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SCSI-PC Eigenbau

(Anonym) / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallole!

Kann mir jemand ein paar Tips und/oder Vorschläge zu SCSI schreiben?

Ich beabsichtige wohl in der nächsten Zeit einen PC auf SCSI-Basis zu bauen (wenn\'s nur nicht so teuer wäre)!
Habt Ihr irgendwelche Hardware-Empfehlungen?
Was für einen Controller brauch ich den, bzw. ist zu empfehlen?
Sonstige Hardwarevorschläge?

Hauptsächlich will ich zocken, aber auch CD\'s brennen, Multimedia-Anwendungen, evtl. auch Videobearbeitung (bzw. Video-Capturing)!

THX!!

Thomas

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Kiebitz (Anonym) (Anonym) „SCSI-PC Eigenbau“
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Ich gehe mal davon aus, dass Du Dich mit dem ganzen Verhau von SCSI 1, 2, Wide, Narrow etc. einigermassen auskennst; ansonsten findest Du z.B. bei Tecchannel eine gute Einführung (hier).
Typischerweise haben moderne Festplatten ein Ultra-2-Wide- oder Ultra160-Interface, während CD-ROM-Laufwerke und Brenner (Narrow) SCSI 2-Anschlüsse aufweisen (was für die typischen Übertragungsraten eines CD-Laufwerks auch völlig ausreicht). Im Prinzip ist SCSI abwärtskompatibel, d.h. Du kannst ein Narrow-SCSI-Gerät an einen Wide-SCSI-Bus anschliessen und umgekehrt, aber dann kann alles, was an diesem Bus hängt, nur mit dem langsameren Narrow-SCSI betrieben werden. Im Klartext: Du brauchst einen Wide-SCSI-Anschluss für die Festplatte, und einen getrennten Narrow-Anschluss für die CD-Laufwerke.
Glücklicherweise brauchst Du dafür keine zwei SCSI-Hostadapter, sondern lediglich einen, der aber einen sog. "Bridge-Chip" aufweisen muss. Dieser erlaubt es, einen Ultra-2-Wide und einen Ultra (Narrow) Strang getrennt voneinander zu betreiben, d.h. der Festplatte steht die volle U2W-Bandbreite (immerhin 80 MB/s) zur Verfügung. Willst Du von der SCSI-Platte auch booten, so muss der Hostadapter über ein Bios verfügen (anderenfalls muss er nämlich über Treiber angesteuert werden, die vom Betriebssystem geladen werden müssen - und das geht naturgemäss erst nach dem Booten). Einen nicht ganz aktuellen, aber sehr informativen Überblick über solche Hostadapter findest Du z.B. in der c´t 5/2000. Ich habe mir nach diesem Testbericht den Tekram DC390U2W geholt, der bei vernünftigem Preis gute Perfomance und Ausstattung (Treiber, Kabel etc.) bietet, und bin mit dem recht zufrieden. Wenn Du nicht von einer SCSI-Harddisk booten willst, sondern nur CD-ROMs bzw. Brenner anschliessen möchtest, kannst Du einen Hostadapter ohne Bios und U2W-Anschluss nehmen, der kommt deutlich billiger.
SCSI-Festplatten sind grauenhaft teuer. Die Standardmethode für bezahlbare SCSI-Computer besteht deshalb darin, eine kleine SCSI-Platte für´s Betriebssystem zu nehmen und eine große, preiswerte UDMA-Platte für die Daten. Einen guten Überblick über den Festplattenmarkt bietet wieder ein Artikel aus der c´t, diesmal in Heft 16/2000. Ich selbst habe eine Fujitsu Allegro 6 mit 9,1GB (MAJ3091MP), rattenschnell und trotz 7200 RPM flüsterleise. Das Ultra160-Interface ist zwar ein ziemlicher Overkill, besonders da mein Hostadapter "nur" U2W-Scsi bietet und die Platte sowieso maximal 36 MB/s schafft. Trotzdem läuft die Fujitsu - zumindest laut Testbericht - schneller und leiser (!) als ältere U2W-Festplatten.
Bei den CD-Laufwerken bzw. -Brennern sollte man vor allem ein Auge auf den Lärmfaktor haben. Mein Traum-CD-ROM ist das UCR 415 von Kenwood, das durch seine Multibeamtechnik (die CD wird von mehreren Laserstrahlen gleichzeitig ausgelesen) nicht nur sehr hohe Übertragungsraten über die ganze Diskbreite erzielt, sondern auch extrem leise läuft, da die physikalische Rotationsgeschwindigkeit gering gehalten werden kann. Zwei Haken hat die Sache allerdings: erstens ist das UCR 415 gut 100 DM teurer als andere SCSI-CD-ROMs, zweitens wird es von Kenwood nicht mehr gebaut; man muss also ganz schön suchen, um noch eines zu finden. Andere Laufwerke lassen sich allerdings durch ein Freeware-Programm namens CD-Bremse ausbremsen und damit leiser machen (die verringerte Rotationsgeschwindigkeit reduziert die reale Datenübertragungsrate nur unwesentlich; ab 16x merkt man unter Windows eh´ keinen Unterschied - ausser halt am Geräusch). Das Programm ist hier erhältlich. Es funktioniert aber nicht mit jedem Laufwerk, also vorher Kompatiblitätsliste zu Rate ziehen!
Beim CD-Brenner habe ich mir einfach nach Testbericht denjenigen geholt, der mir am besten erschien (Geschwindikeit, Fehlerkorrektur, Lärm), und das war der PX-W 1210Ts von Plextor (Plexwriter 12/10/32). Sicherlich ohne weiteres empfehlenswert, liegt aber eindeutig im oberen Preissegment. Falls Du sparen willst, dürfte sich etwas Marktforschung lohnen! Mittlererweile gibt es bereits den Nachfolger mit 16/10/32, aber das braucht man nun wirklich nicht (ich hätte auch ohne weiteres den älteren Plexwriter 8/2/20 genommen, aber der war nirgends mehr zu kriegen).

Ein allgemeiner Tip zur Hardware: um den Rechner schön schnell zu kriegen, ist der Prozessortakt weniger entscheidend; der langsamste, den Du kriegen kannst (das sind heutzutage eh´ nicht weniger als 600 MHz) reicht da völlig. Persönlich würde ich für Spiele bzw. anspruchsvolle Bildbearbeitung einem Pentium III bzw. Athlon Thunderbird den Vorzug vor dem Celeron bzw. Duron geben (ob man Intel oder AMD nimmt, ist da einigermassen egal), viele Leute hier schwören aber ,dass ein halbwegs flotter Duron für solche Zwecke allemal ausreicht. Wichtig ist viel Hauptspeicher, 256MB sind für Deine Zwecke durchaus zu empfehlen, am besten PC 133 2-2-2 (die drei Zweien stehen für Cas Latency, Ras-to-Cas Delay und Ras Precharge Time von 2 Taktzyklen; die Alternative wäre 3-3-3, d.h. jeder Delay wäre 3 Taktzyklen lang). Double Data Rate (DDR)-Speicher und die Motherboards, die damit arbeiten können, sind meiner Ansicht nach noch zu neu; ich würde damit warten, bis sich die gröbsten Macken abgeschliffen haben (und wieviel realen Geschwindigkeitszuwachs das bringt, ist eh´ noch die Frage).
HTH

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