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Grundig studio 2040 hifi

RogerWorkman / 8 Antworten / Flachansicht Nickles

Wer kann mir bitte helfen? Hab so ein Kult-Teil bekommen und erfreue mich an dem hervorragendem Zustand. Mir fehlt das Schaltbild. Hat es jemand für mich ? Im Internet nicht zu finden, außer zu horrenden Preisen.

Nach erstem Test sind die zwei 8000uF Enstufenkondensatoren defekt. Sowas gibt es nicht mehr als Ersatzteil. Im Archiv hab ich noch 4000uF, aber auch nur zwei. Da ich aber den schaltplan nicht habe, kann ich kaum beurteilen, wofür die überhaupt da sind. LS-Entkoppelung oder Stromversorung, Stabilisierung und Glättung? Definitiv sind diese Töpfe nicht dem Netzteil direkt zugeordnet, sondern auf der Endstufen-Platine, aber nur 2 Stück, obwohl die Enstufe 4fach aufgebaut ist (Quadro). Notfalls würde ich parallel Elkos anschließen, um annähernd an den Wert zu kommen. Wie ist es zu sehen, Maximalwert, oder Mindestwert?

RogerWorkman rill „Elkos auf Verstärkerplatine ...“
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Na ja, Experte bin ich auch nicht, hab aber kondensatoren austauschen schaffe ich noch.

Doch, entgegen Deiner Meinung sollte ein Verstärker klingen. Man mache doch nur einen Augen-zu Vergleich durch eine zweite Person. Da kann man Klang zwischen den verstärkern sehr differenziert nach seinen eigenen Wünschen herraussuchen. Nicht immer der teuerste oder der viel gelobte ist dabei Gewinner. Die superteuren Röhrenverstärker sind oftmals bauartbedingt mit sehr schlechten technischen Werten ausgestattet, aber wem der Klang gefällt, das ist unbestritten.

Klang ist, so meine ich, ist nicht mit technischen Meßwerten erfaßbar. Schon alleine der angegbene Klirrfaktor und Frequenzgang beim Grundig läßt nichts gutes ahnen. Nun habe ich mit mehreren Kondensatoren aus meinem Archiv annähernd das Gerät instand setzen können. Also, ich würde mir nicht allzugroße Hoffnungen auf einen supergut "klingenden" Verstärker machen ...

Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Endstufen, in Zusammenhang mit der gehörrichen Klang+Lautstärkeregelung klingen nicht wie ein völlig linearer, extrem leistungsstarker, moderner Verstärker. Die Grundig Konstruktion hat "Charakter", was klanglich meinem persönlichen empfinden sehr entgegenkommt. Eine Klangregelung mit +/- 20dB muß man nicht bis an Anschlag nutzen. Das hängt auch sehr vom Quellmaterial, der Hörlautstärke und den Lautsprechern sowie Raum ab.

Eigenschaften wie "warm, weich, persönlich, nah, differenziert" usw. kann ich dem Grundig Teil bescheinigen. Man soll Qualität nicht vom Preis abhängig sehen, aber das Studio 2040 war seinerzeit einer der teuersten Geräte seiner Klasse. Sehr laut hören kann man damit nicht, da fehlt einfach Leistung, aber für die geringen 2x12,5Watt Sinus ist der Verstärker einfach genial. Heute bekommt man, so wie ich, das Teil geschenkt, oder für wenige Euros bei Ebay.

Man darf aber auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Spielt man z.B. alte Beatles oder Rolling Stones-Platten über diesen, alten Verstärker, so kann eine heute mastered CD und teuren HarmanKardon (hab ich und klingt an sich sehr gut) nicht vergleichen. Alles in/aus seiner Zeit. Der Grundig macht guten Sound, auch bei einer klassischen Symphonie. Die identische Musik von CD klingt linear und trocken und schwer nach "Blech".

Entscheidend sind aber immer noch die Lautsprecher, und da scheiden sich auch die Geister. Hab das schon einiges durch und keiner klingt wie der Andere. Auf jedem Fall freue ich mich über so ein wieder funktionierendes Schätzchen, welches ich vor dem Nirvana retten konnte.

Grundig Studio 2040 HiFi rill