Hallo Forum,
viel zu selten noch werden open source - Produkte in Unternehmen kommerziell eingesetzt. Zu eingefahren sind die Windows-Wege. Bestes Beispiel ist die Officesuite "OpenOffice_3.x.x", schon längst gleichwertig und doch noch immer verkannt. Dieser und viele andere Artikel werden täglich damit geschrieben und niemand macht sich hierbei Gedanken über Lizenzrechte, open source und Co. und erst recht nicht über den damit verbundenen hohen Entwicklungsaufwand. Leider!
Zu durchschauen ist das gesamte Lizenz-Gebilde nicht. Openoffice beispielsweise wurde von Novell auf Basis von OpenOffice.org erstellt, daß Copyright liegt aber bei Oracle. Gleich drei Rechtehalter spielen hier also ineinander. Wer soll das verstehen? Welcher Unternehmer will sich auch damit noch befassen? Leider ist auch der Fachhandel keine wirkliche Hilfestellung. Fragen nach Nutzung, Nutzungsumfang, Lizenz-Gebühren bleiben daher vielfach ungeklärt.
Doch Hilfe naht.
Die OSSCC (The OpenSource Software Collaboration Counseling) erstellt seit Jahren eine Übersicht der gebräuchlichsten software. Unter http://www.osscc.net/de/licenses.html einsehbar. Besonders der Part "Lizenz-Kompatibilität" zeigt wie komplex und kompliziert zugleich das ganze Thema ist.
Ergänzend hierzu bietet die linuxfoundation unter http://www.linuxfoundation.org/publications ein kostenfreies whitepaper zum Thema "opensource software und deren Einsatz in Unternehmen" an. Der Artikel ist in englischer Sprache geschrieben und der download erfordert ärgerlicherweise eine Anmeldung.
Fazit: Alles wird gut.
MfG.
violetta
Linux 14.988 Themen, 106.435 Beiträge
Hallo Violetta,
Dir geht es ja um die Lizenz-Thematik. Dazu kann ich nicht viel sagen. da aber ansonsten noch niemand reagiert hat, will ich mich mal kurz zu einer anderen Aussage aus Deinem Posting äußern:
"OpenOffice_3.x.x", schon längst gleichwertig und doch noch immer verkannt.
Bis vor kurzem hätte ich sicher zugestimmt. Und in vielen Situationen ist es sicher auch hervorragend geeignet.
Aber!
Ich hatte neulich einen Fall, bei dem geringe Kleinigkeiten zu fatalen Problemen geführt haben, die ich vorher so nicht erwartet hätte.
Szenario:
Zwei Nutzer (Ehepaar) mit geringen Grundkenntnissen in Word. Sie schreiben Texte und tauschen die mit anderen Nutzern aus, die ebenfalls mit Word arbeiten.
Nach einem Rechner-Neukauf (auf dem die alte Word-Version nicht mehr lief), habe ich empfohlen, auf OOo umzusteigen. Genauer gesagt, auf Writer.
Prinzipiell lief alles prima, mit der grundsätzlichen Bedienung kamen beide zurecht. Verwendet wurde ausschließlich das DOC-Format, um den Austausch mit den Word-Nutzern zu ermöglichen.
Wenn aber die Dateien mit den Word-Nutzern ausgetauscht wurden, gab's immer wieder Probleme. Entweder mit der Seitenummerierung oder mit bestimmten Seitenumbrüchen. Auch mit der Nachverfolgung von Änderungen, geht Writer ganz anders um als Word.
Die Texte sind ganz simpel: Keine Grafiken, keine Tabellen, keine Diagramme o.ä. Einfacher Fließtext, maximal 50 Seiten.
Ein sinnvolles Arbeiten war so nicht möglich. Immer wieder mussten Formatierungen angepasst werden - nach dem nächsten Austausch war wieder alles anders, weil die Word-Nutzer ihrerseits zu Korrekturen genötigt wurden.
Es bleib keine andere Wahl, als doch wieder Word zu kaufen und zu installieren.
Diese Erfahrung hat meine Einstellung zu OOo (das ich grundsätzlich noch gut finde) doch erheblich verändert. So bedingungslos, wie ich es in diesem Fall empfohlen hatte, kann ich es anderen Nutzern nun nicht mehr empfehlen.
Die anderen OOo-Module waren in diesem Zusammenhang kein Thema. (Die machen aber auch Probleme im Austausch mit MS Office.)
Gruß, mawe2