Zur Zeit kurisieren E-Mails der Firma Germany Online Consult, die 100 € dafür zahlen wollen, dass sie weiter Werbe-Mails senden dürfen. Selbst bei einer Absage wollen sie immer noch 50 € überweisen. Man soll nur den Fragebogen ausfüllen und zurückschicken. In diesem Fragebogen muss man seine Bankverbindung angeben. Vermutlich wird das Konto leer geräumt, wenn man das macht, denn: Die Domain online-consult.com, die in der Mail-Adresse angegeben ist, führt auf eine dubiose koreanische Seite.
Die Mail ist sonst recht glaubwürdig verfasst, bis auf den folgenden Satz:
Wir möchten einen alternativen, einzigartigen Weg einschlagen und bieten Ihnen 100 Euro für eine Erlabniss Ihnen weiterhin Werbung zu senden.
Solche Rechtschreibfehler sind typisch für Betrüger. Diese Mails entsorgt man am besten schnell, die Domain sollte man auch nicht besuchen.
Quelle: Eigenes Postfach
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Wie schon Kolti angedeutet hat:
Auf jeder Rechnung, die ich ausstelle, sind IBAN und BIC drauf (deshalb gibt es die, damit man sie einem Geschäftspartner mitteilen kann, damit der international darauf einzahlen kann) und meine Unterschrift ist auch drauf. Umgekehrt genauso mit den Rechnungen, die ich bekomme (ich rede von Rechnungen, nicht von Kassabons im Supermarkt oder Paragons im Wirtshaus). Mein Konto ist noch nie leer geräumt worden, obwohl sicher viele meine Kontonummer haben und meine Unterschrift kennen. Auf jedem Geschäftsbrief einer soliden Firma ist im Fußbereich die Kontoverbindung angedruckt, und unterschrieben sind Geschäftsbriefe auch üblicherweise, der Rest ist mit Textverarbeitung geschrieben, also sicher gut leserlich. Das müssen demnach lauter Wahnsinnige sein, weil ja, den vorangehenden Postings zufolge, dann sofort von jedem das Konto ausgeräumt werden kann. Passiert aber komischerweise nicht. Eigenartig, nicht wahr?
Aber für alle, die meinen, das ginge alles so einfach, die könnten ja mal Folgendes versuchen: Sie holen sich aus der letzten Postwurfsendung ein Schreiben einer karitativen Vereinigung. Da liegt ein Zahlschein bei mit Kontonummer für die Spenden. Dann ist da auch so gut wie immer ein Bettelbrief, den der Leiter der Landesorganisation dieses karitativen Unternehmens unterschrieben hat - natürlich nicht jedes Blatt eigenhändig, aber in Faksimile. Das ist genauso wie die Unterschrift, die ich eigenhändig auf ein Blatt Papier setze und dann jemandem Faxe ("Fax" leitet sich von "Faksimile" ab). Man kann davon ausgehen, dass die unterschreibende Persönlichkeit auch zeichnungsberechtigt auf dem Konto ist. Und das alles in Schönstschrift, ganz deutlich (die Leute sollen es nämlich problemlos lesen können!) Damit hat man alles: Kontoführende Bank, Konto mit Nummer und Kontoinhaber, Anschrift, Unterschrift, ... und dann kann ja jeder mal vesuchen, der von der Überzeugung durchdrungen ist, das geht alles so einfach, mit diesen Informationen das Spendenkonto dort leerzuräumen.
Alternativ kann sich ja jemand mit einer Person seines Vertrauens zusammentun, um die Sicherheit des Kontos zu testen. Der eine bekommt Kontodaten und Unterschrift des anderen (Unterschrift darf er üben, bis er meint, sie perfekt imitieren zu können) und versucht dann, damit vom Konto des anderen abzuheben.
Sobald das jemandem gelungen ist, lasst es mich wissen :)
Alternativ könnte man, falls es einem doch ein wenig mulmig dabei wird, wenn er das tatsächlich machen sollte, einfach zum nächsten Bankschalter gehen mit der Frage: "Ich möchte ein Konto eröffnen. Wenn jemand anderer jetzt meine Kontonummer weiß und z. B. aus einem Brief von mir meine Unterschrift kennt, kann der dann damit von meinem Konto abheben?"
Gruß