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News: Finale des Adresshandel-Skandals

Jetzt sind 72 Millionen Deutsche nackt

Redaktion / 32 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Datenschutzskandal um Adressenhandel hat in Deutschland seine Spitze erreicht, eine Steigerung ist nicht mehr möglich. Alle bisherigen Zahlen sind Gimmicks im Vergleich zu dem, was jetzt bekannt wurde. Laut der Berliner Tageszeitung TAZ gibt es einen Adressenhändler der 72 Millionen (in Worten: zweiundsiebzigmillonen) Datensätze besitzt.

Insgesamt sollen acht Adressenhändler bereits schwunghaften Handel mit den Daten betreiben. Brisanterweise stammen diese Daten aus kommunalen Melderegistern (Einwohnermeldeämtern). Laut TAZ haben die Landesinnenministerien von Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und jüngst auch Hessen das inzwischen bestätigt.

Der Hintergrund: die Daten wurden von den Meldeämtern an so genannte "Vermittler" gereicht, die diese eigentlich nur verwenden sollten um Firmen die Anfrage von Kundendaten bei den Meldeämtern zu erleichtern. Statt nur zu vermitteln, haben die "Vermittler" die Daten allerdings gleich eingesackt und weiterverkauft.

Noch vor wenigen Tagen hat Bundesinnenminister Schäuble in einem Interview erklärt, dass hierzulande gespeicherte Daten von Personen sicher genug aufbewahrt werden (siehe News Kein Verbot für Datenhandel)

Quelle:TAZ.

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|dukat| Balzhofna „Naja, es wäre mal ganz interessant zu erfahren welche Daten genau das waren....“
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Klar, dass da keiner protestiert.
Wie denn auch? Zwischen drei Mini-Jobs ohne Sozialversicherung die den Lebensunterhalt nicht decken bleibt ja auch keine Zeit mehr für sowas. Schliesslich leben wir nicht mehr in den 70ern.

Der Kommunismus ist fast tot, das Schreckgespenst einer Bürgerrevolte oder eines Staatsumsturzes auch. Wer sollte den Umsturz denn auch Unterstützen? Die Sowjetunion jedenfalls nicht. Solange es den Ostblock gab, musste man denen da drüben ja vormachen, wie soziale Sicherheit und Marktwirtschaft zusammen funktionieren. Da hat man im Zweifelsfall mal eher etwas für die Bürgerechte getan. Aber jetzt, wo das große sozialistische Experiment gescheitert ist, kann man den Bürger ja nach belieben bedrängen, ausnehmen und unter Druck setzten. Alternativen oder das Schreckgespenst einer Enteignung nach Staatsumsturz gibt es ja nicht mehr.
So bekommen wir am Ende alle eine fette Packung durch den Zusammenbruch des Kommunismus, die wir uns in den kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermochten. Ich geb zu, ich schweife ab. Und nein, ich bin kein Kommunist.

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