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Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"

mawe2 / 11 Antworten / Flachansicht Nickles
Mag sein, dass ich es übersehen habe. Aber bisher habe ich noch nirgendwo eine Information zu folgender Problematik gelesen:

Das von den Datenschützern erzwungene Sonderverfahren für Deutschland führt automatisch genau zum gegenteiligen Ergebnis.

Um das Haus unkenntlich zu machen, muss ich es online in Google Maps suchen und markieren. Dabei werden die konkreten Koordinaten ermittelt und an Google geschickt. Anschließend müssen die Personen ihren vollständigen Namen (!!) und ihre eMail-Adresse (!!) angeben. Zur Verifizierung schickt Google an den Empfänger ein Schreiben per Post (!!!). Sowohl die Mailadresse als auch die Postanschrift werden dann durch Eingabe eines Codes verifiziert.

Die Leute, die besonders großen Wert auf ihre Anonymität legen und deshalb die Frontansicht ihres Hauses verpixeln lassen wollen, geben somit Google freiwillig die detailliertesten Angaben über ihre Identität - absurder geht's nimmer!!

Der datenschutzrechtliche Aspekt wird jedenfalls durch dieses Verfahren völlig konterkariert und Google freut sich, dass sie durch die Blödheit der Verantwortlichen und die Blödheit der Betroffenen in Deutschland noch viel mehr konkrete Daten sammeln können als anderswo.

Oder was meint Ihr dazu?

Gruß, mawe2
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Olaf19 mawe2 „Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"“
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Im Großen und Ganzen sehe ich das so wie hddiesel. Und wenn tatsächlich einmal in Menschn in peinlicher Pose auf einem Streetviewbild erscheint, wird Google das schon im eigenen Interesse und unaufgefordert entfernen.

Anschließend müssen die Personen ihren vollständigen Namen (!!) und ihre eMail-Adresse (!!) angeben.
Zur Verifizierung schickt Google an den Empfänger ein Schreiben per Post (!!!).
Sowohl die Mailadresse als auch die Postanschrift werden dann durch Eingabe eines Codes verifiziert.

Ich glaube, einige hier haben eine völlig falsche Vorstellung davon, was Google ist und was es eigentlich macht. Nicht, dass ich mich als intimen Kenner dieses Unternehmens bezeichnen würde, aber ich verstehe das Google-Tätigkeitsfeld nicht so, dass die als Adressenhändler auftreten.

Google hat nach meinem Verständnis völlig andere Interessen und geht viel subtiler vor.

Was Google interessiert, sind Nutzerprofile, so etwa nach dem "Amazon-Prinzip": derselbe Kunde, der sich für Artikel X angeschaut hat, interessierte sich kurz zuvor für Y und kurz danach für Z, gekauft hat er außerdem A und positiv bewertet hat er B. Das ist für andere Kunden, die sich ebenfalls Artikel X anschauen, insofern interessant, weil die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass es noch mehr Übereinstimmungen unter den Nutzerprofilen gibt.

Eine Verknüpfung dieser Nutzerprofile mit realen Adressdaten ist für einen Versandhändler naturgemäß nicht zu vermeiden - für Google hingegen ist es überflüssig wie ein Kropf. Aber wozu mache ich mir die Mühe und erklär das alles... die meisten Menschen haben eh mehr Interesse an Verschwörungstheorien à la Bildzeitung und Kopp-Verlag, als an der Realität. Bedauerlicherweise lassen sich auch viele Gebildete von dieser künstlichen Aufregung anstecken.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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