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News: Interpreter verboten

Apple spielt Hüh und Hott mit Commodore 64

Redaktion / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Commodore 64 war der meistverkaufte Homecomputer aller Zeiten. Zwar gibt es das Ding seit fast 20 Jahren nicht mehr, aber der "Brotkasten" ist nicht totzukriegen, er lebt längst in Form eines Emulators weiter. Bereits für die recht schlappen ersten Pocket PCs gab es einen ordentlichen C64-Emulator. Es ist wohl nicht sonderlich schwer, einen 1 MHz Rechner mit 64 KByte Speicher zu emulieren.

Ungebrochen beliebt sind die Spieleklassiker, die damals auf dem C64 gezockt wurde. Kein Wunder also, dass bereits vor einiger Zeit ein C64-Emulator für das Apple Iphone entwickelt wurde. Apple weigerte sich allerdings, den Emulator über das App Store zu verkaufen. Grund: der C64 hat einen "Interpreter". Ein normaler C64 bootet beim Einschalten kein Betriebssystem von Datenträgern, sondern legt sofort in einem BASIC-Programmier-Modus los, startet also einen BASIC-Interpreter.

Und solches Interpreter-Zeugs erlaubt Apple bei Iphone-Anwendungen nicht. Die Entwickler warfen den BASIC-Interpreter raus und schafften es gestern endlich in Apples Online-Shop. Allerdings nur für einen Tag. Heute flog der C64-Emulator wieder raus. Kurz nach Erscheinen hat ein "Iphone-Hacker" einen simplen Trick veröffentlicht, mit dem sich der BASIC-Interpreter-Modus aktivieren lässt. Dazu muss einfach die virtuelle Tastatur des C64 und ein Spiel gestartet werden.

Durch Wechsel vom Spiel zur Tastatur und dort Druck auf die RESET-Taste, gehts zum BASIC-Interpreter. Dieser "Geheimtrick" war Apple natürlich zu viel des Guten und der Emulator flog drum wieder raus aus dem Shop. So weit bekannt haben die Emulator-Entwickler den "Trick" bereits beseitigt und die neue "verbesserte" Version bei Apple eingereicht.

Michael Nickles meint: Apple begründet den Verbot von Interpretern natürlich mit Sicherheitsbedenken. Ob ein BASIC-Interpreter, der in einem Emulator läuft, allerdings ein Sicherheitsrisiko darstellt, bezweifle ich mal. Aufgrund Apples "Verbraucherpolitik" werd ich mir sowieso kein Iphone zulegen.

Ob C64-Spiele, mit einem auf dem Touchscreen simulierten Joystick Spaß machen, ist übrigens eine ganz andere Frage.

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aufpassen nickaela. J.9 Jonny 9
Ist wie Tetris SmallAl
Olaf19 PaoloP „Es geht mir den Umstand das es bei mir einige Leute gibt die Windows mit der...“
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Paolo, in diesem Punkt kann ich dir nur 100% recht geben:

Das sind alles Stellungskriege und es nervt mich manchmal.

Ich sehe das so: Die meisten Menschen arbeiten lieber über GUIs als über die Konsole, einige sehen das aber genau umgekehrt. Letztlich gibt es sowohl GUI(s) als auch Konsolen sowohl unter Windows als auch unter Linux, der Unterschied ist allenfalls, dass die Konsole unter Linux *etwas* häufiger benutzt wird als unter Windows.

Nur der Vollständigkeit halber... Mac OS X verhält sich diesbezüglich eher wie Windows, also eher "GUI-lastig". Es gibt aber ein Dienstprogramm Terminal.app ("app" heißt so viel wie "exe" ;-)), mit dem man ebenfalls Konsolenbefehle eingeben kann. Für bestimmte Dinge braucht man das zwingend, z.B. wenn man versteckte Systemdateien sichtbar machen will (was man unter Windows wiederum über das GUI erledigen kann in den Ordneroptionen).

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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