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Keyboard - Klänge über Gameport - Anschluss am PC nicht zu hören

dankefn / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Ich habe kürzlich ein Keyboard (Bontempi PM 695) geschenkt bekommen und möchte nun die Klänge des Keyboards über die Lautsprecherboxen des PC's hören bzw. ja auch aufnehmen. Das Keyboard ist über ein mitgeliefertes Kabel mit dem Gameport- bzw. MIDI - Anschluss der Soundkarte (Terratec Xlerate PCI) verbunden. Die Midi-Ausgabe am Keyboard funktioniert, aber nicht die Midi-Ausgabe am PC der Keyboard-Klänge. Wo liegt hier das Problem ? Auf was muss ich achten ?

Olaf19 dankefn „Hallo Olaf, danke erstmal - ich glaube, ich habe es jetzt endlich verstanden....“
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Hi Tim,

das Schöne an MIDI ist ja: Du brauchst ja kein komplettes Stück "Live und in Farbe" einzuspielen, sondern du spielst immer nur einzelne Sequenzen ein - daher der Begriff "Sequencer". D.h. du hast div. Spuren - für jeden Sound eine - und auf jeder Spur mehr oder weniger zahlreiche Sequenzen. Wenn mal eine Sequenz in die Hose gegangen ist, spielst du sie eben neu ein. Wenn nur ein einzelner Ton falsch ist, kannst du den in einem Editor-Fenster korrigieren.

Das MIDI-Datenformat speichert anstelle von Audiodaten - die ja sehr viel Speicherplatz in Anspruch nähmen, nämlich 10 MB / min. im WAV-Format - einfach die "Eventdaten" ab, z.B.

- Note On / Off: Eine Taste wird angeschlagen bzw. wieder losgelassen, wobei der sog. Velocity-Wert die Anschlagstärke bezeichnet
- Program Change: Klangfarbenwechsel, d.h. am Keyboard wird ein anderer Sound ausgewählt
- After-Touch: Eine gedrückte gehaltene Taste wird "nachgedrückt", was den Klang beeinflusst
- Control Change: der Klang wird durch einen Controller beeinflusst, z.B. durch das Modulationsrad am Keyboard (Vibrato oder ähnlicher Effekt)
- Pitch Bend: die Tonhöhe des angeschlagenen Tones wird nach oben oder unten "gebogen"

Das Tolle an MIDI ist aber nicht nur, dass die MIDI-Daten so wenig Speicherplatz benötigen (ein einzelner MIDI-Event wie Note On benötigt nur 2 Bytes: 1 Status- und 1 Daten-Byte), sondern die ungeheure Flexibilität: Das gleiche Stück, dass du über MIDI eingespielt und mit deinem Keyboard wiedergegeben hast, kannst du genau so gut an jedes andere Keyboard, Soundmodul oder integrierten Software-Synthesizer leiten. Es klingt dann etwas anders, aber die Töne/Noten sind immer die gleichen. Vor allem sind komplexe Arrangements mit diversen unterschiedlichen Klangquellen und vielen Spuren ohne weiteres möglich und im Sequencerprogramm bequem in den Griff zu bekommen.

Wie auch immer: Viel Spaß noch mit der Technik!

CU
Olaf

Wurde Überarbeitet! peter1960