Es war einmal ein Feuerlöscher.
Stolz trug er neben der im Inneren versteckten zwei Kilo Löschpulver den Namenszusatz "wiederbefüllbar".
Voller Sehnsucht nach Action schaute der wohlgeformte rote Kerl mit dem Druckmesser aus der Ecke.
Und als er erst fünfzehn Monde jung war, wurde seine Träume erfüllt, denn ein Schwelbrand im Pizzaofen lockte den Retter aus der Ecke, ließ im Inneren enorme Kräfte wecken.
Dies war sein Auftritt, seine Heldentat, die zwar nicht lange dauerte, dafür aber um so erfolgreicher war.
Glücklich über getane Arbeit verließ der Feuerlöscher die nun rundum mit weißem Pulver bedeckte und irgendwie verzaubert wirkende Küche. Er nahm seinen Platz in der Ecke ein, und während sein Adrenalinpegel zusammen mit der Druckanzeige sank, freute sich der tapfere Feuerlöscher an eine neue Ladung weißen Löschpulver und neue Abenteuer im Haushalt.
Doch ist es oft so, dass die Heldengeschichten weniger glücklich enden, als man es sich wünscht.
Vergeblich suchte der einstige Liebling nach einer heilenden Hand voller Pulver, denn ohne dieser glorreicher Substanz sank sein Ansehen rapide. Die Gerüchteküche am Flur brodelte, fremde Feuerlöscher warben mit bunt bebilderten Bewerbungen um die Gunst der einst so treu gestimmten Bewohner.
Sein Ende fand der deprimierte Held im Großcontainer einer Mülldeponie, von seinen Taten im Namen der Sicherheit ausgesaugt und von sparwütigen Menschen verraten und fallen gelassen.
Nun nimmt eine neuer Feuerlöscher seinen Platz ein, zuversichtlich prahlt der Frischling mit besserer Einhandbedienung und verbesserter Pulverdüse.
Hoffnungsvoll präsentiert der zukünftige Held seinen Namenszusatz "wiederbefüllbar".
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