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Eine Lanze für DRM? Interview mit Bill Rosenblatt

Olaf19 / 13 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen!

Das hat man ja selten, dass sich auch einmal jemand positiv über DRM äußert in der Öffentlichkeit: http://www.golem.de/0910/70184.html

So sehr ich differenzierte Standpunkte schätze, ich bin doch noch nicht überzeugt. Wenn man ganz sicher gehen will, dass nichts unerlaubt kopiert wird, dann darf man folgerichtig eigentlich überhaupt nichts veröffentlichen. Aber alles, was ich hören oder sehen kann, kann ich auch irgendwie kopieren.

Das Paradoxe an DRM ist, dass es immer nur den "ehrlichen Kunden" trifft - wer sich illegal Sachen herunterlädt, braucht sich nie damit herumzuärgern, weil DRM dann immer schon "geknackt" ist. Allein das finde ich irgendwie widersinnig.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Olaf19 buechner08 „Hallo Olaf, Nöö, heißt es so nicht. Ist nur die Übernahme einer...“
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Ich hatte das ganz bewusst so polemisch überspitzt, um aussagekräftige Gegendarstellungen zu provozieren :-D

Wegen der Saatgut-Geschichte - ist Monsanto ein Monopolist? Können die Länder der III. Welt ihr Saatgut nicht von einem anderen Anbieter beziehen? Davon abgesehen - kein Hersteller der Welt kann davon leben, dass er ein Produkt genau 1x verkauft und dann nie wieder. Das ist etwa so, als wenn man den Nickles-PC-Report von 1997 kauft und alle späteren umsonst bekommt. Oder als wenn ein Win 1.x-Anwender Windows 7 umsonst bekommen müsste.

Ich will damit nicht den Machenschaften von Monsanto das Wort reden, will damit nur sagen - das Thema ist nicht ganz so einfach.

"Kein Diktat von Rechtsverwertungs-Konzernen und deren Anwälten" ist eine nur geringfügig weniger pauschale Aussage als "faires Urheberrecht". Und mit Verlaub gesagt - so richtig auf die Nüsse gehen mir solche Aussagen: Als die Eisenbahnen erfunden waren, wurden sie genutzt. Das konnten auch alle Postkutschenbetreiber einfach nicht mehr verhindern.

Ich übersetze das einmal so: Früher hat man für künstlerische Leistungen bezahlt, heute ist das nicht mehr nötig - der technische Fortschritt macht's möglich. Dazu passt auch die Aussage der Piraten, der Begriff "Geistiges Eigentum" sei "veraltet".

Mit solchen Redensarten trifft man nicht nur den Lebensnerv der Kreativen, sie sind außerdem arrogant und zeugen von wenig Sachkunde. So kann eigentlich nur jemand daherreden, der die ganze Welt einseitig aus der Konsumentenperspektive betrachtet.

CU
Olaf

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