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News: Hart aber fair

PS3-Hack-Sticks - Anwaltspost für deutsche Besteller

Michael Nickles / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit die Playstation 3 geknackt ist, macht Sony sich jede erdenkliche Mühe den Hackern das Handwerk zu legen. Seit kurzem wird weltweit ein USB-Stick für rund 120 Euro angeboten, der die Konsole für Homebrew-Software öffnet und auch das Spielen von "Sicherheitskopien" gestattet, beziehungsweise Spiele auf die Festplatte der Konsole ziehen lässt.

Laut aktuellem Bericht von Heise scheint es keine gute Idee zu sein, sich so einen Hack-Stick aus dem Ausland zu bestellen. So weit bekannt haben erste Besteller inzwischen unangenehme Post von Anwälten gekriegt, die für Sony aktiv sind und Abmahnungen erteilen und Unterlassungserklärungen fordern.

Ausgelöst wurde die Sache wohl, als der Zoll Warensendungen aus Hongkong überprüft hat. Laut Heise ist Sony bei seiner Aktion äußerst kulant. Gefordert wird generell nur die Unterzeichnung der Unterlassungserklärung in der man sich verpflichtet, keine Dinge mehr zu kaufen oder zu verwenden, mit denen sich die Playstation 3 knacken lässt.

Im Fall eines Verstoßes droht eine vertraglich festgelegte Strafe von mindestens 5.000 Euro. Unterzeichnern werden keine Abmahnkosten in Rechnung gestellt. Böse wird es allerdings für Unwillige, denen dann ein Gerichtsverfahren zwischen 2.500 und 4.500 Euro droht. Die geblechte Kohle für die Hack-Sticks sind die Betroffenen natürlich los.

Michael Nickles meint: Da haben die Betroffenen also noch mal halbwegs Glück gehabt. Bizarr bei der Sache ist gewiss, dass die "Hack-Sticks" alleine nutzlos sind, erst mit einer Software scharf gemacht werden müssen, worauf auch Heise hinweist.

Ob man im Fall eines Gerichtsverfahrens mit dieser Aussage allerdings rauskommt, ist zu bezweifeln. In welchem Ausmaß Sony Besteller erwischt hat, ist unbekannt. Schließlich ist zu bezweifeln, dass der Zoll jeden "USB-Stick" aus Hongkong abgreifen und überprüfen kann.

Und ohnehin sind die Hack-Sticks wohl Geldverschwendung, weil die Hacker längst an weiteren Methoden tüfteln die Konsole zu öffnen. So weit bekannt reicht zum Knacken inzwischen ja bereits ein Taschenrechner mit USB-Schnittstelle aus (siehe Playstation 3 mit Taschenrechner geknackt).

Sehr fraglich ist alllerdings, ob sich die illegale Hackerei überhaupt lohnt, da Sony auch anderweitig bereits Maßnahmen ergriffen hat. Der Hack funktioniert nur mit einer älteren Firmware-Version der Playstation 3.

So weit bekannt werden seit Oktober allerdings nur noch neue Spiele veröffentlicht, die eine aktuellere, noch ungeknackte, Firmware-Version verlangen.

dirk42799 SirHenrythe3rd „Veto. In den AGBs von SONY ist deutlich und ich denke auch für alle...“
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Hallo Henry,

ich weiß zwar nicht, wie alt Du bist, aber Spießigkeit hat nicht zwingend was mit dem Alter zu tun. ;-)

Zum Thema: in keinem anderen Bereich, den ich kenne, versucht der Hersteller so harte Daumenschrauben anzulegen, wie im Softwarebereich - vermutlich, weil hier auch besonders leicht manipuliert werden darf.
Bspw. Autos kann ich verändern, tunen, pimpen, Motoren austauschen, etc. wie ich lustig bin, solange der TÜV das abnimmt - der Hersteller hat hier nix zu kamellen.

Und wenn ich Hardware kaufe und meine, daß ich - unter Verlust von Garantieansprüchen - an der Soft-/Firmware rumdoktern möchte, ist das m.E. meine Sache, sofern ich die getweakte Version nicht weiterverteile.

Und nur weil etwas in den AGB steht, muß ich mich noch lange nicht dran halten. Nicht, weil ich ein sooo junger Revoluzzer bin. *hüstel* ;-)
Vielmehr weil in AGBs häufig viel Quatsch drinsteht, der einer juristischen Prüfung gar nicht standhalten würde.

D.

**EDIT***
http://www.nickles.de/forum/contra-nepp/2010/1-1-vertragsklauseln-teilweise-rechtswidrig-538736103.html
Nur als Beispiel...