Hallo zusammen!
Mit dem Begriff der "Netzneutralität" wird vielleicht nicht jeder spontan etwas anfangen können - die Wikipedia hat auch hier wieder, wie so oft eine gute Erklärung parat: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzneutralit%C3%A4t. Da es sich bei dieser Netzneutralität um eine gute und erhaltenswerte Sache handelt, hat sich nun eine politische Initiative gegründet, die Bestrebungen entgegenwirken will, dass Bandbreite in Zukunft "an den Meistbietenden" vergeben wird: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Initiative-Pro-Netzneutralitaet-gegruendet-1054034.html
Ehrlich gesagt... ich bin skeptisch, ob diese Iniative große Chancen hat: für ein freies Internet ohne staatliche oder wirtschaftliche Eingriffe - weder das eine noch das andere wird sich verhindern lassen. Der Staat kann mit immer schwachsinnigeren Gesetzen das Internet zu Tode regulieren, ohne dass wir uns ernsthaft dagegen wehren können.
Da es im Internet um nicht wenig Geld geht, Bandbreite außerdem teuer ist und irgendwie finanziert werden muss, zumal die Web-Inhalte immer fetter werden, sind auch "wirtschaftliche Eingriffe" auf Dauer nicht zu vermeiden - das Internet ist eh Teil der Privatwirtschaft. Eher werden Staat und Wirtschaft Hand in Hand das Internet in der Form, wie wir es kennen, zerstören.
Was eines Tages bleiben wird, ist die schöne Erinnerung an ein richtig geiles Stück Freiheit, so ca. zwischen 1995 und 2005.
CU
Olaf
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Moin Pashka, damit sprichst du sicherlich vielen Forenteilnehmern hier aus der Seele:
Die Grünen und die SPD haben bei mir einfach nur für Jahrzehnte verkackt...
Einerseits ja - andererseits: Man muss die Dinge auch pragmatisch sehen. Eine Bundesregierung ohne mindestens eine der beiden großen Volksparteien ist mittelfristig nicht vorstellbar; wenn wir Pech haben, kommen sogar beide zusammen, siehe 2005 - 2009. Die kleinen Parteien sind zwar über die Jahre immer stärker geworden, aber eine "dunkelrote" Ampel aus Grünen, FDP und Linken wäre politisch schlicht absurd, ähnlich wie die "Spanien-Koalition" aus SPD, FDP und Linken.
Ganz primitiv ausgedrückt: Wenn man eine CDU-geführte Regierung nicht will, kommt man an der SPD nicht vorbei.
Ich oute mich jetzt einmal... ich war jahrelang Stammwähler der Grünen. Es ist erstaunlich, was diese Partei für eine Wandlung hingelegt hat, von der quasi-fundamental-oppositionellen Protestpartei hin zur bürgerlich-liberalen Pseudo-Alternative. Noch 1987 wollte die Hamburger CDU die GAL vom Verfassungsschutz beobachten lassen - heute sitzen beide zusammen in der Regierung. Unglaublich! Inzwischen gibt es mehr Schwarz-Grün oder Jamaika-Koalitionen als rot-grüne, das sagt eigentlich alles über diesen Verein.
Kurzum: Zustimmen kann ich deiner Einschätzung in Bezug auf die Grünen uneingeschränkt; die SPD hingegen ist ein notwendiges Übel, wenn man keine konservativ-lastige Regierung will.
CU
Olaf