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Installation von XP klappt nicht! (wegen zweiter Partition?!?)

Nina12 / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo zusammen,
ich schlag mich schon seit einer Woche mit folgendem Problem rum: Da mehrere Programme nicht mehr so liefen, wie sie das anfangs getan haben, hab ich mich entschieden, meine Festplatte zu formatieren und XP neu zu installieren. Damit mir aber meine wichtigen Daten nicht verloren gehen, hab ich mit Partition Magic 8 eine zweite Partition erstellt. Da hab ich dann alle wichtigen Daten draufgeschaufelt. Danach habe ich im BIOS geändert, dass der PC von CD bootet und habe eine Recovery-CD eingelegt. Ging soweit alles ganz gut. Habe c: gelöscht (Sicherung = g:) und formatiert und XP neu installiert (Daten werden kopiert). Danach startet der PC neu. Er will, dass ich wieder eine Taste drücke, damit er von CD startet. Das mache ich natürlich nicht. Dann kommt ein grauer Bildschirm und nix tut sich. Ausserdem wurde aus meiner Partition g: die Partition c:, aber das ist wohl normal, nachdem ich c: formatiert hab, oder?
Habe es mittlerweile auch schon mit anderen CD´s probiert, aber da kommen anstatt dem grauen Bildschirm lauter komische Zeichen (Smilies, Cursor, ...)
Kann es daran liegen, dass mein PC versucht, von c: zu booten, wo ja kein XP drauf ist? Was soll ich tun? Bin echt verzweifelt :-(

ManfredP Nina12 „Ich hab eben nochmal mit unserer Firmen-IT telefoniert. Die meinten, das beste...“
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Hallo,
es geht aber auch anders (falls Du noch keine Fakten geschaffen hast). In vielen Zeitschriften (wie c't oder PC-Praxis) liegen CD's oder DVD's, die manchmal ein Boot-Linux enthalten. Wenn Du das startest, kommt irgendwann (dauert 'ne Weile, nur nicht panisch werden) entweder ein grafischer Bildschirm oder eine Kommandozeile. Wenn es grafisch ist, am Besten dort im Menü eine Kommandozeile (oft auch Terminal genannt) suchen und aufrufen. Ansonsten kannst Du hier gleich anfangen, ein login wird aber eventuell vorher gebraucht. Da gibt man root oder so ein (steht meistens irgendwo, was) und drückt das Passwort durch, da gibt's keins.

Da gibst Du dann "fdisk /dev/hda" oder so ein (hda steht für die erste IDE-Platte. Sollte es wider Erwarten was anderes sein, musst Du hdb oder hdc nehmen. Vorsicht: ein CD/DVD oder Brenner hängt oft am ersten IDE-Kanal als sog. Slave. Das Ding ist zwar so eigentlich nicht zu gebrauchen, belegt aber trotzdem den hdb). Im fdisk kommt dann zuerst mal 'p' (einfach nur die Taste ohne Return oder so). Das ist Deine Festplatte als Liste. fdisk hier kann im Gegensatz zu dem DOS-Kommando mit vorhandenen Partitionen umgehen. Da kannst Du dann die alte C-Partition wiederbeleben. Beachte:
1.: Irgendwo steht die Anzahl der Zylinder. Damit kannst Du dann sehen, wo das, was Du hast, zu finden ist.
2.: Die neue Partition _muss_ am Anfang liegen (die Partition für C; Die Daten, nicht in der 'p'-Liste, dort kann's auch die vier sein. Das bedeutet, die Zylindernummer für ihren Beginn sollte Eins oder zumindest ganz klein sein) und eine sog. Primäre (primary, falls Englisch) sein.
3.: Es gibt nur vier Primäre, wobei die Erweiterte, falls vorhanden/gewünscht mitzählt. Alles Weitere sind dann sog. logische Laufwerke, die in der Erweiterten drin sind (da tauchen dann Zylinderzahlen doppelt auf oder ist irgendwo mittendrin).
4.: Linux erzeugt Partitionen immer für sich selbst. Mit 't' kannst Du -bei bereits Vorhandenen- den Typ ändern. Dass ist eine Zahl, die dem BS sagt, was es darauf findet. Partitionen mit dem falschen Typ werden ignoriert. Also für alle neuen Partitionen (wird mit 'n' gemacht, den Rest sagt er Dir dann schon. Oft kann man einfach mit Return durchdrücken) anschließend 't' und dann irgendwas um "B" herum (sind Hexadezimalzahlen, was Spezielles, nicht dran stören). Die genaue Zahl weis ich jetzt nicht, aber es gibt eine Liste (er sagt, wie man sie kriegt). Sollte der gleiche Typ sein wie die, die schon da ist. Ob bootbar oder nicht, ist hier unwichtig.
5.: Die neue Bootpartition muss mit 'a' (direkt auf der normalen Kommandozeile von fdisk) umgeschaltet werden, in der 'p'-Liste steht dann ein 'A' in der entsprechenden Spalte. Aber Vorsicht: Zweimal A darf nicht und das muss man selbst abstellen, wenn man für eine Partition, die schon auf 'A' steht, das 'a' noch einmal eingibt, ist das 'A' hinterher weg (das bedeutet dieses 'Toggle' in der Beschreibung in der Hilfe).
6.: Wenn Du die Tasten wissen willst zum Ändern oder was auch immer, Hilfe gibt's auch (im Kopf steht, wie). Finger weg vom 'x', da muss man Bescheid wissen. Wenn Du verunsichert bist, ob Du was Falsches verstellt hast, 'q' geht immer (dann ist fdisk beendet) und die Platte ist, wie sie vorher war.
7.: Dann mit 'w' das Ganze klarmachen (erst dann geht's auf Platte).
Danach brauchst Du noch den 'dd'. Das ist so 'ne kleine Schikane von MS. Format will immer die Daten einer Partition in einem Spezialsektor am Anfang derselben haben und glaubt dem mehr als der Partitionstabelle. Ist die Stelle aber leer (wie bei der neuen Platte klarerweise. Nur Format selbst benutzt die Stelle als Sicherung für's nächste Mal, fdisk nicht), geht alles klar. In der 'p'-Liste von fdisk steht sowas wie /dev/hda1 .....
Diesen Kram bei /dev musst Du Dir merken. Die Nummer hinten ist wichtig.
Dann gibst Du bei der Kommandozeile (von Linux, nicht fdisk, das ist jetzt schon beendet, wenn alles richtig lief) folgenden Kram ein:
dd if=/dev/zero of=/dev/hda1 bs=512 count=1
Vorsicht: Dieses hda1 oben ist nur ein Beispiel. Da muss die gemerkte Bezeichnung der neuen Partition hin. Vor Allem darf da _NIE_ die Bezeichnung Deiner Sicherungspartition hin, denn dann wäre sie "im Eimer".
Was das Ding macht: Es nimmt lauter Nullen (dafür ist /dev/zero da) und schreibt sie in diesen ersten Sektor. Dadurch kann Format keinen Unsinn produzieren und macht alles richtig. Linux braucht das nicht und deshalb macht es fdisk nicht automatisch.

Jetzt kannst Du die neue Partition normal benutzen; zuerst aber Formatieren. Formatieren kann Linux nicht so besonders, also Windows machen lassen. Wenn Windows die unformatierte Partition stört (ich habe da immer ein bisschen Last mit), einfach mit mkfs -t vfat Linux eine provisorische Formatierung machen lassen (eventuelle, dumme Fragen mit Return bestätigen oder 'y' drücken) und hinterher Windows noch einmal drüberformatieren lassen.

Ach ja, wenn Du beim "rumfummeln" schon eine C-Partition für Windows hinbekommen hast und Du die nur nicht gebootet kriegst, musst Du nur noch mit fdisk in Linux die Sache mit dem A in Ordnung bringen. Dann allerdings musst Du klären, welche Partition jetzt was ist. Vielleicht merkt man es an der Größe, das am Ende sind Kilobytes (mit 1024, also richtig gerechnet. Ein paar Zähler anders als Du erwartest darf Dich nicht stören. Windows rechnet da anders). Ansonsten kann man es auch ausprobieren, wenn's die Falsche war, meckert er, dann nimmt man in einem zweiten Anlauf eben die Andere. Da passiert nichts bei. Nur bei dem 'dd' muss man sich sicher sein, dasss man die Richtige angibt. Aber .. noch einmal: keine zwei mit dem A, das kapiert er nicht.

Tschüß

ManfredP