 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Über Cloud Computing wurde in den letzten ca. 2 Jahren mehr oder weniger kontrovers diskutiert, wie so oft so auch hier gilt es Chancen gegen Risiken abzuwägen.

Meine Überlegungen in diesem Thread gelten eher einer Begriffsbestimmung: was genau ist eigentlich das Neuartige an Cloud Computing, bzw. wo exakt liegen die Unterschiede zur Speicherung von Daten auf einem Server - oder ist das nicht am Ende genau das Gleiche?

Nur ein simples Beispiel: Ich bin seit mittlerweile 11 Jahren Kunde bei GMX. Wenn ich wollte, könnte ich auf den Einsatz eines E-Mail-Clients verzichten und ausschließlich den Webmailer von GMX benutzen. Das würde bedeuten, dass ich keine einzige E-Mail, weder gesendet noch empfangen, auf meiner lokalen Arbeitsstation speichern würde, alles würde auf den Servern von GMX liegen. Ist das bereits "Cloud Computing" bzw. wenn nicht, worin besteht der Unterschied?

Ferner bietet GMX jedem User noch eine virtuelle Festplatte mit 1 GB (FreeMail) bzw. 5-10 GB (kostenpflichtig) an, das sog. "Media Center". Das ist aber schon ein ziemlich alter Hut - war das nicht immer schon "Cloud Computing"?

Worin also besteht die Neuerung der "Cloud"? Spontan fällt mir da nur ein Aspekt ein: normalerweise installiert man die Programme mit denen man arbeiten möchte, lokal auf seinem Rechner - bei Cloud Computing ist es dagegen möglich, dass man über das Internet auf eine "zentrale" Installation zurückgreift, z.B. Microsoft Office 365. Ist das jetzt die eigentliche Neuerung von "Cloud", oder worum geht es im Kern?

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Andreas42 Olaf19 „Cloud Computing - eine ganz grundsätzliche Frage...“
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Hi!

Ehrlich gesagt, interessiert mich die genau Definition des Begriffes gar nicht besonders. Ich leg mir da eh immer meine eigenen Interpretationen fest. Cloud ist aber in der Tat schwierig, weil offenbar jeder Marketingmensch im Moment alles was mit Web zu tun hat, irgendwie damit verknüpft (meine stark ironisch angehauchter Eindruck ;-) ).

Von den Definitionen, die ich bisher halbwegs behalten habe, gefällt mir diese am besten:
Es geht um den Speicherort von Daten (und Programmen). Klassisch weiss man wo die Daten und Programme gespeichert sind (auf der Festplatte des eigenen Rechners oder Servers).
Sie sind jetzt in einem Netzwerk jederzeit erreichbar gespeichert, dieses Netzwerk aber noch viele andere Daten enthalten kann (die einem selbst nicht gehören und auf die man keinen Zugriff hat) und man nicht weiß wo die eigenen Daten genau liegen (der genaue Speichert kann sich auch ändern), dann stellt man sich diesen Datenspeicher quasi als Wolke aus Daten (und Programmen) vor.

Auch aus meiner Sicht könnte man bei einem rein über Webinterfaces verwalteten Email-Account, von Cloud Computing sprechen. Bei IMAP-Konten gilt dies natürlich auch, wenn die bei einem Dienstleister liegen.

Nach meiner Vorstellung muss eine Rechner-Cloud nicht unbedingt mit dem Internet zusammenhängen. Wenn ich mehrere virtuelle Server auf einem Hardwareverbund im Keller laufen lasse und dabei der Ausführort der virtuellen Server wechseln kann, dann weiß ich auch nicht mehr wo meine Programme jetzt physikalisch laufen. So ein Verbund aus fixer Serverhardware und mehreren virtuellen Servern wäre dann auch eine Cloud-Lösung (evtl. könnte man das als "Lokale Server-Cloud" bezeichnen).

Kurz gesagt:

Für mich ist eine Cloud ein Datenspeicher oder Ausführort virtueller Umgebungen, deren genauen physikalischen Aufbau ich nicht kenne. Zudem weiss ich nicht, wo meine Daten und Programme genau im Netzwerk gespeichert bzw. ausgeführt werden.

Also streng genommen wirklich nix Neues: das Zeug läuft, aber keiner weiß wie oder warum. So war es ja schon immer. ;-)

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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