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Vor 75 Jahren, nahm das Unheil Gestalt an

REPI / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

... oder wie in der Thüringischen Landeszeitung heute getitelt wird, "Machtgierige Elite verkennt die Gefahr".
Am 30.01.1933 wurde Hitler Reichskanzler.
Wie kam es dazu ?
Seit ihrer Gründung 1920 dümpelte die NSDAP vor sich hin. Ein Umsturzversuch 1923 in München scheiterte kläglich. Bei der Wahl 1932 kam man auf 2,6%, ähnlich wie bei Rechtsextremen heute.
Mit dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, gab es Anfang 1932 30% Arbeitslose (6,1 Mio). Die Erwerbslosen zog es zu den Kommunisten, Arbeiter und Angestellte zu den Nazis. Beide Seiten lieferten sich erbitterte Schlachten.
Ende 1932 sanken die Arbeitslosenzahlen wieder und viele Enttäuschte wandten sich von Hitler ab, weil dieser sich vorher geweigert hat, unter einem anderen Kanzler sich an der Regierung zu beteiligen.
Bei den Wahlen im November 1932 gingen der NSDAP die Wähler verloren und der SA liefen die Leute weg.

Anfang 1933 glaubte nun die rechte Machtelite, die geschwächten aber immer noch starken Nazis für sich gebrauchen zu können.
Der als Kanzler gescheiterte Franz von Papen schmiedete hinter dem Rücken seines Nachfolgers Kurt von Schleicher ein Bündnis mit Hitler, welches Hindenburg, der Hitler nicht schätzte, letzlich aber doch billigte.

Am 28. Januar trat Schleicher zurück und Hindenburg vereidigte Hitler als Reichskanzler.
Papen meinte , man habe Hitler engagiert und werde ihn bald "so in die Ecke drücken, dass er quietscht".

Am Abend ziehen in Berlin 20.000 SA Leute stundenlang bei Fackelschein durch das Brandenburger Tor.
Am Ende des Jahres sind bereits 100.000 Menschen verhaftet und die ersten 600, darunter auch Juden, sind ermordert.
Zwölf Jahre später Millionen.

Tucholsky prägte an diesem Tag den Spruch:
"Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte!"

Aussage von Udo Pastörs, NPD Franktionsvorsitzender im Landtag Mecklenburg-Vorpommern :

"... von uns, und das ist auch gewollt, geht eine Gefahr für den Parteienstaat, dieses Konstrukt amerikanischer Siegermacht aus."

Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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BigBossBigge REPI „Geschichte wiederholt sich zwar derweilen, aber ich glaube die Greul, welche vor...“
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"Alles bewältigt, aber kaum etwas begriffen"

Nichteinmal das ... Deutschland sieht sich immer noch als Quelle alles rezenten Übels und wird diese "Wiedergutmachungs-Haltung" nicht so schnell abnehmen. Leute, der Krieg ist über 60 Jahre vorbei und das derzeitige Regime hat mit dem damaligen nix am Hut. Dadurch klingt es natürlich auch dementsprechend, wenn ein Franzose zu uns Nazi sagt, wenn man für ein patriotisches System eintritt.
Wollte das nur mal loswerden, hat wenig mit der Jugend zu tun, sondern mit der Moral allgemein.


@Tommy22:
Ich komme auch aus Mecklenburg und wohne auch noch da und kann mit allen Darstellungen konform gehen. Gerade in Ostpommern ist es am schlimmsten, weil dort die Arbeitslosenquote ca. 30% beträgt. Ich war mal bei einem Freundschaftsspiel mit meiner Mannschaft in Löcknitz (wir hatten Trainingslager in Penkun) und die hatten da T-Shirts in Altdeutscher Schrift mit dem Aufdruck "Löcknitz bleibt deutsch!" und noch anderen rechten Sprüchen. Das ist eine wahre Nazihochburg, genau wie in z.B. Wismar.

Zitat: Alle abknallen...
Das sagt sogar mein Vater ^^
Der ist auch sehr bestimmt und drastisch und kommt auch aus der "Arbeiter-Schicht". Aber ich finde, dass alles was er sagt, durchaus nachvollziehbar ist.


Naja, es geht wohl zukünftig nicht im normalen, sondern im Stechschritt nach vorne, wenn das so weiter geht und die Politik passiv bleibt. Aber die Politik muss meines Erachtens nach endlich mal wieder patriotischer werden. Jeder französische Feldbauer hat mehr Nationalstolz als jeder Bürger, weil die Angst haben, als Nazis verrufen zu werden. Über sowas könnte ich mich aufregen ...

Grüße,
BigBossBigge
So long ... BBB
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