Im Bios müssen alle im Tower befindlichen Hardwarekomponenten angemeldet sein um mit dem Betriebs-
system verwaltet werden zu können.
Schwierigkeiten im Verständnis der Zuordnung einzelner Komponenten ergeben sich aus der eigentümlichen
baumartigen Struktur der Adressierung bestimmter Zielgeräte. Dazu stelle ich nun Spekulationen an.
Angenommen, für den Prozessor ist es vollkommen gleich wieviele Festplatten angeschlossen sind, da
nicht die Anzahl der physikalisch vorhandenen Geräte relevant ist, sondern die tatsächliche Speicherplatz-
kapazität. Daraus würde, für die persönliche Handhabung der Geräte mit dem Betriebssystem, eine
nicht ganz leicht nachvollziehbare Laufwerkbuchstabenkennung resultieren.
Der normale User, zu denen zähle ich mich, nimmt stillschweigend an, daß jedem Gerät, das im Bios
gemeldet ist, auch ein unverwechselbarer Laufwerkbuchstabe zugeordnet wird. Bei der Zuordnung
eines Laufwerkbuchstaben für meine zweite Festplatte habe ich aber so meine Schwierigkeiten.
Die Windows Hilfe z.B. führt an, daß im Geräte Manager kein Laufwerkbuchstabe zugeordnet werden
kann, wenn keine Option, Laufwerkbuchstabe zuordnen, zur Verfügung steht.
Wie aber dann auf die vorhandenen Geräte, konkret, auf meine zweite Festplatte, zugreifen,
wenn nicht mittels der Laufwerkbuchstabenzuordnung ?
Eine mögliche Antwort wäre, daß der Prozessor beide physikalisch vorhandenen Laufwerke
über denselben Laufwerkbuchstaben ansteuert und nur über die Partitionierung,
die physikalischen Laufwerke unterscheidet.
Dann müsste z.B. mit FDISK oder PartitionMagic Pro eine Partition angelegt werden, die sich über beide
Festplatten erstreckt. Diese Partition könnte mehrfach unterteilt werden und jeder Teilpartition ein eigener
Laufwerkbuchstabe zugeordnet werden.
Ist da was drann ?
Datenträger - Festplatten, SSDs, Speichersticks und -Karten, CD/ 19.576 Themen, 110.115 Beiträge
Hi!
Deine Überlegungen sind nachvollziehbar, aber dir sind dabei zwei Denkfehler unterlaufen:
Du traust dem Rechner zuviel zu und du traust dem Rechner zuwenig zu.
;-)
Die Sache mit der Laufwerkszuordung ist gar nicht so verworren, wie du denkst. Allerdings unterliegt genau diese Zuordnung bei Win 9x/ME Einschränkungen, die nicht sein müssten (sie gelten also NUR für Win9x/ME) und das hast du erkannt.
OK, ein paar (sehr vereinfachte) Grundlagen:
Es ist nicht nötig, dass das BIOS alle im Techner eingebauten Geräte kennt. In der Tat braucht der Rechner normalerweise nur eine bootfähige Platte um das Betriebssystem zu starten. Das lädt dann seine Treiber und die können dann auch Platten unterstützen (und natürlich vorher erkennen), die nicht im BIOS angemeldet sind. (Das gilt z.B. heute für fast alle USB-Geräte, es sei denn es handelt sich um Tastaturen oder Mäuse, die teilweise vom BIOS als USB-Gerät unterstützt werden.)
Die Laufwerksbuchstabenzuordnung, die du nicht ändern kannst, gilt nur für Platten, die dem BIOS beim Booten bekannt sind, also für IDE-Platten (die im Board-BIOS eingetragen sind oder beom Booten erkannt werden) und SCSI-Platten (diese werden beim Booten von Kontrollerbios erkannt, müssen also nicht eingetragen werden).
Nun läuft die Zuordnung der Laufwerksbuchstaben ab (befor das Betriebssystem geladen wird). Die Methode, die dazu verwendet wird ist etwa 10 Jahre alt und stammt noch aus DOS-Zeiten. Leider war DOS nicht sehr flexibel, deshalb kann man die Laufwerksbuchstabenzuordnung auch nur schlecht beeinflussen.
Die Zuordnung läuft so ab:
Zuerst werden die primären Partitionen einem Buchstaben zugewiesen. Dabei geht es mit der ersten IDE-Platte los. Erst danach werden die logischen Laufwerke in den erweiterten Partitionen "durchnummeriert".
Ergebnis:
Hat man eine Festplatte mit den Partitionen/Laufwerken C: und D: und schliesst eine weitere an, die eine primäre Partition enthält, dann wird aus Laufwerk D: das Laufwerk e: und die primäre Partition der zweiten Platte schibt sich auf den Buchstaben D:.
Das dem nicht so sein muss, hast du ja erkannt. Nun, für alle Betriebssysteme die im kern auf dem inzwischen 20 jahre altem MS-DOS-Basieren (also Win9x/ME) läst sich das aber nicht ändern man nennt das Kompatibilität. ;-)
Moderne Betriebssysteme bieten dann schon andere Möglichkeiten. Schon das "alte" Win NT, konnte die Laufwerksbuchstaben recht frei verteilen. Aktuelle Versionen bieten sogar die Möglichkeit mehrer Platten zu einem Laufwerk zu verbinden (wobei das nicht notwendigerweise gleich en RAID-Verbund sein muss).
Witzigerweise hat selbst MSDOS diese Möglichkeit schon gekannt, sie wurde dann aber gestrichen (man konnte mit JOIN ein Laufwerk als Verzeichnis in ein anderes Laufwerk einbinden).
Die Dateisystem-Treiber von Win9x/ME untersützen das nicht mehr, warum auch immer... :-(
Ich hoffe, ichhabe alle Klarheiten beseitigt. ;-)
Bis denn
Andreas