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News: Reparatur sinnlos?

Fernseher fliegen nach sechs Jahren raus

Michael Nickles / 88 Antworten / Flachansicht Nickles

Unlängst wurde ermittelt, dass es bei Fernsehern einen Trend zu eingebautem Internet gibt und sich viele Haushalte ein neues Gerät anschaffen wollen. Jetzt hat der Bitkom weiteres Zahlenmaterial zu Fernsehern veröffentlicht, das den Herstellern gewiss (fast) gefallen wird.

So beispielsweise, dass Fernseher heute knapp alle sechs Jahre ausgetauscht werden. Im Zeitalter der Röhrenfernseher, wurden Geräte noch durchschnittlich 10 Jahre genutzt. Beschleunigt wird der Austausch aus Sicht des Bitkom durch Innovationen wie HD-TV, 3D und Internet.

Zudem locken bei neuen Modellen technische Verbesserungen bei der Bildqualität und Ausstattungsmerkmale wie LED-Technik und mehr Bildgröße. Und: sie sind typischerweise auch noch flacher und haben einen geringern Energieverbrauch. 2010 wurden laut Bitkom-Bericht neun Millionen Fernseher mit einem durchschnittlichen Preis von 830 Euro verkauft.

2011 wird mit 9,5 Millionen Geräten gerechnet und der Durchschnittspreis ist um fast 25 Prozent auf 633 Euro gefallen. Pech für die Gerätehersteller also, denn der Umsatz kann aufgrund der permanent sinkenden Preise trotz höherer verkaufter Stückzahl nicht gesteigert werden.

Michael Nickles meint: Früher waren Fernseher ja elend teuer, ich kann mich noch gut daran erinnern, was ich so alles Schwarzweiß per Röhre geguckt habe. Halbwegs bezahlbar für die Masse waren Farbfernseher so wie ich mich entsinne, erst Ende der 70er Jahre.

Ging ein Gerät kaputt, dann wurde es logischerweise repariert. Die Reparaturen waren auch teuer, aber bezahlbar und auch machbar. Die heuten Flachfernseher sind da gewiss deutlich mehr zum frühzeitigen Weggeworfenwerden konzipiert.

Und ich möchte nicht wissen, wie viele Flach-TV den Ablauf der Garantiezeit nur mit Ach und Krach erleben und eine Reparatur bei denen das zigfache eines Neugeräts kosten würde. Die Zahlen hat der Bitkom diesmal nicht durch Umfrage ermittelt sondern sie basieren unter anderem auf Schätzungen der GfK Retail and Technology.

Ich halte die Schätzungen für diskussionswürdig. Klar gibt es "Technik-Freaks" die nonstop die neueste TV-Technik haben wollen. Die Masse - die normalen Leute - wollen allerdings einfach nur einen "Flachen" haben, weil der groß und inzwischen billig ist.

Und früher ausrangiert werden die Dinger gewiss nur deshalb, weil sie vermutlich halt einfach früher verrecken und sich die Reparatur nicht mehr lohnt. Recht hoch gegriffen halte ich auch den Durchschnittspreis von 633 Euro.

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Olaf19 Alekom „und es gibt leute, die sich weigern einen fernseher daheim zu haben. ich gehör...“
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wie manfred spitzer, ein psychologe, mal in den raum stellt: fernsehkonsum verblödet!

Das ist vielleicht ein wenig pauschal formuliert, aber ich glaube aus eigener Anschauung erahnen zu können, was er meint.

In den Neunzigern war ich einige Zeit arbeitslos und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich in der Zeit reichlich viel TV reingepfiffen habe. Klar, die Beschärfitung mit den Schicksalen anderer, egal ob real, gefaked ("halb-real") oder fiktiv lenkt ja auch wunderschön von den eigenen Belangen ab.

Ich will jetzt gar nicht einmal sagen, dass das alles soo schlecht war, was ich da konsumiert habe, und doch - irgendwie hinterlässt Fernsehkonsum bei mir immer einen schalen Nachgeschmack, so ein vages Gefühl von "Dumpfheit". Ich kann das ganz schwer beschreiben. Jedenfalls habe ich dieses Gefühl nie, wenn ich mir eine DVD meiner Wahl einlege und einen Film meiner Wahl gucke. Wohl aber, wenn ich mir im Hotelzimmer erst einmal Frühstücksfernsehen reinziehe, bevor ich zum eigentlichen Frühstück übergehe. Ich bin dann immer froh, wenn ich den Weg zum Abschaltknopf gefunden habe und die Kiste schweigt. "Hättest du das gar nicht erst eingeschaltet, hättest du eine Dreivierstelstunde gespart..."

Wenn man es mit dem Fernsehen übertreibt, stumpft man irgendwann ab, wird gleichgültig, apathisch, lustlos... ich wollte dieser möglichen(!) Entwicklung rechtzeitig begegnen und habe mich wie erwähnt für die radikalste Lösung entschieden.

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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@Olaf19 Conqueror
ITT-Kassettenrecorder Olaf19