Servus Leutz!
Ich hab ein richtig großen Problem.
Ich habe vom Kreiswehrersatzamt einen einberufungspescheid zum 1.12.04 gekriegt.Ich hab bei ettlichen Stellen angerufen und nichts gekriegt.
Ich hab dann nochmal in einem Krankenhaus,gut 30km weit weg, angerufen.
Die haben mich dann auch tatsächlich genommen.Der Sachbearbeiter sagte mir aber, dass ich aber sofort kommen müsste und den Vorschlag auf diese Stelle unterschreiben müsse.Vor lauter Panik, nichts anderes mehr zu kriegen und dadurch dann nächstes Jahr meine Ausblidung nicht machen zu können, hab ich da meinen Kaiser Wilhelm drunter gesetzt.Erst nach der Unterschrift, wurde ich über meine Arbeitszeiten aufgeklärt.Ich hatte telefonisch vorab schonmal nach den Zeiten gefragt, da wurde mir dann aber gesegt:"Das weiss ich nicht, da müssen sie sich an Herrn Blabla wenden, aber den sehen sie ja dann, wenn sie da sind.Kommen sie erstmal her".
Gut denke ich, machstes halt.
War auch schön und gut, bis er mir dann sagte:" Um 6 Uhr geht\'s los, auch am WE..."
Uff!, sag ich.Das geht aber nicht, ich krieg da keine Zugverbindung.Das würde für mich bedeuten, jeden morgen um 4.30 Uhr aufstehen,ne Std. Zug fahren und dann noch ne gute halbe Std. ins Krankenhaus laufen.Busse gibts um die Zeit nicht.
Dazu meinte er, "dann können sie bei uns aber keinen Zivildienst machen."
Ich hab ihm dann gesagt,daß ich mich nochmal melde.
Zwischenzeitlich habe ich aber mich noch im Krankenhaus bei mir um die Ecke beworben.Die würden mich sofort einstellen.Klasse Arbeitszeiten,6km von daheim weg.
Ich freu mich, und ruf bei dem Sachbearbeiter an.Der sagte mir, dass ich schließlich bei ihnen unterschrieben hab und bei denen dann arbeiten müsse.Er hat auch zwischenzeitlich \'n Zimmer organisiert.
Ich solle daß mit\'m Kreiswehrersatzamt abklären.
Ich rufe bei denen an und erklär denen die Umstände.Da war natürlich so\' ne frustrierte Paragraphenreiterin dran.
Nix gibt\'s.Sie haben da unterschrieben, also arbeiten sie auch dort.
Sie können ja ne\'n Antrag auf versetzung Stellen.
Genau darin liegt mein Eigentliches Prob.Was schreib ich denn da?
wenn ich dort meinen Zivi machen muss, ist nix mehr mit Freunden weggehen.Ich bin Praktisch neun Monate weg.Meine Fam. sehe ich kaum noch.Meine Freundin gar nicht, weil die so schafft, dass wir uns eh selten mal sehen.Mit den Arbeitszeiten würden wir und alle zwei Wochen mal Sonntags mal sehen.Das wäre das Ende der Beziehung.
Meine ganzen Vereinstätigkeiten würden für neun Monate still stehen.
Meine Mutter braucht auch mal meine Hilfe im Haushalt.Die würde ich auch nicht mehr sehen,denn die kommt heim, wenn ich schon wieder im zug sitzen muss, um wenigsten 7 Std. Schlaf zu kriegen.
Ich brauch ein Paar richtige Gründe.Egal wie schmierig.Ist mir egal was die zum Schluss von mir halten.Ohne meine Freunde,Familie,Beziehung und meine Vereine bin ich nicht lebensfähig.Es geht nicht ohne.Meine Vereine sind zudem sehr stark auf meine Hilfe angewießen.
Ich weiss nicht mehr,was ich machen soll.
Helft mir bitte!
Danke!!!
Mfg Achmed
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@slartibarfas
Normalerweise gebe ich keine gratis-Schulungen in Sachen
Jura, dafür verlange ich eigentlich horrende Stundensätze.
Aber da wir hier ja alle immer recht freundlich
zueinander sind und du stets mit gutem Beispiel vorangehst,
oder es zumindest versucht, wenns auch manchmal misslingt,
hier ein paar Hinweise.
@alle
Es handelt sich hier bei Achmed generell nicht um ein Fernbleiben
oder Nicht-Antreten des Plates, sondern um einen Wechsel des Platzes.
Und hier ist ein goßer Unterschied zu machen. Daher erwähnte ich ja
auch ausdrücklich, dass er bei seinem weit entfernten Arbeitgeber
bzw. Zivieldienstbetrieb kündigen muss. Das ist Pflicht und
das muss binnen der ersten 3 Tage geschehen, also fristgerecht absenden.
Desweiteren sind natürlich hier keine Ferndiagnosen möglich, weil jeder
Vertrag anders ist. Es gibt nämlich selten Einheits-arbeits-verträge.
Und dass ich nicht so haltlos daherrede, erkennt jeder, der sich
etwas mit der Materie befasst. Ich bin seit mehreren Jahren Jugendsprecher
einer Gewerkschaft, Jugendauszubildenenvertreter und ich habe nicht
das erste Mal von diesem Thema gehört.
Das von Betriebsräten generell angewandte Argument in diesem Falle ist,
dass eine Kündigung in einem Praktikums-, Ausbidungsverhältnis oder
vergleichbaren Verhältnis ohne längere Kündigungsfrist beendet werden kann,
da ein solcher Mitarbeiter entbehrlich sein muss somit also für
die Aufrechterhaltung des Betriebes nicht überlebensnotwendig sein darf.
Somit kann also garkein Anspruch auf Geltendmachen der vollen
Kündigungsfrist bestehen, da Achmed keinen einzigen Tag dort gearbeitet
hat. Jedes Gericht der Welt würde hier Recht geben.
Und an alle: Es geht hier weder um Fahnenflucht, noch um Nicht-Antreten,
es geht hier lediglich um einen Wechsel, der vollkommen legitim und
in diesem Stadium leicht machbar ist.
Man betrachte mal die Situation des weit entfernten Krankenhauses.
Was hat man dort von einem Zivildienstleistenden, der übermüdet ist,
zu spät kommt und unmotiviert ist und dann noch Kosten verursacht?
Nichts, daher wird man mit glaubhaften Argumenten auch aus diesem
Vertrag herauskommen.
Übrigends
Nach §16 Unabkömmlichstellung des Zivi/Ersatzdienst-Gesetzes
kann Achmed bei seinen Vereinen nachfragen, ob eine nahe
Arbeitsstelle aufgrund von allgemeinen Tätigkeiten und Aufgaben möglich ist.
Der Verein bestätigt ihm dieses dann, so wie das auch
bei Wehrdienstleistenden möglich ist, die eine Heimatnahe
Stationierung wünschen (habe selbst einen Bekannten, der in einem
Musikverein ein Instrument spielt und das beantragt hat, weil
er sonst keine Möglichkeit mehr gehabt hätte, sich auf sein
Musikstudium vorzubereiten, ähnliches kann man auch für eine
Ausbildung anbringen!)