Ja, so eine Pipeline können die EU-Politiker gut gebrauchen. Auch den Berichterstatter im Westen könnte eine entsprechende Zuleitung nicht schaden.
Alle reden davon, dass Russland und Ukraine sich um die Gaspreise streiten. Und viele sagen, dass uns das auch nicht zu kümmern braucht. Stimmt auch.
Fakt ist aber, dass die Ukraine sich zum Gastransit bis einschließlich 2010 vertraglich verplflichtet hat. Die Verträge sind sogat extra in Stockholm abgeschlossen worden, damit man im Streitfall einen unabhängigen Dritten hat, der zu entscheiden hat.
Darüber berichten deutsche Medien aber kaum, weder in der Tagseschau nioch auf NDR Info (läuft bei uns in der Küche beinahe 24/7) habe ich auch nur ein Wort darüber gehört, weder in den Schlagzeilen nicht in den Kommentaren. Auch Focus und Co. sind nicht besser.
Und auch darüber, dass Gazprom sich sogar bereit erklärt hat, bei der Konkurrenz (Norwegen, Niederlande, Dänemark, Großbritanien) Gas einzukaufen, um damit die ausbleibende Lieferungen auszugleichen, verliert man in den Nachrichten kein Wort.
Ebenso über zusätzliche Lieferungen auf dem Seeweg, soweit dies möglich ist.
Und schließlich ließ Gazprom auf eigene Kosten bei deutschen Partnern Gasspeicher füllen (im Hinblick auf kommende Probleme). Wenn diese jetzt geleert werden, dann sind das auch Gazprom-Lieferungen. Noch ein Beitrag zu der Lieferstabilität, über den kein gutes Wort auf deutscher Medienseite verloren wird.
:K
Na immerhin wurde gesangt, dass über Weißrussland mehr geleifert werden wird.
(Aber Achtung, das Gas wird dort vom letzten Diktator Europas persönlich verunreinigt, wer damit heizt, der könnte bleibende Schäden der eigenen demokratischen Weltanschauuhng davontragen ;) )
Aber zurück zum Thema.
In den Medien hört man einen Aufschrei nach neuer Energiepolitik nach dem anderen. Wir sollen uns entlich mal unabhängig von russischer Willkür machen.
Dabei deckt Deutschlang nur 40% des Energiebedarfs mit Erdgas, davon sind nur 37% aus Russland und in der Regel kommen 20% über Weißrussland. Im Moment sogar mehr.
Es sind also keine 12 Prozent des deutschen Energiebedarfs betroffen, aber so mancher Fachidiot schreit so in die Kamera, als ob die Bundesrepublik auf befehl der Russen zugrunde geht.
Wer soll ja auch die Verantwortung tragen? Doch nicht etwa der freundlche orange Freund im Osten, der schon bald der NATO und am besten auch der EU beitreten sollte?
Wenn interessiert es denn, ob da die Transitverträge verletzt werden, ob die europäische Energiecharta damit verletzt wird. Gute Freunde dürfen das. Man macht einfach beide Augen zu und haut auf die Russen drauf, ist ja auch viel lustiger.
Aber am meisten interessiert mich, vieviele Autos deutsche Industrie ins Ausland verschicken würde, wenn sie plötzlich beim Transportunternehmen verschwinden würden, weil etwa UPS oder DHL ja auch gerne Mercedes fahren, aber kein Geld dafür zahlen wollen?
P.S. Vor wenigen Tagen gab es auf Arte (wo denn sonst) eine Sendung über die energietechnische Zukunft der Welt, mit realistischen Zahlen, die belegen, dass die Grünen mit ihren Visionen doch noch psychlogisch behandelt werden sollten. Aber sie machen trotzdem weiter und verbieten (zuerst etwa in Hannover, Stuttgart und Berlin) die Gaspilze. Bravo!
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Dass Russland nun den Gashahn zugedreht hat, ist an sich nicht einmal falsch, siehe http://de.rian.ru/.
ABER das ist ja auch nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass die Ukraine so einiges an Gas "zwischengespeichert" hat und diese von Russland gelieferte Menge erstmal weiterleiten sollte, bevor es von russischer Seite aus weitergeht.
Die Russen zählen jeden QM, und jetzt bestehen die darauf, dass diese mengen erstmal weiterfließen, tun sie aber nicht. Warum sollte Russland ins Nichts liefern?
Die Russen lassen seit längerem ihre Angaben und ausgelieferten Gasmengen durch externe Firmen überwachen, die Ukraine läßt sowas nicht zu. Was soll man dazu noch sagen?
Sicher ist nur (mal wieder), dass wir einen Informationskrieg haben und die meisten Medien im Deutschland (das auch noch am wenigsten betroffen ist) sich bereitwillig gegen Russland stellen. Ich wüßte nur zu gerne, ob sich die großen Verlagshäuser mindestens dafür bezahlen lassen, oder die Verantwortlichen wirklich so geschädigt sind.