Vor ein paar Monaten hat die Washington Post unter der Überschrift
Microsoft Windows: Insecure by Design einen Artikel zu dieser Thematik veröffentlicht, der seiner Überschrift nicht sonderlich gerecht wird. Wenn man den Artikel gelesen hat, bleibt eher der Eindruck: "Insecure by Default"...
Offensichtlich sieht man das bei Microsoft inzwischen genau so. Im Gegensatz etwa zu MacOS, das ein Nischenprodukt für eine ganz kleine Zielgruppe ist, will Windows ein möglichst breites Spektrum an Einsatzgebieten und "Usertypen" abdecken: Von SoHo bis Großraumbüro, vom Computerneuling bis zum Excel-Profi. Und jeder soll möglichst gleich Ärmel aufkrempeln und loslegen können, ohne vorher stundenlang am System herumprokeln zu müssen.
Die Folge ist klar: Das System ist auf maximale Funktionalität abgestimmt, es ist offen wie ein Scheunentor, es "kann alles" - und "alles" ist eben nicht nur Gutes... Mir erscheint es vernünftig, in einzelnen Punkten vom Plug'n'Play-Prinzip abzuweichen: So wird ein Admin, der in seinem Netzwerk den Nachrichtendienst benutzen möchte, schon wissen, wo und wie er ihn einschalten kann - und er wird keine "Berührungsängste" damit haben.
Das sieht bei so manchem Heimanwender schon anders aus: Wer sich gerade bei Aldi den ersten PC seines Lebens gegönnt hat und völlig neu ist in der Materie, der wird zunächst das Bedürfnis haben, alles so laufen zu lassen wie es ist, wird anfangs gar nicht auf die Idee kommen, an seinem System herumzutunen. Da ist es schon hilfreich, wenn das System von vornherein so eingestellt ist, dass er gar nicht erst tunen muss. Und das bedeutet im Zweifelsfalle eben nicht, dass alles eingeschaltet ist, was einschaltbar ist.
CU
Olaf