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News: Telekom muss Schaltverteiler zugänglich machen

Endlich Chance für Breitband-Ausbau auf dem Land

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) meldet einen wichtigen Etappensieg für die Wettbewerber der Deutschen Telekom. Um den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten wirtschaftlich erschließen zu können, benötigen Telekommunikationsunternehmen den Zugang zu den Schaltverteilern der Telekom.

Erst kürzlich hat BREKO scharfe Kritik an der Telekom geübt, weil die den Zugang zu den Verteilern blockiert (siehe Lahmes Internet wegen Blockade der Telekom). Die Blockadehaltung der Telekom bezeichnete BREKO als überflüssiges Störmanöver.

Das Absurde an der Sache: einerseits will sich die Telekom selbst in diversen ländlichen Gegenden nicht engagieren, aber gleichzeitig verhindern, dass andere das tun. Zwar hat die Bundesnetzagentur längst verfügt, dass die Telekom den Zugang zu den Schaltverteilern ermöglichen muss, die hat allerdings versucht, dass mit einem Eilantrag zu verhindern.

Die Klage wurde jetzt gerichtlich abgelehnt. BREKO hofft nun, dass es mit dem Breitband-Ausbau jetzt endlich zügig losgehen kann. Ein Problem ist hier sicherlich allerdings noch die mangelhafte Kooperationsbereitschaft der Telekom.

Die will (wollte) nicht nur ihre Schaltkästen verschlossen lassen, sondern rückt so weit bekannt auch keine brauchbaren technischen Unterlagen raus, die für die "Umverkabelung" benötigt werden.

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schmoldovia Michael Nickles „Endlich Chance für Breitband-Ausbau auf dem Land“
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gelegentlich schon mal zum besten gegeben, bin ich einer der knapp 20% deutschen, die nicht in der stadt sondern auf dem schlecht versorgten land leben (in meinem fall in einem 300-seelendorf). im osten wurde nach 1990 mit großem finanziellen aufwand von der telekom glasfaser verlegt, potentiell leistungsfähig, durch neue enwicklungen der technik inkompatibel und abgehängt.

die telekom hat milliarden vergraben, soll dies nun auf grund des politischen drucks erneut tun und zum dank der konkurrenz den profit der nutzung überlassen ... kein freund der telekom, muss ich aber sagen, so geht's auch nicht.

der eigentliche fehler wurde bei der politischen entscheidung gemacht, infrastruktur und nutzung nicht deutlich zu trennen. der gleiche fehler wurde übrigens auch bei der abwicklung der deutschen bundesbahn gemacht.

gäbe es auf der einen seite eine (halbstaatliche) einrichtung, die als "nachlassverwalter" die infrastruktur der bundespost übernommen und mit politischem druck auszubauen hätte, und auf der anderen seite (marktwirtschaftlich agierende) dienstleister, zu denen gleichberechtigt auch die telekom gehören könnte, dann wäre die privatisierung der netze auf dem richtigen weg.

kosten für die infrastruktur aufbringen zu müssen, eine flächendeckende versorgung garantieren zu müssen und als dienstleister konkurrenzfähig günstig anbieten zu müssen aber die konkurrenz sich die rosinen picken zu lassen, bringt den markt in schieflage.

der kdf-nachfolger volkswagen hatte insofern glück, dass er nicht für die instandhaltung und den ausbau der autobahnen aufzukommen hatte;-)

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