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Kann man mit einer Live CD (Knoppix oder ubuntu) ein Image

fbe / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Backup von einer XP Installation machen?
Bevor ich das ausprobiere frag ich mal lieber hier. Ich könnte mir dann die Ausgabe für Trueimage sparen. Hardware Thinkpad 60 mit 80GB Platte und XP prof. USB Platte mit 250GB.
fbe

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Für Puristen: man dd - the_mic
dl7awl fbe „Kann man mit einer Live CD (Knoppix oder ubuntu) ein Image“
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Man kann nicht nur, es ist auch mein bevorzugter Weg.

Wenn man ein Image einer Platte oder Partition macht, auf der auch das gerade aktive Betriebssystem läuft, dann hätte ich immer Sorge um die Integrität des Images. Wenn man das "von außen" (z.B. per Live-CD) macht, ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite und erhält garantiert ein 1:1 bytegenaues Abbild. Wenn es z.B. um Analyse oder Rettung verunglückter Daten, Beweissicherung o.ä. geht, kommt sowieso nichts anderes in Frage, weil ein nochmaliger Start des Systems immer auch Daten verändert.

Ich mache deshalb Images auch immer ganz rustikal mit dd unter einer Knoppix Live-CD und gzip-Komprimierung "on the fly". Dabei passieren keine dubiosen Dinge; alle Abläufe sind - wenn man sich mit Linux etwas auskennt - simpel und überschaubar. (Die erzeugte Image-Datei muss natürlich auf ein anderes Medium, z.B. externe USB-Platte, geschrieben werden!)
Geht prima. Man kann wahlweise einzelne (ungemountete!!) Partitionen 1:1 sichern oder ganze Platten mitsamt ihren Partitions-Infos.

Beispiele:

Partiton: dd if=/dev/sda1 | gzip -f >/media/usbdisk/filename.img.gz
Ganze Platte: dd if=/dev/sda | gzip -f >/media/usbdisk/filename.img.gz

Falls es noch nicht gesagt wurde (habe nicht alles gelesen): wenn man vorher alle freien Bereiche der zu sichernden Partition(en) mit dem gleichen Byte-Wert (z.B. 00 oder Leerzeichen) überschreibt, sind bei teilgefüllten Platten bzw. Partitionen galaktische Kompressionsraten möglich. Das lohnt sich dann so richtig, muss aber ggf. für jede Partition, die ins Image eingehen soll, einzeln gemacht werden.

Unter Linux geht das natürlich mit Bordmitteln:

dd if=/dev/zero of=/mnt/<fillfile auf der fragl. (gemounteten!) Partition>

- einfach so lange laufen lassen bis es wegen Platzmangels abbricht, und dann die Fülldatei wieder löschen und Partition unmounten. Unter Windows eignet sich dazu u.a. ein üppig ausgestattetes Tool namens XPClean, welches es auch kostenlos gibt. Dessen diesbezügliche Funktion macht im Prinzip das gleiche wie die Linux-Variante.

Gruß, Manfred

P.S.: Ach ja, noch ein Trick: Wie die meisten Linux-Befehle ist auch "dd" recht schweigsam, man hat keinen "Fortschrittsbalken" und erfährt nicht wie weit der Kopiervorgang schon gediehen ist. Da hilft folgender Trick: in einer anderen Konsole mit ps -A die Prozess-ID des laufenden dd in Erfahrung bringen und dann ein SIGUSR1 an den Prozess schicken:

kill -SIGUSR1 <Prozess-Nr.>

Daraufhin gibt dd (natürlich in seiner Konsole) Informationen zum aktuellen Bearbeitungsstand aus. Das kann man nach Bedarf wiederholen.

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