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Bundespolizei-Trojaner schnell entfernen

Michael Nickles / 349 Antworten / Flachansicht Nickles

Zurzeit werden viele Leute vom sogenannten "Bundespolizei-Trojaner zermürbt". Plötzlich erscheint auf dem Bildschirm ein großer Hinweis, der angeblich von der Bundespolizei kommt, weil eine ungesetzliche Tätigkeit enthüllt wurde:
 

Peng. Der Hinweis ist schlagartig da und nimmt den kompletten Bildschirm ein. Ein Arbeiten mit dem Rechner ist nicht mehr möglich. Der Versuch, die Seite per Taskmanager zu schließen, klappt nicht und auch ein Neustart des Systems bringt nichts als erneut den Vollbild-Hinweis. Zur Entfernung des Trojaners fordern die Erpresser eine Zahlung von 100 Euro über das anonyme Bezahlsystem Ukash.
 
Wer im Internet dann in einem Forum rumjammert, der kriegt in der Regel zwei Dinge: Spott und schlechten Rat. Spott, weil man angeblich zu blöd war, sein System ausreichend gegen Trojaner zu schützen.
 
Ich war anscheinend zu blöd dazu. Vor ein paar Tagen war der Trojaner beim Versuch eine Internetseite aufzurufen einfach da. Gestern Nacht kam mein Nachbar aufgeregt rüber gerannt. Er hatte das Dings ebenfalls drauf - trotz Viren-/Trojaner-/Malware-Schutzpaket.
 
Der richtige Rat bei derlei Fällen lautet typischerweise das System platt machen, Windows neu installieren. Dieser Rat IST richtig, aber in der Praxis für "Normalanwender" oft nicht sofort umsetzbar. Wie kriegt man das Ding also auf die Schnelle weg?
 
Es ist wohl so, dass sich der Trojaner in den "Autostart-Ästen" der Registry versteckt - also beispielsweise HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run und HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run. Die dort eingetragene ausführbare Datei kriegt allerdings einen zufälligen Dateinamen, was eine exakte Entfernungsanleitung unmöglich macht. Dieser meist empfohlene Lösungsansatz ist also eher unbrauchbar.
 
Weit verbreitet ist auch der Tipp, den Trojaner sofort nach Windows-Start per Taskmanager abzuschießen, damit man sich dann um seine dauerhafte Entfernung kümmern kann. Auch dieser Tipp ist Bullshit, weil man keine Chance hat den zuständigen Prozess im Taskmanager schnell genug zu erkennen.
 
Tipp drei ist die Beschaffung eines kostenlosen Malware-Entfernungs-Tools, das den Trojaner lyncht. Empfohlen wird beispielsweise der "Avira DE-Cleaner". Den kann man kostenlos runterladen und damit einen bootfähigen USB-Stick anfertigen, der das System dann säubern soll. Man braucht also einen zweiten PC um diesen Stick anfertigen zu können. Ich habe den Avira DE-Cleaner spaßeshalber mal ausprobiert:

 
Nach einer halben Ewigkeit war der Avira DE-Cleaner mit dem Scannen der Laufwerke durch und teilte mit, dass keine Schadsoftware gefunden wurde. Anscheinend mutiert der "Bundespolizei"-Trojaner zu schnell, als dass ihn Tools erkennen können.
 
Die schnelle Lösung: Was bei meinem Rechner und auch auf dem meines Nachbarn funktionierte ist ein Trick, der so billig ist, dass viele gewiss nicht dran denken. Beim Start von Windows einfach ins erweiterte Startmenü gehen (also F8-Taste hämmern).
 
Dort gibt es eine Option namens " Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration wieder herstellen". Das spült den Trojaner mit einer kleinen Portion Glück weg. Natürlich kann man das auch unter Windows machen, wenn man es noch schafft, schnell genug an den Systemwiederherstellungs-Mechanismus ran zu kommen.
 
Solange der Trojaner noch voll aktiv im System ist, schafft man das nicht schnell genug. Aber es gibt Fälle, wo es ein Malware-Scanner schafft, den Virus wenigstens teilsweise zu grillen - dann kann dieser Tipp dann den Rest erledigen.
 
Natürlich ist ein auf diese Weise "gerettetes" System nicht unbedingt sauber. Man weiß nie, was ein Trojaner angestellt hat, wo er überall drinnen hockt. Der einzige sichere Weg ist deshalb eine Neuinstallation des Betriebsystems. Ich habe in meinem Fall auf eine Neuinstallation verzichtet und bislang von dem Trojaner nichts mehr gespürt.
 
Ich werde das System halt mal eine Weile im Auge behalten. Es platt machen und neu aufsetzen werde ich nur dann, wenn ich exakt rauskriege WARUM mich dieser Trojaner erwischt hat. Angst davor, dass jetzt eine "Bombe" in meinem Rechner hockt, habe ich nicht.
 
Im Hinblick auf die endlosen Sicherheitslücken bei Betriebssystemen und Software, möchte ich gar nicht wissen, wie viele "Bomben" sowieso schon vorhanden sind, die von Schutz-Software nicht erkannt werden.

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ja bonameser
jo das geht! wapjoe
Gerne! winnigorny1
So kompliziert ist das... mi~we
bilibi Michael Nickles „Bundespolizei-Trojaner schnell entfernen“
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Einige Bekannte hatten auch schon das zweifelhafte Vergnügen.

Hier meine Lösungsansätze welche das System wieder zum laufen brachte.
Ich tendiere jedoch immer wieder zum Neuaufsetzen.

Die Variante letzte bekannte funktionierende .....brachte bei mir keinen Erfolg
Ebenso verlief die Benutzung von STRG-ALT-ENTF oder der abgesicherte Modus F8 erfolglos.

Eine Reinigung mit der antivir not disk bzw der c´t security disk brachte nur bedingt Erfolg.

Nachdem die 4 Virenprogramme sich mit mehr oder weniger Erfolg ausgetobt hatten, startete der Rechner aber es gab nur einen wölckchen Bild ohne Taskleiste.

Mit Strg-Alt-Entf dann den Taskmanager gestartet.
Datei - Neuer Task
Den Explorer im Verzeichnis Windoof starten

Einen USB Stick deiner Wahl ansteuern und das auf einem weiteren Rechner dort positionierte Malware Programm z.b. Malwarebytes starten.

Installieren und einmal durchlaufen lassen und jut ist
Neu starten.
Windoof sollte nun funktionieren
Dann deine Daten retten und das System neu aufsetzen.

Fertig.

Bei einem weiteren Versuch an einem anderen Rechner habe ich dann die beiden betreffenden *.exe Dateien im
Windoof Verzeichnis mittels Benutzung von UBUNTU aufgespürt und eliminiert.
Das Prozedere mit dem USB Stick meiner Wahl musste ich jedoch wieder durchlaufen lassen.


jruess
b

Deo Fretus Erumpe
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patchen hilft samusaran1
Das! :3 BastetFurry
Guck mal hier: ... winnigorny1
Mach mal Waldschrat_70
Danke! winnigorny1
Zu langsam! :-p winnigorny1