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.vob Dateien auf DVD: was geht verloren?

flamingmoe / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Moin,


angenommen ich lade in .vob gesicherte DVD-Informationen runter (was ich natürlich nicht tue ;-) , und brenne diese dann auf eine Single-Layer DVD, bei der ich sämtliche Informationen, also Menü-Punkte, Spieldauer, Tonspuren, Dolby Digital, DTS, Untertitel,.....etc. habe, wie sie auf der original-DVD auch vorhanden sind, welche Infos sind dann verloren gegangen, wenn das Original auf einer Double-Layer-DVD war? Irgendwo müssen die Daten doch geblieben sein, die zuvor eine Double-Layer-DVD nötig gemacht haben? Bildqualität? Tonqualität? sonst irgendwas?


thx.


Moe

Herman Munster flamingmoe „.vob Dateien auf DVD: was geht verloren?“
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Hier geht gehört was verquer!

Eagl, ob ein Film auf ner doppelseitigen (=DVD 9) oder einer einseitigen (=DVD 5) DVD abgelegt wird, es wird IMMER nach MPEG2 komprimierter Kram abgelegt. IMMER komprimiert! Unkomprimierte Videodaten belegen locker mal ca. 13 GB pro Stunde Film.

Wieviel Stunden und Minuten Hauptfilm zzgl. Bonus auf die 9,4 bzw. 4,7 GB Scheiben passen, hängt nur vom Grad der Komprimierung ab. DVD-Videorekorder können auf einer Scheibe (bisher nur einseitige, DVD 5) die via Videoeingang, SCART bzw. Antenne eingehenden Daten so komprimieren, daß zwischen 1 und 6 Stunden auf so eine DVD 5 draufgehen. D.h. je länger der Film ist, der auf die DVD drauf soll, desto höher muß die Komprimierungseinstellung gewählt werden. Irgendwann trten dann sichtbare Qualitätseinbußen auf.

Oder anders gesagt: die Kapazität einer DVD ist vorgegeben, die Filmlänge auch. Daraus resultiert eine bestimmte Komprimierung. Bei computermäßiger Erstellung kann dann diese Kompromierung sehr fein dosiert werden, damit die DVD ohne Rest richtig schön voll wird. DVD-Videorekorder erlauben nur eine stündige Einstellung, d.h. ist der Film 1:39h lang, dann ist die 1- wie auch die 90-minütige Einstellung zu kurz, es muß die 2-stündige gewählt werden. Hat man nun keinen anderen Streifen von max. 41 Minuten, den nach noch dazu aufnehmen könnte, bleiben diese 41 Minütskes ungenutzt auf der DVD. Bei Kauf-DVDs könnte man diese sonst ungenutzen Minuten für einen Bonus (Making of, Interviews, Trailer etc) verwenden. Oder man komprimiert gleich so, daß die Filmlänge genau auf den Rohling paßt. Da aber alles im Dunstkreis einer "DVD" standardisiert ist, darf man nicht jede mathematisch passende Einstellung wählen, sondern man ist auf die Einhaltung gewisser Limits beschränkt, soll die DVD in jedem DVD-Spieler des Weltmarktes abspielbar sein.

Anders gesagt: die max. Spieldauer pro DVD ist dadurch bestimmt, wie stark der Bildqualitätsverlust sein darf, d.h wieviel Verlust desselben man noch hinzunehmen bereit ist. Das dürfte bei Selbstgemachtem mehr sein als bei Kauf-DVDs. Wenn einen der Hafer sticht und man packt mit Hilfe eines Computer 12 Stunden Video auf eine DVD 5, dann geht das, technisch durchaus machbar. Das Ergebnis ist dann aber apokalyptisch kataklysmisch grauenhaft.

Da ja bei Kauf-DVDs eine bestimmte Bildqualität erwartet wird, ist die Spieldauer pro 4,7 GB-Seite damit begrenzt. Ist der Film plus ggf. Boni zu lang für 4,7 GB bei sehr guter Bildqualität, sodaß die dann erforderliche Komprimierung zu einer deutlich und sichtbar verschlechterten Bildqualität führen wird, sollte man es doch auf eine die Scheibe quetschen wollen, behilft man sich mit einer doppelseitigen DVD, die nichts anderes ist als zwei einseitige Scheiben zusammengeklebt. Wobei das Abspielgerät erst die eine und dann die andere Schicht optisch fokussiert und dann abspielt. Da der Schichtwechsel einen gewissen mechanisch-elektrischen Aufwand darstellt, ist ein Wechsel nicht in einer tausendstel Sekunde getan, d.h. er geht nicht unbemerkt vonstatten. Genau wie beim Wechsel bei MP3-Musikdateien bei Audio-MP3-Spielern gibt es auch bei DVD-Spielern Geräte, die den Schichtenwechsel schneller hinbekommen als andere.

Und was den Schichtenwechsel, bzw. das kurze Innehalten bei Wechsel desselben, angeht, sowas läßt sich wohl - wenn überhaupt - nur rein theoretisch und da auch nur zufällig so steuern, daß er an einer unbemerkten Stelle vorkommt. Mit der "Albert-Einstein-Gedächtnissekunde" muß man wohl leben...