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Virale Bedrohung ? - Ich wollte es mal wissen !

Tommy59 / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,

ich habe mir ein neues Notebook zugelegt, da kam mir die Idee die alte Kiste
neu mit Windows XP SP3 und Updates bis August 2009 aufzusetzen.
Allerdings ohne jedwede „Sicherheitssoftware“. Kein Antivirenprogramm, kein AdAware, kein Spybot, und schon gar keine Windows Firewall, nichts, was in irgendeiner Form die Fieslinge des Netzes draussen halten könnte.
Einzige Einschränkung : Mein D-Link DSL Router mit Firewall und Firefox 3.5 mit NoScript

Ich wollte es mal wissen: wenn ich genau die gleichen Tätigkeiten am Notebook ausführe, die ich auch mit Sicherheitssoftware ausführe, was passiert dann OHNE ??

3 Wochen, 68 Stunden online : Meine üblichen Favoriten durchgesurft, jede
Menge vergoogelt, eine Menge Downloads an Tools, die man ab und zu updatet, Youtube bisweilen, Einige Seiten in Amerika, Russland, Südafrika, vorsätzlich auf Nackedei-Seiten, und gerne mal den einen oder anderen Link angeklickt der mich durch teilweise unbekannte Webbereiche durchzog.

Auch meinen GMX Account, der ohnehin nur für nicht notwendige Zwecke ist, habe ich benutzt.

Tja, und gestern habe ich dann Knoppicillin gebootet, die Updates der Virenchecker geladen und ihn richtig durchsuchen lassen.

Und sieh mal einer an : KEIN EINZIGER SCHÄDLING.

Nachdem ich dann mit einer aktuellen Trial von Norton ( die bekanntlich auch mal was unschädliches findet ), Spybot und Malwarebytes ebenfalls keinen Erfolg hatte, FRAGE ich mich ernsthaft, bis zu welchem Maße wir denn eigentlich verarscht werden ??

Das System war nämlich lecker schnell ohne den ganzen Sicherheits-Rotz.

Oder habe ich etwas falsch gemacht ?? Das würde mich interessieren ....

Tommy59

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Andreas42 Tommy59 „Virale Bedrohung ? - Ich wollte es mal wissen !“
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Hi!

Ja, deine Beobachtung deckt sich meiner Beobachtung (in Hinblick auf echte Bedrohungen). Allerdings setze ich einen aktiven Virenscanner unter Windows ein. Das der nichts anschlägt, sehe ich ja daran, dass ich nichts (von ihm) sehe. ;-)

Und warum das meiner Meinung auch gut so ist, kann ich erklären, muss dafür aber etwas ausholen.

Nach meinen grundsätzlichen Verständnis, haben wir es hier ganz allgemein mit Technik zu tun. Klar, es geht um EDV-Technik und hier ganz besonders um Software-Technik. Technik wird entwickelt udn ein sehr grosser Teil des Aufwandes, der da in die Entwicklung gesteckt wird, hat mit Fehlern zu tun.

Fehler will man vermeiden, aber das kann man nicht, daher wird eins ehr grosser Teil des Aufwandes, der sich mit Fehlern in der Technik befasst in die Beherrschung von Fehlern gesteckt. Das ist jetzt kein blödes Geblubbere, das ist einfachd er normale Gang der (Technik-)Dinge.

Wenn ich den Fehler mache, dass meine Elektrogeräte zuviel Strom ziehen, dann fliegt die Sicherung. Der Fehler war, das ich zuviel Strom haben wollte, das konnte man nicht verhindern. Was man getan hat ist den Fehler zu beherrschen, indem hier die Sicherung fliegt. Dadurch wird Schaden unterbunden.

Zurück zum Rechner. Eine Sicherheitslücke ist ein Fehler in der Softwaretechnik. Die Sicherheitsupdates bestehen i.d.R. darin, dass den Fehler so zu beherrschen, dass er keinen Schaden anrichtet. Vermieden wird der Fehler dabei nicht.

s ist dabei in der Technik aus meiner Sicht absolut üblich (Stand der Dinge), dass mehrstufige Fehlererkennungssysteme einsetzt. Wird das erste "überwunden" (es kann die Auswirkungen eines Fehlers nicht komplett beherrschen), dann ist die zweite Ebene da, die das dann hoffentlich kann. Wenn die das nicht kann, dann wird es Zeit, die Fehlerbehandlungkette zu ergänzen oder zu überarbeiten.

OK, zurück zu den Virenscannern, Firewalls und dem Rest. Für mich sind das einfach verschiedene Teile einer Fehlerbeherrschungsebene in der Software. Da sich die ganze Nutzung der Rechner durch das Internet komplett geändert hat, ist das heute nicht mehr die Frontlinie, an der diese Tools arbeiten.
Die Frontline hat sich meiner Meinung nach weg vom Rechner des Endanwenders hin zu den Dienstleistern im Internet verlagert. Die Serverbetreiber müssen schleisslich auch darauf achten, dass ihre Server keine Lücken mehr besitzen. Die zweite wichtige Linie bilden heute die Filter in den Routern. Danach kommen Betriebssystem und Internetbrowser (und andere Internettools wie Emailclients).

Da auch Betriebssystem und Internettools Sicherheitslücken aufweisen können, ist dann die logisch nächste sinnvolle Fehlerbeherrschungsebene die, in der sich die Antivirenprogramme und Spywaretools&Co herumtreiben.

Wenn das Sicherheits- und Fehlerberrschungskonzept davor gut genug ist, dann kann man auf diese weitere Ebene auch verzichten. Das ist nichts ungewöhnliches sobald man in den Bereich der Linux/Unix-Betriebssysteme kommt. Aber selbst bei meinem Ubuntu verzichte ich nicht auf einen Virenscanner, auch wenn ich einen gewählt habe, der nicht ständig aktiv ist (CLAMAV).

Bei einem Rechner mit Windows-Betriebssystem ist in meinen Augen der Einsatz eines Virenscanners immer noch Stand der Technik. Das der dabei Resourcen verbraucht ist klar und mir egal, solange der Rest noch schnell genug rennt.

Beim Auto liegt ESP in meinen Augen etwa in der selben Schicht wie heute Antivientools beim PC. Ich bin jahrelang ohne ausgekommen und selbst jetzt, wo ich es habe, habe ich es in vier Jahren genau einmal bemerkt. Ich wäre auch ohne ESP durchgekommen, aber in Frage stellen, werde ich deshalb sicherlich nicht.

Bis dann
Andreas

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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