Hallo zusammen!
Eine große Bitte vorab: Nicht googlen :-) Suchmaschinen liefern jede Menge Treffer zum Thema Schach Unterverwandlung Läufer, resp. zu chess underpromotion bishop. Aber darum geht es mir hier nicht.
Folgende Überlegung: Wenn ein Bauer die letzte Reihe erreicht, darf er sich in eine Figur verwandeln - in 99% wird eine Dame gewählt, weil sie die stärkste Figur ist. Es gibt aber ein paar Ausnahmen...
Ganz einfaches Beispiel: wKh5, Bf7 - sKh7
Weiß am Zug muss den Bauern sofort umwandeln, anderenfalls geht er verloren, wie leicht zu sehen ist. Aber nach 1. f7-f8D ist Schwarz patt und die Partie somit remis. Einfache Lösung: 1. f7-f8T! Weiß vermeidet das Patt durch die Unterverwandlung in einen Turm und setzt in wenigen Zügen matt.
Ein anderes Beispiel: wKg1, Ba7+e7 - sKg7, Dc7
Weiß am Zug könnte einen der Bauern auf die letzte Reihe ziehen und in eine Dame verwandeln - die schwarze Dame würde darauf den jeweils anderen Bauern schlagen, und König und Dame vs. König und Dame ergäbe ein klares Remis. Aber Weiß kann mehr erreichen: 1. e7-e8S+! Mit einer Springer-Gabel ("Familienschach") erobert Weiß die Dame, verwandelt später "in aller Ruhe" den a-Bauern und gewinnt leicht.
So, jetzt wird es aber etwas kniffliger: Weiß von euch jemand ein Beispiel - oder könnte eines erfinden - in dem die Unterverwandlung in einen Läufer, und nur in einen Läufer, zum Erfolg führt?
Lange Zeit habe ich gedacht, dass dies prinzipiell nicht möglich ist - weder kann ein Läufer etwas Besonderes, was eine Dame nicht auch könnte (siehe 2. Beispiel), noch konnte ich mir eine Situation vorstellen, in der nur die sofortige Umwandlung in einen Läufer zum Erfolg führt... und doch, es ist möglich; ich konnte eine entsprechende Stellung konstruieren (Auflösung folgt).
Wer von den Schachspielern unter euch hat auch eine Idee dazu (und wie gesagt - bitte nicht Google bemühen ;-))?
CU
Olaf
