Das waren noch Zeiten, Olaf, als ein Röhren-Stereo-Verstärker mindestens mit 2x EF86, 2x ECC83 und 4x EL84 bzw. EL34 bestückt war. Gott sei Dank werden sie heute noch im Raum Offenbach/Main meisterhaft hergestellt. Ihr Sound ist mit heutigen Entwicklungen nicht zu vergleichen.
Damals zumindest bestand die Möglichkeit, ein Tonband- und/oder Tape-Gerät einzuschleifen. Jenen Signalausgang kann man jetzt z.B. mit Line-In der PC-Soundkarte verbinden. Der Vorteil ist, dass bei dieser Schaltung die Entzerrerkomponenten des Verstärkers einen nahezu linearen Frequenzgang des Plattenspielers mit z.B. einem Shure-Magnetsystem gewährleisten und das auf einem sehr kurzen Weg. Die Messblätter des PPA-1 (Phonoeinheit) der Steinberg-Ingenieure weisen vielleicht die besseren Werte aus, es ist aber halt ein seperater Entzerrer-Vorverstärker, dessen Ausgangsleitung trotz bester Abschirmung im Induktionsumfeld des PCs einigen Einstreuungen ausgesetzt sein mag. Der große Vorteil der Steinberg-Lösung ist aber die geringe Größe des Gerätes und seine Stromversorgung via USB, sodass ich es mir ohne Reue "geleistet" habe.
Deine von Dir selbst abgelehnte Möglichkeit, das verzerrte etwa 2 mV - Ausgangssignal eines Plattenspielers mit Magnetsystem mit 60 mV - Line-In des PCs direkt zu verbinden, halte ich gleichfalls für nicht machbar.
Grundsätzlich ist eine Qualitäts-Diskussion wie hier nur in der Theorie sinnvoll, in der Praxis eines normalen (!) Hi-Fi - Fans dürfte sie kaum eine Rolle spielen. Etwas anderes gilt natürlich im Tonstudio und im profesionellen Einsatz auf der Bühne.