Wir haben vor etwa 1,5 Jahren OO in umserem Unternehmen als Ersatz für Microsoft Office eingeführt (war meine Idee...). Die Office-EDV-Skills der Kollegen sind als eher überdurchschnittlich einzuschätzen. Wir benötigen insbesondere Write für unsere Geschäftskorrespondenz, Calc für Kalkulationen & Bearbeitung von tabellarischen Datenbeständen (z.B. CSV-Dateien) und Impress zur Erstellung von Prozess-Diagrammen u.ä.
Insgesamt macht das Produkt zunächst einen ausgereiften Eindruck, trotzdem: Nachdem wir noch das Erscheinen von OO 2.0 abgewartet haben, kehren wir nun voraussichtlich zu MS Office zurück. Die Gründe hierfür liegen eher im Detail, haben sich aber nachhaltig auf den praktischen Alltag ausgewirkt:
* Vielen Kollegen erschien die OO-Oberfläche wenig nutzerfreundlich und viele Funktionen nicht intuitiv auffindbar. Regelmäßige Kritik wurde an der Bestückung des Kontextmenüs geäußert.
* Bei komplexen Text-Dokumenten mit Tabelle und Grafiken soll OO wiederholt ernsthafte Probleme mit der Formatierung gehabt haben, so dass Printausdrücke nicht verwetbar waren.
* Die Handhabung von Impress wurde im Vergleich mit PowerPoint unisono als zu schwerfällig bezeichnet.
* Der Funktionsmanager von Calc zickte mitunter rum, die Erfahrung habe ich auch selbst machen können.
* Die Geschwindigkeit der Rechtschreibprüfung von Write war extrem zu langsam. Da wir diese über jedes Dokument laufen lassen, ein ziehmlich häufiges Manko.
Die Situation hat sich mit der Version 2.0 verbessert, die Probleme scheinen aber nicht wirklich gelöst. Wir hatten gehofft, das es mit dem Versionswechsel einen ähnlichen "Quantensprung" wie bei The Gimp geben würde. Leider scheint dem nicht so zu sein.
So wird unser Unternehmen wohl wieder zu MSO zurückkehren, während ich privat auch weiterhin OO nutzen werde.