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Investigativer Journalismus - oder wie verdumme ich die Zusc

Fockel007 / 19 Antworten / Flachansicht Nickles

Gestern Abend bin ich beim zappen auf Sat1 hängen geblieben. Genauer bei AKTE03. Das aktuelle Thema war: Wie gefährlich sind Handy-Akkus.
Könnte ja ganz interessant sein was die da berichten zumal ja auch Stiftung Warentest erwähnt wurde. Im großen und ganzen ging es um fehlenden Kurzschlussschutz bei Billigakkus, sogar ein test im Studio war angesagt. Testobjekte waren Ersatzakkus für das NOKIA 3210 (Akkudaten 2,4V 700mAh). Dargestellt sollte werden wie gefährlich ein Kurzschluss beim AKKU sein soll.

Testaufbau: Akku, billiges Multimeter, und 2 Messstrippen(aus welcher Werkstatt haben die versifften Dinger ausgegraben)

Also Messstrippen in die Strombuchsen des Multimeters rein, auf 20 A Messbereich gestellt und den AKKU so kurzgeschlossen.
OK so kann man auch messen, etwas ungenau aber ok -> als Studiotest ist es ok. Ergebnis 20A
20 A ?! - net mehr lange dann ist der Akku leer - , kurzer Schnitt, angeblich 60 sek. später, immer noch knappe 20 A – seltsam haben die ’nen Wunderakku -, kurzer Schnitt und der Experte bricht ab mit dem Hinweis das der Akku sonst explodieren könnte und gibt den der Reporterin in die Hand,, diese hält den mit beiden Händen und den Fingern vollflächig auf dem AKKU und bemerkt nach ca 30 sek belanglosen Gequatschte das der Akku ziemlich warm sei, hält den aber weiter fest in der Hand.
Dann das ganze mit nem anderen Akku – selbes Ergebnis

Ist euch was aufgefallen? Mir schon!
hier mal die Fakten:
Multimeter: 4 Stellen max.20 A Messbereich in diesem Messbereich einen innenwiderstand von 0,1 Ohm mindestens
Messstrippen: nur locker auf die Kontaktfläche des Akkus gedrückt (min. 0,1 OHM Übergangswiderstand je Messstrippe.
So dann bemühen wir mal die Physik:
R=U/I -> das Ohmsche Gesetz
also mal an den gemessenen Strom: 20 A bei Widerstand von gesamt 0,3 Ohm bedeutet:
U= I*R= 20A*0,3Ohm=6V
OHHHHHHHHAAA der Akku hat aber nur 2,4V seltsam reell wären:
I=U/R=2,4V/0,3Ohm=8A

Aber zurück zu den 20 A die ja gemessen wurden bei 1 Minute Dauerstrom bei 2,4 V wären das eine Leistungsabgabe von 0,33Ah also etwa der Hälfte der maximal möglichen Akkukapazität, allerdings ist die Spannung nachweislich nach 50% Entladung nicht mehr bei 2,4 V sondern allenfalls bei 1,8-2 V, aber dann kann unmöglich bei gleichen äußeren Bedingungen (Widerstand) die Stromstärke gleich bleiben....
So dann och zur Reporterin und dem festhalten des AKKUs:
Gemäß den Messwerten die Akte angibt sind für 60 sek eine Leistung von 48 W (2,4V*20A)
vom Akku abgegeben, das macht einen verdammt heißen Akku (denke mal so 50-60 °C) und den hält niemand so ohne weiteres für 30 sek so fest.

Also was soll das sein? Verdummung oder kontrolliert positionierte Werbung?
Wie komme ich auf Werbung? Der Letzte Satz im Bericht! „ Bei Billigakkus kann man nicht sicher sein das ein funktionierenden Kurzschlussschutz eingebaut ist, daher sollte man auf Original Ersatzakkus zurückgreifen...“
TJA schön und gut, aber diese Ersatzakkus sind halt doch ein wenig teuerer als die Akkus von Alternativhehrstellern, also doch eine gut eingebaute Werbung für die Handyhersteller und passend im Weihnachtsgeschäft....

Schade finde ich nur das die Stiftung Warentest ihren Namen für so etwas hergibt, zumal bei den Test die von Stiftung Warentest durchgeführt wurden kein Akku explodierte sondern nur einige schmolzen (nach einem Kurzschluss von mehren Minuten).

Es ist beängstigend wie heutzutage die Zuschauer im Fernsehen manipuliert werden, oder denken die wirklich wir sind alle so blöd ??

Eine Inhaltlich gleiche E-Mail geht auch an die AKTE-Redaktion, bin mal gespannt was die darauf antworten...

Tilo Nachdenklich Fockel007 „nunja, soweit so richtig: nur hier wurden NiMh-Akkus für den Test genommen für...“
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Da habe ich mich vertippt. 2 Volt x 20 Ampere = 40 Watt.

Ein Lichtbogen entsteht auch bei geringer Spannung. Es ist halt kein echter Lichtbogen, sondern eine Schmelze. Ich habe den Test nicht gesehen und weiß nicht welche Kapazität die Akkus hatten. Aber auch NiMH-Akkus packen nur 5C, im Betrieb belastet man sie normal eher mit weniger als 1 C. 1 C meint z.B. bei einem 1000 mAH-Akku, dass man 1 Ampere fließen lässt.

Würde sagen bei der Sendung hat der Redakteur seinen Sender und die Zuschauer verladen.

Mac vs. PC Olaf19
Mac vs. PC Herman Munster
Aaaah... Olaf19
Aaaah... Herman Munster