Bei digitalen Satelliten-TV-Sendungen im HDTV-Format fallen enorme Datenmassen an. Die bisherigen Sat-Karten sind zu schwach dafür. Zudem wird HDTV meist mit dem neuen DVB-S2 Übertragungsstandard ausgestrahlt - den unterstützen die gegenwärtigen Sat-Karten nicht. Und wenn, dann ist enorme PC-Rechenleistung nötig um den HDTV-Datenstrom zu decodieren - da gehen auch moderne CPUs gnadenlos in die Knie.
Jetzt wurde auf der Cebit vom Hersteller Micronas erstmals eine Sat-Karte mit hardwaremäßigen MPEG2/4/H.264 Decoder vorgestellt. Dadurch wird der PC-Prozessor bei HDTV-Wiedergabe selbst in Höchstauflösung von 1920x1080 Bildpunkten nur minimal belastet. Zu Markteinführung und Preis liegen noch keine Angaben vor.
Michael Nickles meint: Sicher - die "alten" Sat-Karten sind bei HDTV am Ende. Aber: ob es Sinn macht, eine Sat-Karte mit hardwaremäßigen HDTV-Decoder zu produzieren, ist sehr fraglich. Solche Hardware-Decoder machen Karten elend teuer.
Softwaremäßige HDTV-Decodierung ist ein zu harter Job für PC-Prozessoren. Aber: selbst billige Grafikkarten erlangen zunehmend die Fähigkeit MPEG4/H.264 Datenströme zu decodieren um den PC-Prozessor zu entlasten. Das Rezept der Zukunft wird also vermutlich dieses sein: Billige Sat-Karte ohne MPEG4-Hardware-Decoder und dazu eine billige aktuelle Grafikkarte die MPEG4 decodiert.
Natürlich wird es noch einige Bastelei werden, bis dieses Zusammenspiel klappt. Aber im Hinblick auf das noch witzlose HDTV-Programmangebot, ist noch genug Zeit.