Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

Gebrauchte Platte eingebaut??

fbe / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Ein Bekannter von mir hat seinen Laptop (Network PC aus dem Media-Markt) dorthin zur Reparatur gebracht. Angeblich war die Festplatte hinüber. Nach der Reparatur war durch einen Blitzschlag in die Telefonanlage  das Modem hinüber. Ich habe dann den PC mit einer Fritz! ISDN PCMCIA Karte wieder netzwerkfähig gemacht. Dabei hatte ich massive Probleme, die erst durch sfc und ersetzen von ca 15 Dateien behoben werden konnten. Außerdem meldete sich bei jedem Boot ein 3Com Eusynth: und meckerte an dass die Hardware für die Software nicht vorhanden ist. Auf Rückfrage sagte mein Bekannter das Problem hätte er schon, seitdem der Rechner repariert sei.


Meine Vermutung: Die haben eine gebrauchte Platte (IBM) aus einem anderen Rechner eingebaut (die Daten waren nämlich futsch). Nachdem ich den Rechner wieder auf netzwerkfähigen Stand gebracht hatte, habe ich Scandisk und Defrag laufen lassen. Dabei meldeten die Programme dass sie seit 1055 Tagen nicht benutzt wurden. Der Rechner wurde aber erst im April repariert. Kann meine Vermutung zutreffen??


fbe

Herman Munster InvisibleBot „Mach das Schlepptop halt einfach mal auf, und schau auf das Produktionsdatum der...“
Optionen

Endlich kommt mal einer auf den Punkt: entscheidend ist, was man auf der Rechnung angegeben hat. Nach neuerer Rechtsprechung wird die Aussage des Händlers (und/oder Herstellers) genauso gewertet, wie sie gemacht wurde. Wenn da steht: "neue HD eingebaut", dann werden wohl alle annehmen, es handelt sich um eine fabrikneue, originalverpackte HD. Der Händler könnte aber meinen: "liegt bei mir seit 1055 Tagen im Regal rum, war in DIESEM Schlepptop noch nie drin, also ist sie für DIESEN Schlepptop ´neu´". Früher kam man mit solchen Formulierungseskapaden eher mal durch, heute nicht mehr.

Eine "neue" HD war noch nie in Gebrauch, keine Daten, kein Strom ist durch ihre Adern geflossen, seit das Ding der Hersteller ausgeliefert hat. Wenn also auf der Rechnung was steht von "neue HD", dann hat man das im Sinne des vorigen Satzes zu verstehen. Sonst wäre dieses Verhalten, gelinde gesagt, "angreifbar".

Wie schon gesagt wurde, einbauen dürfen die ein bereits gebrauchtes, aber mit einem "neuen" vollkommen vergleichbares Teil, aber sie dürfen ein schon gebrauchtes Ding nicht als "neu" berechnen. Wenn die eine gebrauchte HD verwenden, dann haben die das gefälligst auch so zu bezeichnen - und zu berechnen.

Was sein kann, ist, daß man versucht hat, mittels Ghost, DriveImage usw. den Inhalt der Original-HD auf eine andere HD zu kopieren und das gelang nicht vollständig.

Such mal die Platte durch, ob da Dateien drauf sind, die garantiert nicht von Dir stammen. Könnte interessant werden: vor zig Jahren gab es in Hamburg mal den Casus, daß jemandem auch mit obiger Formulierungsstrategie eine alte für eine neue HD verkloppt wurde. Der eigentliche Hammer aber war, daß diese Austausch-HD vorher in einem delikaten Rechner drin war, der der Hamburger Polizei gehört hatte: niemand hatte die HD gelöscht. So waren tausende von polizeilichen Ermittlungsdaten und -vorgängen noch drauf... z.T. sogar aktuell noch laufende...

Jedenfalls, findest Du Dateien, die niemals von Dir stammen können, dann hast Du sie am Schlafittchen - wenn sie Dir tatsächlich eine "neue HD" berechnet, aber tatsächlich nicht verbaut haben.