Hallo Gemeinde,
rein statistisch bringt das Abschalten einzelner Reaktoren nicht viel. Rein stochastisch ist das so sinnvoll, wie den Checkpot beim Lotto mit 5 komplett ausgefüllten Lottoscheinen mit merklich gesteigerten Chancen knacken zu wollen.
Grund:
Die Einzelwahrscheinlichkeiten für einen GAU sind zu niedrig, als das da bei einer handvoll AKWs hierzulande man wirklich "Sicherheit" steigern könnte. Das beruht auf der Addition der Einzel-Unfallwahrscheinlichkeiten, da stochastisch unabhängige Ereignisse. Eine Zahl habe ich mal auf die Schnelle gefunden, die aber noch vom Ende der 80er stammt mit 3 nicht mehr kontrollierbaren Havarien pro 100.000 Jahre für Bilblis (keine Ahnung, wieviel Reaktoren das nun sind und in wieweit der Sicherheitstasndard von damals sich änderte. Sind halt mal Zahlen für Überschlagsrechnung). Nun rechnet mal schön mit der Anzahl an Reaktoren/AKWs und veralteten, zur abschaltung stehenden Anlagen etc.. Das sind Stellen hinter dem Komma.
Von daher bringt nur ein Abschalten ALLER AKWs was.
Als D-Alleingang aber auch nur für Hirnis, die glauben, dass es gesünder sei, sich von AKWs aus dem benachbarten Ausland bestrahlen zu lassen. In Tschechien z.B. sind auch jetzt nach Fukushima weit über 75% der Bevökerung sogar in Temelin der Atomkraft gegenüber überaus positiv eingestellt. In Temelin sollen daher in nächster Zeit mit dem Bau zwei weitere Reaktorblöcke begonnen werden. Dies sogar beschleunigt, da durch unseren AKW-Ausstieg unser zu erwartender Strombedarf auch von hier gedeckt werden soll.
D.h. also, wir lösen das Problem mit "Abschalde" nicht, sondern verschieben es nur außer Sichtweite in's "Ausland", haben dort aber keinerlei Mitspracherechte/-möglichkeiten mehr, was Sicherheitsstandards, Bauausführung o.ä. angeht. Ich weiß ja nicht, ob das clever ist.
Und das am deutschen Ökowesen die Welt genesen wird und gleich alle- von Frankreich über Tschechien bis Polen- aus der Atomenergie aussteigen, wenn wir nur ganz arg mit den Transparenten wedeln und uns das wünschen, halte ich für Unfug, der den Leuten als Politplacebo verabreicht wird. Wenn es so käme(man beachte den Konjunkiv) sind die Dinger, die demnächst gebaut werden, schon jahrzehntelang abgerockte Ruinen nach ihrere Laufzeit-bei uns hat so was bei wesentlich breitere Basis immerhin 35 Jahre bis zur gegenwärtigen Diskussion gedauert. Und wenn unsere Nachbran schlau sind, werden sie uns auch zur anteiligen Abnahme und Endlagerung des anfallenden Atommülls zwingen.
Folge also:
Weniger Sicherheit bei Status quo mit der gleichen Menge unhandhabbaren Drecks. Das ist für mich nobelpreisverdächtig. Will mal hoffen, unrecht zu haben-hoffentlich...
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Hi
Das kann man so sehen, aber meiner Meinung nach muß irgendwann einmal ein Anfang gemacht werden, wenn immer nur ein Land mit AKW auf das andere wartet, wird das nie.
Das natürlich die Konsequenz am Ende nicht das Abschalten einzelner, sondern aller Kraftwerke heißen muß, ist auch logisch.
Und da sehe ich es wie Wiesner, auch durch eine Vorbildwirkung läßt sich viel erreichen, unter den jetzigen Umständen wird auch in anderen Ländern der Protest gegen diese Form der Energiegewinnung wachsen.
Ich habe jetzt die Zahlen nicht genau im Kopf, aber als Stromüberschußland wäre selbst das Abschalten aller AKW zu verschmerzen, da z.B. eben durch den erzeugten Atomstrom die Einspeisung an erneuerbaren Stromarten verhindert wird.
http://www.sonnenseite.com/Aktuelle+News,Stromueberschuss+auf+Rekordhoehe,6,a16287.html
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Strommix-D-2010.svg&filetimestamp=20110323124037
Und wie heute zu lesen ist, können auf einmal durch den Ausbau erneuerbarer Energie bei den Stadtwerken und Kommunen sowohl Arbeitsplätze entstehen (sehr wahrscheinlich mehr als durch den Wegfall der AKW verloren gehen) als auch Investitionen in D getätigt werden durch Bau und Forschung, nur komisch, das es jetzt auf einmal geht, nachdem diese Möglichkeit von der Bundesregierung und der Atomlobby in dieser Geschwindigkeit immer verneint wurde:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie132.html
Zitat daraus:
Die Branche der erneuerbaren Energie steht bereit, für die Atomkraftwerke in Deutschland einzuspringen. "Wir können die Atomkraftwerke bis spätestens 2020 sicher und bezahlbar ersetzen", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE), Björn Klusmann. Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke bezeichnete er als "Episode".
Das es bei beiden Vertretern in erster Linie um´s Geld geht ist klar, andererseits profitiert der Endkunde weder vom scheinbar billigeren Atomstrom noch wird ein Umstieg auf andere Energieformen den Preis in´s Unendliche treiben, da dieser unabhängig von der Erzeugung an der Strombörse gebildet wird und selbst jetzt schon seit langem deutlich über den Erzeugungskosten liegt.
Damit wird nur das Portemonaise der Stromerzeuger gefüttert, weil das einzig Billige an Kernenergie die Überschuß-Erzeugung mit abgeschriebenen Produktionsmitteln ist.
fakiauso