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Gewährleistung/Garantie wie denn nun....

schnaffke / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Früher war die gesetzliche Gewährleistung ein halbes Jahr. Garantie war eine freiwillige Sache des Herstellers und konnte durchaus mehr sein (IBM hatte zeitweise sogar 5 Jahre auf Platten gegeben).


Heute ist gesetzliche Gewährleistung 2 Jahre, aber einige Hersteller geben nur ein Jahr Garantie (z.B. einige HP Drucker).


Was macht nun der "kleine Händler", der so einen Drucker für sagen wir mal 59 Euro verkauft, der geht nach 1,5 Jahren kaputt, der Kunde steht im Laden, verlangt Ersatz, Einschicken geht nicht, weil keine Garantie mehr, also gibt der Händler ihm einen neuen Drucker (der wahrscheinlich viel besser ist, weil es das reklamierte Gerät schon lange nicht mehr gibt), kann selber nicht beim Hersteller reklamieren, und hat die absolute A...Karte gezogen?


Das kanns doch wohl nicht sein.


Ich hab da ja nun täglich mit zu tun, zum Glück ist mir dieser Fall noch nicht vorgekommen. Ich wüßte aber mal gerne von euch, wie ihr damit umgeht, und zwar NICHT aus der Sicht des Kunden, sondern aus der Sicht des Händlers.


Wie behandelt ihr DAU´s, die meinen, sich einen PC zusammenbauen zu können, und wo ihr genau merkt, dass die nicht mal den Unterschied zwischen Festplatte und CD-ROM kennen.


Neulich hatten wir so einen, oh man, der hat wirklich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte, und hat so zwei Mainboards geschrottet.


Diese muß ich nun als Garantiefall einschicken, weil der Kunde natürlich meint, er hat alles richtig gemacht, und nur die Hardware ist Schrott.


Ich will das jetzt nicht weiter ausweiten, wen es interessiert kann ja mal auf www.dau-alarm.de nachschauen.


Ich seh dieses Thema halt aus meiner Sicht, da ich in unserer Firma die Reklamationen bearbeite. Und ich behaupte einfach mal,  90% der reklamierten Hardware ist nicht defekt, sondern nur durch Unkenntnis nicht korrekt installiert, bzw. sogar zerstört (AMD-Prozessoren von Kunden habe ich schon reichlich in meiner Sammlung, Mainboards mögen im Allgemeinen keinen direkten Kontakt zum Gehäuse, Abstandshalter wären da hilfreich).


Ich will jetzt auch nicht sagen, dass ich ohne jeden Fehl und Tadel bin, aber alle meine seit 1987 gebauten PC´s haben funktioniert, ich hab nie Hardware zerstört.


Wenn ihr euch ein Auto kaufen wolltet, würdet ihr dann nach Einzelteilen suchen, um euch ein Auto aus Einzelteilen zusammenzubauen, wenn ihr von der Materie keine Ahnung habt?


Jetzt bin ich schon wieder ganz schön abgeschweift.


Freue mich trotzdem auf eure Antworten.


Gruß Schnaffke


 

schnaffke Andylol „Moin, @schnaffke Früher war die gesetzliche Gewährleistung ein halbes Jahr....“
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Hy Andy, du hast ja recht, diese ganze Schose ist mir ja auch bekannt, aber irgendwie mußte ich mal Frust ablassen. Wenn ein Kollege z.B. ein Mainboard zurücknimmt, auf dem eindeutige Spuren eines abgerutschten Schraubendrehers am CPU Sockel zu erkennen sind (durchtrennte Leiterbahnen), dann krieg ich das auf den Tisch, meine Einwände (eindeutige Spuren etc...) verhallen im Wind, und wenns dann noch ein guter Kumpel des Chefs war, heißt es nur: "Das schicken wir ein", was nichts anderes heißt, als das ich das regeln soll. Natürlich kommt das Teil irgendwann zurück, keine Gewährleistung wegen Selbstverschulden, und ICH muß dann dem Kunden erklären, warum er keine Ansprüche hat.
Na toll...
Danke für deine Antwort, im Grunde weiß ich schon wo es langgeht, aber wenn dir ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, dann versuch mal es dem Kunden Recht zu machen.
Eine zur Zeit etwas frustrierte
Schnaffke