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Mars als Lebensraum?

Apro / 21 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo liebe Leser. Ich habe die freeTV-Premiere des filmes "mission to mars" als anlass genommen ein (hoffentlich) interessantes gepräch zu starten.
Die Theorie vom Leben am Mars hat ja lange tradition. schon 1877 behauptete Giovanni Schiaparelli die Furchen an der Marsoberfläche sei ein künstlich angelegtes Kanalsystem um die unwirtliche Landschaft zu bewässern. Das hat sich als falsch heraus gestellt :-P.
Die Atmosphere des Planeten ist viel dünner als die der Erde (ca. ein Hundertstel). Die probleme, die sich daraus ergeben sind ersichtlich. unsere atmosphere hat nicht nur den zweck uns atemluft zu geben. sie schützt uns auch vor äußeren einflüssen aus dem universum. ich beziehe mich hier hauptsächlich auf ultraviolette strahlung, die die haut eines menschen in kürze verbrennen würde. zum atmen gibt es außerdem hauptsächlich CO2, was sich leider zur verbrennung im körper nicht iegnet, da es schon verbrannt ist.
weiters liegt die durschnittliche temperatur an der marsoberfläche etwa 100 °C unter der der erde. Alles in allem ein relativ ungastlicher ort. doch der mars als menschliche außenkollonie ist keine reine plasphemie wie zahlreiche verarbeitungen des stoffes in filmen und dokumentationen zeigt.


mit dem vorsatz: "wo es ein problem gibt kann man eines lösen" gehen die experten seit jahren den problemen, die eine marsmission mit sich bringen würde nach. eines der haupprobleme ist hierbei die entfernung. eine funkverbindung hätte eine verzögerung von ein paar sekunden, bis das signal auf der anderen seite ankommt, was eine live-kommunikation erschwert und stark verlangsamt. das nächste problem ist der treibstoff. jeden liter muss man einmal von der erdgravitation lösen und es sind viele davon notwendig. daher liegt es nahe den bau eines mars-schiffes im weltraum durchzuführen und den treibstoff in 'portionen' zu liefern. doch auch dann ist so eine mission aus machbarkeitsgründen, zumindest am heutigen stand noch, ein One-Way-Ticket
der heutige stand beruht nicht auf verbrennung-antriebe sondern auf elektrische antriebe. diese einzigartige invention wurde kürzlich erstmals bei der Raumsonde Deep-Space 1 verwendet. Das Prinzip beruht auf emmision von elektronen. dabei werden diese auf eine relative geschwindigkeit von ca. 50 Km/h beschleunigt und erzeugen beim austritt, wie die abgase eines verbrennungstriebwerkes, einen rückstoß und somit eine beschleunigung. der schub ist zwar um ein vielfaches kleiner als bei herkömmlichen triebwerken, jedoch kann er mit primitivem einsatz von photovoltaik (solarzellen) über einen langen zeitraum aufrecht erhalten werden und somit eine viel größere entgeschwindigkeit erzeugen. somit könnte sich die reisezeit von jahren auf monate verkürzen ;-)


Eine dauerhafte besiedlung des mars ist jedoch nur möglich, wenn es gelingt, den planeten erdähnlich zu machen. Eine derartige umformung nennt man „Terra-Forming“. Sie besteht aus drei schritten, die sich ziemlich verrückt anhören zugegeben :-D:
erstens muss der kalte planet erwärmt werden. dies könnten gigantische spiegel bewirken, die in umlaufbahnen schweben und dadurch die sonneneinstrahlung auf die marsoberfläche verstärken würden.
zweitens die erwärmung würde dazu führen, dass das möglicherweise in den polkappen eingefrorene wasser schmilzt und auf der gesamten oberfläche verteilt werden kann.
drittens muss die dünne Atmosphäre, die fast ausschließlich aus kohlendioxid besteht, mit sauerstoff angereichert werden. das könnte geschehen, indem man pflanzen anbaut, die mit hilfe der photosynthese das kohlendioxid in sauerstoff umwandeln.
noch während diese prozesse in gang sind, könnte mit dem bau von städten und gewächshäusern für den nahrungsmittelbedarf begonnen werden. auch hierfür gibt es bereits detaillierte pläne!!


so aber jetzt genug geschwafelt. mich würden eure ideen und beiträge zu dem thema interessieren

greetings...
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Andreas42 Apro „Mars als Lebensraum?“
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Hi!

Darf ich dich mit aktuellerer Info versorgen? naja, jedenfalls soweit ich da noch was habe. ;-)

Die Signal-Laufzeit zum Mars beträght leider nicht nur ein paar Sekunde, sondern liegt in der Gegend von 10 Minuten. Schlecht für eine Notfallsteuerung von der Erde aus, wenn bei der Landung der Boardcomputer ausfällt...

Ok, frag mich jetzt nicht, ob das nur für eine Richtung oder hin und zurück gilt, aber Gespräche wären in jedemfall etwas zeitaufwendig.
;-)

Wenn ich mich nicht irre, ist der Ionenantrieb, den du beschreibst, schon seit einigen Jahren im Einsatz (Deep Space on ist bereits 1998 gestartet). Ich weiss allerdings nicht, ob er in anderen Sonden verwendet wird/wurde.

Ein Problem bleibt aber: das Rückstossprinzip gilt weiterhin. Irgendwas muss die Sonde ausstossen um zu beschleunigen. Sollte der Ionenantrieb für eine bemannte Marsmission genutzt werden, wird das warscheinlich Wasser sein und zwar nicht wenig.
Die Energiequelle ist das nächste Problem. Hier wird man wohl auf einen Kernreaktor zurückgrefen müssen - mit allen Risiken (man denke nur an den Start des Materials und die nötige Abschirmung für die Besatzung).

Du hast allerdings Recht, was die Probleme betrifft, dass ganze Gedöns in die Erdumlaufbahn zu bringen. Bei klassischen Modellen braucht man ja nicht nur Material für den Hinflug, sondern auch für den Rückflug.
Deshalb wurden ja bereits einige Modelle für "Sparmissionen" ausgearbeitet.

Ein im Moment populäres Modell sieht vor zuerst eine Treibstofffabrik auf den Mars zu schicken (unbemannt), die dann den Treibstoff für den Rückflug aus der Marsatmosphäre erzeugt. Erst wenn dieser Prozess automatisch abgeschlossen ist (man also ein Depo auf dem Mars hat), wird eine bemannte Mission zum Mars gesendet. Diese Methode beschreibt ja auch der Film "Mission to Mars".

Witzig sind Planungen, eine Mission zuerst Richtung Venus zu starten. Sie nutzt dann die Anziehungskraft der Venus beim Vorbeiflug Richtung Mars aus. Damit kann man wohl ebenfalls Treibstoff für den Hinflug sparen.

Die Probleme der Masse, die man für einen Flug zum Mars in die Erumlaufbahn bringen muss, hat schon zu Werbner v. Braun's Zeiten zu Überlegungen geführt, zuerst eine bemannte Mondbasis mit Fertigungskomplex zu erzeugen. Das Marsschiff (bzw. die Schiffe!) würden dann in der Monsumlaufbahn gebaut worden. Der Mond hat ja dankenswerterweise eine geringe Anziehungskraft.

Egal wie man's einrichtet, ein Warp-Antrieb ist einfach die bessere Lösung. ;-)

Über Teraforming-Projekte für den Mars mache ich mir allerdings noch keine echten Gedanken - jedenfalls nicht vor den ersten 200 bemannten Marsflügen. ;-)

Bis denn
Andreas

PS: In einigen Romanen werden durchaus "realistische" Marsmissionen beschrieben. Die "Luxus-Lösung" gibt's in den Romanen von Ben Bova ("Mars" und "Rückkehr zum Mars").
Die billiglösung mit Vorbeiflug zur Venus wird in "Mission Ares" verwendet (Autor: Stephen Baxter).

PPS: Eine sehr schöne Sammlung historischer Marsmissions-Pläne findet man hier:
Mars Mission Designs

Hier steht was ueber mein altes Hard- und Softwaregedoens.
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