Hallo,
hier meine Frage zu einem mittlerweile recht archaischen Mainboard. Besagtes P4PE tut seit Jahren in meinem Homestudio Dienst im Recording-PC, und das völlig klaglos. OS ist Win XP pro, 32 bit. An Steckkarten sind verbaut: Adaptec 2940 UW, PCI424 (das ist die PCI-Steckkarte für das externe Audio-Interface), eine Soundblaster Platinum und als GraKa eine Matrox 450 Millenium in AGP-Ausführung. Festplatten: Zwei Matrox mit je 80 GB an dem einen IDE-Port, an dem anderen hängt ein Plextor 706. Wie gesagt, bisher jahrelang ohne Probleme.
Vorgestern beim Einschalten kam das BIOS-Grundbild, alle Einstellungen waren "auf Null". Wieder neu ausgefüllt und gestartet - Rechner läuft ohne Probleme. Einige Stunden später erneut angeschaltet, wieder das gleiche. Der messerscharfe Schluß: Die Knopfzelle hat's hinter sich. Die habe ich also gestern ausgebaut und ersetzt. Beim erneuten Hochfahr-Versuch erscheint auf dem Monitor lediglich "No sync connection" und das "Testbild". Auch ein zweiter, testweise stattdessen angeschlossener Monitor gab lediglich zu Protokoll "Check signal cable". Beide Monitore laufen jedoch an meinem Laptop.
Testweise wurde die Matrox ausgebaut und durch eine ältere PCI-GraKa ersetzt, die in diesem Rechner auch schon mal gelaufen ist. Wiederum erscheinen die gleichen Fehlermeldungen. Heute früh habe ich den betroffenen Rechner "gestrippt", alle Kabel auf korrekten Sitz geprüft und noch mal den Test nur mit den beiden GraKas gemacht. Es erscheinen nach wie vor dieselben Fehlermeldungen, ich gelange nicht mal in den BIOS-Grundbildschirm.
Habe ich noch irgendwas übersehen? Ich würde mich sehr ungerne nach einem neuen MB umsehen müssen, da ich auf mindestens zwei "alte" PCI-Anschlüsse angewiesen bin und alleine der Neukauf der PCI-Anschlußkarte für mein Audiointerface, wenn sie dann PCI-e haben soll, auf einige hundert Euro kommt. Außerdem müßte ich mir dann was mit meinen Festplatten einfallen lassen.
Weiß jemand noch Rat? Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße
Klaus
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CMOS-Reset wurde schon angespochen, ist immer einen Versuch wert.
Das Motherboard kam Ende 2002 auf dem Markt, ab 2002/2003 wurden aber millionenfach defekte (bzw. nicht langzeitstabile) Elektrolytkondensatoren (Elkos) auf Motherboards verbaut. Daher solltest Du zuerst die Elkos speziell rund um den CPU-Sockel genau anschauen ... sollten sie oben ausgebeult oder gar geplatzt sein (eventuell eine braue, vertrocknete Masse sichtbar), dann ist das Motherboard definitiv hin und jede Minute Zeit dafür ist verschwendet, Beispiel. Auch auffällig schief stehende Kondensatoren sind ein Hinweis auf defekte Elkos (Gummidichtung wurde platinenseitig herausgedrückt, manchmal auch braune Masse auf der Platine rund um den Elko sichtbar).
Bootprobleme sind gerade typisch für dieses Problem, im Internet als "bad caps"- bzw. "defekte Elkos"-Problem bekannt. Auch das P4PE kann davon definitiv betroffen sein.
Sollte nach Deiner Einschätzung das Elko-Problem nicht zutreffen, das Motherboard mit Minimalkonfiguration - evetuell außerhalb des PC-Gehäuses - in Betrieb nehmen:
Motherboard mit CPU, RAM (bei mehreren Modulen testweise jeweils nur einen Riegel), Grafikkarte, Tastatur, Power-On-Taster, PC-Speaker (wegen Fehlermeldungen) ... keine weiteren Steckkarten und keinerlei Laufwerke, alle externen Geräte abgesteckt!
Mit dieser Minimalausstattung sollte jede intakte Konfiguration boooten und das BIOS muß aufrufbar sein.
Es kann natürlich sein, daß das Motherboard anderweitig defekt ist und Du z. B. beim Einbau der neuen CMOS-Batterie ungewollt durch elektrostatische Entladung etwas "gehimmelt" hast - kommt in der Praxis durchaus vor, wenn man sich selbst oder verwendete Werkzeuge nicht vorher am metallischen PC-Gehäuse ordnungsgemäß "erdet" (Potentialausgleich).
Mehr fällt mir im Moment nicht ein.
rill