Nach langem Überlegen habe ich nun endlich auf Wlan gewechselt.
Das Ergebnis war sehr ernüchternd: Um einen 600MB großen Film von einem Rechner zum anderen zu kopieren, benötige ich ca. 45 Minuten bei 54Mbit. Mir ist klar, dass da netto nur ca. die Hälfte bei raus kommt, aber selbst dann dürfte es nicht länger als 10 Minuten dauern (Bei Ethernet dauert\'s 5 Minuten).
Daher die Frage, ist das normal oder stimmt da etwas nicht?
Außerdem habe ich festgestellt, dass die angezeigte Geschwindigkeit sich dauernd ändert, von 54Mbit auf 36 oder 11Mbit.
Ich habe eine Fritz!Box WLan SL und 2 USB-WLAN Sticks von Level One. Kann es vielleicht sein, dass man besser fährt wenn alles von einer Firma kommt?
WLan ist doch eine direkte Verbindung, nur das Medium ist eben ein luftigeres
Nicht so wirklich. WLAN ist ein Shared Medium, das heißt alle in Reichweite befindlichen Geräte teilen sich die Bandbreite. Schickt z.B. Station A an Station B, so kann Station C nicht an Station D senden. Bei klassischer Verkabelung und einem Switch geht sowas, bei WLAN im Infrastrukturmodus nicht. Sendet z.B. ein Rechner einen Broadcast, so ist das Netz dicht. Sendet der Ap ein Beacon, so ist das Netz ebenfalls dicht. zudem gibt es noch diverse andere, durch die Funktechnik bedingte Probleme, eines davon (und eines der tückischten) ist das Hidden-Station Problem. Nimm mal 3 Geräte in einer Linie, Station A, B und C. A und C sind Clients, B der AP. A und B "sehen" sich, also A empfängt B direkt. Evbenso empfängt C B direkt. A und C sehen sich nicht, da sie nicht in beiderseitiger Reichweite sind. Da WLAN CSMA/CA nutzt (Carrier Select Multiple Acccess / Collision Avoidance) und nicht CSMA/CD /Collision Detection) kann es häufig passieren, daß A an B sendet, C dies aber nicht "sieht" und denkt, das Medium wäre frei. Nun kommt es zu einer Kollision und B verwirft alle Pakete, A und B müssen ein zufällige Zeit warten (so ist es eigentlich auch bei CSMA/CD) nur sehen A und C sich immer noch nicht. Fängt also A wieder an zu senden (vor C) so bekommt C dies nicht mit und fängt irgendwann auch wieder an zu senden und das Ganze passiert wieder von vorn. Tritt z.B. so ein Effekt auf, dann kann das Netz auf extreme Weise einbrechen.
Ein weiteres Problem kann die Paketgröße sein und Fragmentierung. Hat A ein bessere Verbindung zu B als C und will A va B an C senden, so kann passieren, daß die Paketgröße von A nach B größer als die Paketgröße von B nach C ist, von B nach C muß also Fragmentiert werden. Geht nun ein Paket verloren (was bei WLAN eigentlich absolut normal ist [Packetloss]), so muß alles neu gesendet werden.
Zudem handeln bei WLAN die Stationen die Framegröße dynamisch aus und sie wird bei schlechterem Signal automatisch herunter geregelt. Hast Du nun temporär ein schlechteres Signal (Jemand läuft gerade mal in der Sendelinie durch), so regelt sich die Größe runter, bis sie sich wieder hochregelt vergeht eine Weile.
Also selbst bei super Signalqualität und Empfangsstärke gibt es eine Menge potentieller Probleme bei WLAN und die theoretische Bandbreite wirklich zu erreichen ist in normaler Infrastruktur eigentlich unmöglich. Zudem stimme ich zu, daß normale USB-Sticks meist mit die schlecchteste Wahl sind (obwohl es auch hier durchaus Ausnahmen gibt). Mit einer PCI-Karte und Tischantenne oder Client-Adapter fährt man meist besser.
Btw: Schon mal gefragt, ob dein Nachbar zufällig auch WLN nutzt und den gleicchen Kanal eingestellt hat?