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Lebensdauer von SSD- Festplatten

jueki / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich habe nun schon sowohl in Foren, als auch im Umfeld heftige Kassandra- Rufe vernommen, was die Lebensdauer der SSD- Festplatten anbetrifft. Die begrenzte Zahl von Schreibvorgängen usw.
Nur, wenn ich so etwas lese:
# MTBF: 2.000.000 Stunden
# Herstellergarantie: 3 Jahre

(MTFB=mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen)
von hier:
http://www.amazon.de/OCZ-Technology-OCZSSD3-2VTXE120G-120GB-Solid/dp/tech-data/B003VWZL1W/ref=de_a_smtd
- also da möchte ich sagen - wo gibt es da Probleme?
Das sind doch Werte, grade die Garantie, die garnicht so weit von althergebrachten Festplatten entfernt sind.
Gut, über den Preis brauchts keine Bemerkungen - das wird schon noch.
Hoffe ich mal.
Mich würde mal Eure konkrete Meinung zu diesen beiden exakten Angaben interessieren.

Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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@Jueki ohne c :-) Conqueror
mono jueki „Lebensdauer von SSD- Festplatten“
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Hallo,

ich weiß nicht, ob der MTBF bei SSD Platten wirklich der ausschlaggebende Wert ist. Wichtig ist auch, wieviel Schreibvorgänge auf dem verwendeten Chip möglich sind. Denn es macht einen Unterschied, ob ich die SSD lediglich im idle theoretisch 2 kk Stunden (oder auch überwiegend für Leseoperationen) betreiben kann oder ob ich permanent (oder zumindest häufig) darauf Daten am schreiben bin.

Bei den Chips gibt's es Unterschiede. Es gibt die MLC's und die SLC's. Mulit- und Single-Layer-Chip. Bei SLC können die Zellen einzeln gelöscht werden. Während bei den MLC die Zellen blockweise gelöscht werden müssen (dabei kann es passieren, dass auch unbenutze Bereiche durch den Löschvorgang unnötig belastet/verbraucht werden). Die SLC haben dadurch im allgemeinen einen länger Lebensdauer, was die Neubeschreibung angeht (sind entsprechend auch teurer). Die MLC verfügen dafür in der Regel um größere Kapazitäten.

Eine SSD Platte kann auch keine Daten überschreiben, so wie es bei der HDD möglich ist. Wenn ein Speicherbereich neu beschrieben werden muss/soll, dann muss dieser zuvor erst gelöscht werden.

Im Laufe der Zeit wird die SSD quasi verbraucht. Die SSD's und deren Controler haben jedoch zusätzliche Funktionen, um diesen Zeitpunkt bestmöglichst hinauszuschieben. So wird automatisch ein Teil der Kapazität als Reserve zurückgehalten, um den Verlust von verbrauchten Zellen/Blöcken zu kompensieren. Auch gibt's es Funktionen die darauf achten, dass die Zellen/Blöcke gleichmäßig neubeschrieben werden (jede Zelle/Block verfügt über einen Counter, der die Anzahl der Neubeschreibungen wiedergibt).

Durch diesen technischen Umstand wird auch davon abgeraten eine SSD zu defragmentieren, da dieser Prozess die Chips zusätzlich und unnötig (bei den Zugriffszeiten der SSD relativiert es sich, ob eine Daten nicht, wenig oder extrem fragmentiert ist) belastet.

*++*

Zu der Platte selbst kann ich nicht viel sagen. Ich habe jedoch die 2,5" Version aus der Agility Reihe von OCZ im Einsatz und bin bisher damit sehr zufrieden. Mit OCZ habe ich auch sonst noch keine schlechten Erfahrungen gemacht (hatte schon RAM von denen im Einsatz gehabt).

Allerdings ist das Thema SSD für mich noch relativ neu. Beschäftig habe ich mich erst seit Dez./Jan. damit. So in einem halben Jahr, wenn ich ein wenig gespielt, experimentiert und getestet habe, kann ich vielleicht neues sagen... :-)

cya, mono

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