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Warum Killerspiele nicht indizieren ?

SmallAl / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Wegen der "Killerspiel"-Diskussionen:
Also ich dachte eigentlich, das gewaltverherrlichende Spiele (Killerspiele) in denen ein gutes Gefühl durch das blutige niedermetzeln von Gegnern (wie in Q3arena) aufkommt indiziert werden.
Ich finde es stimmt schon, daß Kinder und Jugendliche mit Spielen a la Far Cry nicht selbstverständlich umgehen können, allerdings würde ein generelles Verbot nur in Deutschland (!) nicht viel helfen - Verbotenes ist gerade in dieser Zielgruppe äußerst reizvoll.
Konsequentere Indizierung wäre doch eine öffentlich wirksame Sofortmaßnahme.
Und die Altersfreigabestrukturen sollte man vielleicht auch mal überdenken - es ist schon seltsam, dass ein Spiel in England ab 16 in Deutschland ab 12 ist - und warum haben wir nicht auch eine ab 21 Stufe ?
[Ironie]
Ach ja - nun wenn man 18jährigen in der Bundeswehr eine Waffe in die Hand drückt und auf Pappkameraden schießen lässt ist es ja psychisch unbedenklich.
[/Ironie]

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xafford SmallAl „Warum Killerspiele nicht indizieren ?“
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Warum darüber nicht geredet wird? Dürfte einen ganz einfachen Grund haben: Das ist nicht populistisch genug und macht sich nicht so spektakulär in der Schlagzeile der Bildzeitung. Hier geht es rein um populistischen Aktionismus. Eine Indizierung ist ja heute schon möglich und wird praktiziert.

Wie dämlich und scheinheilig dieses ganze Geplärre ist erkennt man ja schon daran, dass anscheinend die meisten Politiker die hier rumschreien den Abschiedsbrief dieses durchgeknallten Vollidioten entweder nicht gelesen haben, oder einfach verschweigen. Oder soll es eine besonders originelle Art der Ironie sein, dass der Amokläufer im Abschiedsbrief sich darüber ausgelassen hat, dass er sich von Politikern mit ihrem Verbotsirrsinn nichts vorschreiben lassen will, diese aber genau wieder zu diesem Mittel greifen wollen?

Der Typ war einfach frustriert, fühlte sich minderwertig, ausgegrenzt und entwickelte ein Ohnmachtsgefühl gegenüber der Gesellschaft und besonders den Repräsentanten des Staates in jeglicher Form, dass er sich bei Computerspielen abreagierte dürfte ungefähr den selben Stellenwert haben, als hätte Jeffrey Dahmer seinen Irrsinn zuhause am Sandsack ausgelebt. Kompetenzen in Logik und Mengenlehre stehen bei Politikern anscheinend nicht auf der Haben-Seite. Jedenfalls stellen alle Alternativen für diese dämliche Diskussion den Politikern und anderen beteiligten kein gutes Zeugnis aus. Die Alternativen sind entweder Ahnungslosigkeit der Materie, Dummheit logische Schlüsse zu ziehen oder ganz schlicht poitische Instrumentalisierung eines Verbrechens.

Wie sonst soll man auf die Idee kommen einen unzulässigen Umkehrschluss zu ziehen? Weil die meisten jugendlichen Amokläufer auch Ego-Shooter spielten wird der unzulässige Umkehrschluss gezogen, dass alle Spieler von Ego-Shootern potentielle Amokläufer sind. Vielleicht sollte man Poitikern nicht verraten, dass eine sehr signifikante Anzahl von Gewalttätern Kampfsport in irgendeiner Form betreiben oder betrieben, sonst wird vielleicht auch noch Boxen, Karate und Judo verboten.

Ein gutes hat die ganze Sache ja vielleicht. Wenn die Politiker wirklich "Killerspiele" verbieten wollen dann kommen vielleicht noch ein paar sinnvolle Kolateralschäden bei raus und Schüler werden im Sport nichtmehr mit Völerball oder Sanitäterball gequält, bei denen es das Ziel ist den Gegner brutal mit einem harten Ball abzuschießen. Vielleicht wird dann auch die Bundeswehr verboten (und das aus zwei Gründen)... Erstens ist die auch ein Killerspiel für so manchen und zudem waren die meisten männlichen Straftäter mal bei der Bundeswehr (ach ja, in der Schule waren sie auch fast alle mal).

Ob dann irgendwann in der Zukunft Kinder in den Arrest kommen, weil sie Cowboy und Indianer oder Räuber und gendarm gespielt haben?

Ich warte immer noch auf das sinnvolle Gesetz, weches dümmlichen Populismus und demonstrativ vorgeführtes Belügen der Öffentlichkeit zur Straftat erklärt.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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Teil 2 Herman4