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Installation von GRUB/LILO in den MBR einer SP2004C

mensch_v.0.2_beta / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Tachchen.
Da vor nicht allzu langer Zeit meine alte Platte verreckt ist, hab ich mal eine neue zugelegt. Eine Samsung SP2004C (200 GB, S-ATA II, gejumpert auf S-ATA I). Nun wollte ich letztens Debian Sarge (3.1) draufziehen, aber ich konnte keinen Bootloader in den MBR installieren. Sowohl bei GRUB als auch bei LILO kam die Meldung, dass ein Problem auftritt. Wenn ich es trotzdem versuchte, hängte sich der Fortschrittsbalken bei 50% auf.
Ich bekam folgendes mitgeteilt:
"Sie müssen manuell mit dem /vmlinuz auf der Partition /dev/sda2 starten und root =/dev/sda2 dem Kernel als Parameter übergeben."
Könnt ihr mich bitte aufklären, woran es liegen könnte, ob und wie es auch ohne Bootloader geht und vor allen Dingen, was der Text genau bedeutet.

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KarstenW mensch_v.0.2_beta „Oh Gott, Kernel kompilieren... Angstschweiß Naja... ich werd mein Bestes...“
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Beim Kompilieren des betriebsystemkerns oder eines Programmes wird der programmcode vom Compiler eingelesen und der Compiler schreibt binäre Daten in die Programmdatei. Du mußt nicht den Programmcode verstehen. Der ist mit mehr als 10 Millionen Befehlszeilen ohnehin zu groß für einen Programmieranfänger.
Du installierst den Programmcode des kernels (Version beachten), den gcc , das binutls Paket, make Programm und die ncurses-dev Bibliothek.
Danach gehst du in das Verzeichnis des Programmcodes "cd /usr/src/kernel-sourcexxxx" und gibt den befehl "make menuconfig" ein.
Es wird mit Hilfe von ncurses ein Dialog geöffnet , wo man mit Hilfe von Menüs den spaäteren Betriebsystemkern konfigurieren kann. Man kann entscheiden welche treiber der betriebsystemkern haben muß oder auch kann, und ob man den Treiber als Kernelmodul (unter /lib/modules... installiert) oder ob man den Treiber monolitisch in den Betriebsystemkern (bzImage - Datei) haben will. Alle Treiber für die root-Partition (Festplatte , Controller, Dateisystem...) müssen monolitisch in den kern kompiliert werden, weil der kern die Programme modprobe (Laden eines kernelmodul) oder insmod erst ausführen kann nachdem die root-Partition gemountet wurde.

Danach wird der Betriebsystemkern mit dem befehl "make" übersetzt.

Die benötigeten Kernelmodule (wenn es Kernelmodule sein müssen) werden mit "make modules" kompilieret und mit "make modules_install" nach /lib/modules/kernelxxxx installiert.
Den Betriebsystemkern bzImage kopierst du nach /boot/vmlinuz.new und rufst die grub - Installation nochmal auf:

"update-grub"

(Der Betriebsystemkern muß vmlinuz heißen sonst funktioniert update-grub nicht richtig).

Du kannst evetuell noch die Datei /boot/grub/menu.lst mit einem Editor konfigureren.


Mehr ist das nicht. Den Standardkern läßt du für den Notfall installiert.

Alles weiter steht im Anwender-Handbuch:

http://debiananwenderhandbuch.de/kernelbauen.html


Ist wirklich nicht schwierig.Die Online-Hilfe im Dialog ist recht gut geschrieben. Ich bin auch kein Systemprogrammierer und kann einen eigenen kern kompilieren (nicht programmieren) ;-).

[Diese Nachricht wurde nachträglich bearbeitet.]

Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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