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Über den Dialog

Amenophis IV / 7 Antworten / Baumansicht Nickles

Im Prozeß der Konfliktlösung spielt die Bereitschaft zum Dialog eine große Rolle. Jede
friedliche Lösung von Konflikten bedarf des Dialogs und des Bemühens um gegenseitiges
Verständnis. Der Dialog als Prozeß des Denkens, der Erkenntnis und des Verständnisses setzt
die gegenseitige Akzeptanz des anderen in seinem Anderssein voraus. Das bedeutet auch, die
gemeinsame Verbindung wie auch die historische Situation in ihrer Totalität zu
berücksichtigen – im Gegensatz zu einem Herangehen, bei dem man nur das eine Ego als das
andere absorbierend auffaßt.

Dialog ist nur möglich zwischen Subjekten, aber wenn einer der Partner des Dialogs seine
Identität verliert, wird er zu einem Objekt der Belehrung, oder, noch schlimmer, der
Diskriminierung degradiert. Besteht seitens des schwächeren Partners der Wunsch nach
Dialog, muß er sich selbst bemühen, die Aufmerksamkeit des anderen Partners zu wecken.

Das Bemühen um den Dialog und das Verständnis für den anderen schließt die Kenntnis von
dessen kulturellen Traditionen innerhalb ihrer historischen Dimensionen ein, und dies wird
unausweichlich zu der Frage führen. "Bin ich wirklich verschieden von ihm?" Das heißt, durch
das Bemühen, den Fremden zu verstehen, erkennt man gemeinsame Werte, Traditionen,
Vorstellungen usw. Eine Region, ein Kontinent, Menschen, die zur gleichen sozialen Schicht,
zur gleichen Altersgruppe, zum gleichen Geschlecht gehören oder sich zur gleichen Religion
bekennen, dieselbe Weltanschauung haben oder die gleiche beziehungsweise eine verwandte
Sprache sprechen usw. haben jeweils trotz vieler anderer Unterschiede manches gemeinsam.
Indem man anerkennt, daß der andere anders ist, ihn aber zugleich zu verstehen sucht, bleibt
er nicht länger fremd. Wenn man sich wirklich bemüht, den anderen zu begreifen, wird man
sehr oft etwas finden, worin man mit ihm übereinstimmt. Die Anerkennung der Verschiedenheit
des anderen durch die Herstellung der Beziehung des "du" kann als eine Vorbedingung dafür
angesehen werden, die Gemeinschaft mit ihm im Sinne der Einheit zu erkennen, wie Wilhelm
von Humboldt es gezeigt hat. (2)

"Es" und "du" stehen mir beide als entgegengesetzt gegenüber. Während aber die
Gegenüberstellung von "ich" und "es" nur die Anerkennung der Verschiedenheit bedeutet,
nämlich lediglich, daß das "es" von mir verschieden ist, schließt die Gegenüberstellung von
"ich" und "du" die Existenz einer Beziehung ein. In Bezug auf das "du" erhält das "ich" seine
eigene Bestimmung, sein eigenes Wesen wird reflektiert. "Du" ist ebenso wie "es" "nicht-ich",
aber es ist "nicht-ich" im Sinne einer Gemeinschaftsbeziehung, so daß die Dualität von "ich"
und "du" gleichzeitig zu einer Einheit im "wir" erhoben wird, von Wilhelm von Humboldt so
formuliert: " Der Ursprung und das Ende allen getheilten Seyns ist Einheit. Daher mag es
stammen, dass die erste und einfachste Theilung, wo sich das Ganze nur trennt, um sich
gleich wieder, als gegliedert, zusammenzuschließen, in der Natur die vorherrschende, und dem
Menschen für den Gedanken die lichtvollste, für die Empfindung die erfreulichste ist." (3)

Um diese Einheit zu erlangen, um zum "wir" zu werden, müssen wir die Beziehung von "ich"
und "du" herstellen. Darum ist die Beziehung des "ich" mit jemand anderem, nämlich dem "du"
für die Bereicherung und Erweiterung des "ich" zum "wir" unerläßlich.

Dieser Gedanke wird auch von Martin Buber in seiner Schrift "Ich und Du" (4) hervorgehoben.
Er zeigt, daß man Beziehungen mit anderen Menschen haben muß, um sich seiner selbst
bewußt zu werden. Nur durch den Kontakt mit anderen Menschen erwirbt man die Fähigkeit,
über sein eigenes Selbst zu reflektieren. Darum stellt das gesamte reale Leben eine
Begegnung mit dem Anderen dar, und nur im Kontakt mit anderen kann sich mein eigenes
Selbst entwickeln. Dieser Kontakt muß in die Beziehung von "ich" und "du" gekleidet werden,
um der eigenen Freiheit und Kreativität Raum zu geben. Aber die Vorbedingung für diese
Beziehung ist die Subjektivität sowohl des "ich" wie des "du". Das heißt, in einer echten
Beziehung des "ich" mit dem "du" darf das "du" niemals als bloßes Objekt oder Mittel zum
Zweck betrachtet werden. In gleicher Weise darf sich allerdings auch nicht das "ich" in einer
mystischen Vereinigung mit dem "du" verlieren.

Der andere sollte auch stets als jemand betrachtet werden, der einen Wert an sich besitzt,
nicht bloß als jemand, der lediglich anders ist, sondern also als jemand, der sein eigenes
spezielles Wesen hat. Nur dann kann das "es" ("er", "sie") zu einem "du" werden. Das
Nachdenken über diese Beziehung stellt eine wichtige philosophische Grundlage für das
Problem des Konfliktes dar.

Eine Voraussetzung dafür, den anderen mit dessen Augen zu sehen, ist das Wissen von der
historischen Entwicklung der Kultur, der der andere entstammt. Wissenschaftler, Lehrer,
Journalisten usw. sind zu einer historischen Betrachtungsweise verpflichtet, wenn sie über
andere Kulturen berichten, wobei klimatische und geographische Faktoren ebenfalls von
Bedeutung sind. Interkulturelles Verständnis erfordert das Wachsen des Gefühls für die
historischen Dimensionen, in dem das Anderssein des anderen seine Wurzeln hat.

Jede Information über andere Kulturen sollte auf dem Grundgedanken aufbauen, daß jede
Nation wie auch jedes Individuum ihren bzw. seinen eigenen Wert hat, jede oder jedes hat
seine eigene Stimme im Chor der Menschheit, so wie jede Nation seine besondere Rolle im
Geschichtsverlauf spielt. Jede Nation hat ihren Wert, und es gibt keinerlei Rechtfertigung
dafür, irgendeine Nation zu verachten oder gar die eigene zu überhöhen.

Die gefährlichste Art des Verhaltens zum anderen ist eine unzulässige Verallgemeinerung, die
meist mit einer Stigmatisierung des Fremden verbunden ist. An deren Stelle sollte man zum
Dialog mit dem anderen bereit sein, indem man den anderen als ein "du" im echten Sinne der
Beziehung des "wir" betrachtet. Der Mensch an sich ist weder gut noch böse, er ist gut oder
schlecht entsprechend den Bedingungen, unter denen er lebt, der Tradition, in der er
aufwuchs, dem Wertesystem, das ihn gelehrt wurde usw. und letztendlich auch entsprechend
seinem eigenen Bemühen.

An dieser Stelle erhebt sich die Frage, ob nicht ein neues Wertesystem, orientiert auf
gegenseitige Hilfe, Harmonie und Frieden, weltweit verbreitet und durchgesetzt werden kann.
Dieses Welttreffen der Philosophen kann einen Schritt in diese Richtung darstellen. Ein neues
Wertesystem ist von besonderer Bedeutung in unserer Zeit, in der das Bedürfnis nach neuen
Lösungen für die drängenden Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, überall gespürt wird:
Im Hinblick auf den Verfall traditioneller Werte habe wir nach neuen Konzepten zu suchen.
Dabei ist der Austausch der Werte unserer Meinung nach die vordringlichste Aufgabe.

Einer hat vom anderen zu lernen und bereit dafür zu sein, Werte und Ideen zu übernehmen,
die sich als nützlich und ethisch hochstehend erwiesen haben. Allerdings sollte dies getan
werden, ohne die eigene Identität aufzugeben und ohne anderen die eigenen Ansichten
aufzuzwingen. Der internationale Austausch von Werten und Ideen sollte gemeinsam mit der
Forderung nach dem Erhalt der nationalen Werte und Traditionen erfolgen. Dies sind
Gesichtspunkte, die ebenfalls im Rahmen der Friedenserziehung Berücksichtigung finden
sollten.

Im Hinblick auf die Fremdenfeindlichkeit, die überall auf der Welt als eine wichtige Ursache für
Konflikte zu beobachten ist, muß betont werden, daß das Bemühen darum, den Fremden zu
verstehen und zu akzeptieren, eng verbunden werden muß mit dem Nachdenken über sich
selbst. Nur wenn man versucht, die eigene kulturelle Tradition zu verstehen, kann man sich
einen eigenen Standpunkt für das Verständnis des anderen erarbeiten und umgekehrt, nur,
wenn man sich bemüht, die andere Kultur zu verstehen, gelangt man zu einer tieferen
Einsicht in die eigene kulturelle Tradition. Durch das Bemühen um das Verständnis des
anderen wird der Prozeß des Selbst-Verständnisses gefördert, und, was hinzuzufügen ist,
durch das Selbst-Verständnis und das Verständnis anderer Kulturen kann man eine globale
Sichtweise erlangen, derer wir in unserer Zeit so dringend bedürfen.

Natürlich sind wir nicht wirklich in der Lage, uns "in die Schuhe eines anderen zu stellen", wie
eine indianische Weisheit besagt, aber man kann die fremden Traditionen und Werte in einem
Prozeß der Aneignung studieren und dabei sowohl den eigenen Horizont erweitern als auch
gleichzeitig den anderen in seinem Anderssein besser begreifen lernen. Aber die Vorbedingung
dazu ist, daß man offen für andere Werte und Traditionen und bereit zum Lernen ist.
Selbstüberschätzung oder Arroganz verschließen alle Türen und Fenster, die offen sein
müssen für gegenseitiges Verstehen.

Wenn wir nach Gründen fragen, warum es in unserer Zeit von entscheidender Bedeutung ist,
den Fremden zu verstehen, haben wir verschiedene Aspekte zu erwähnen. Als erstes ist
darauf zu verweisen, daß die Welt heute sehr klein geworden ist. Im Verlauf der Jahrhunderte
sind die sozialen Gemeinschaften immer größer geworden, die mittelalterliche Isolation von
Völkern wurde überwunden, große Entfernungen zwischen dem einen und dem anderen Ort
auf unserem Erdball können schnell überwunden werden. Wenn es vor hundert Jahren noch
ein aufregendes Erlebnis war, einen "wirklichen" Inder in einem europäischen Land
anzutreffen, so ist das heute eine Selbstverständlichkeit geworden. Überall kann man
Ausländer treffen, und jeder kann sehr leicht selbst zu einem Ausländer werden, indem er in
ein anderes Land reist.

Aber was von größerer Bedeutung ist, ist der Umstand, daß unsere Zeit durch internationale
wechselseitige Abhängigkeit gekennzeichnet ist, die das Bemühen um das Verständnis für den
Fremden zu einer unumgänglichen Notwendigkeit werden läßt. Die globale Begrenzung der
Ressourcen, die Notwendigkeit, technisches Wissen auszutauschen, die internationale
Mobilität der menschlichen Arbeitskraft usw. verlangen interkulturelle Beziehungen und das
aktive Bemühen für gegenseitiges Verständnis. Die Zeit der nationalen oder selbst der
kontinentalen Abschottung ist unwiederbringlich vorbei. Im Gegenteil, die globale Situation ist
derart, daß der homo sapiens durch sein eigenes Versagen zu einer gefährdeten Art geworden
ist, und um das Schicksal des Dinosauriers zu vermeiden, haben die Menschen weltweit
zusammen zu arbeiten. Aber das Erfordernis der Kooperation schließt das Bemühen um das
Verständnis für den anderen ein ebenso wie die Tatsache, daß diese internationale
Zusammenarbeit auf verschiedene Weise geübt werden muß.

Und andererseits bedürfen die globalen Probleme, mit denen die Menschheit heute
konfrontiert ist, für ihre Lösung der Ausnutzung des gesamten globalen Reservoirs der
Weltkultur und des Wissens der Welt ebenso wie ihre intellektuelle Kapazität. Gleichzeitig mit
dem Prozeß des immer Kleinerwerdens der Welt besteht die reale Chance für die
Herausbildung des Weltbürgers. Das kulturelle Erbe des Menschen ist im Laufe der Zeit immer
umfassender geworden, denn es schließt zunehmend mehr Elemente des Erbes der Nationen
im Sinne der Weltkultur ein. In der Vergangenheit mag es für einen zivilisierten Menschen
ausreichend gewesen sein, nur die Geschichte seines eigenen Landes zu kennen, um aktiv an
der Gestaltung der Zukunft teilzuhaben. Aber heute, und noch weit mehr in der Zukunft, ist
es unabdingbar, daß wir Kenntnis von der Geschichte anderer Länder haben. Alles dies
zusammengenommen, können wir sagen, daß jeder Erziehungsprozeß auf der Erkenntnis fußen
sollte, daß vom objektiven Gesichtspunkt aus betrachtet, nationale Abschottung überholt ist;
nationaler Egoismus hat sich schließlich als gefährlicher Anachronismus erwiesen. Dennoch
spielt er noch eine große Rolle in der Weltpolitik.

Toleranz kommt dabei große Bedeutung zu. Toleranz – das bedeutet, die Ansichten des
anderen zu ertragen, selbst wenn man dessen Positionen nicht akzeptiert. Es ist eine aktive
Geisteshaltung, die nicht mit passiver Indifferenz verwechselt werden darf. Toleranz ist daher
untrennbar verbunden mit dem Bemühen, den anderen zu verstehen, und dies bedeutet
keineswegs, gleichgültig gegenüber anderen zu sein etwa im Sinne von "laß ihn, er ist anders
als wir".

Andererseits verliert der Begriff Toleranz seine Bedeutung, wenn alle eine Meinung vertreten,
Toleranz kann nur geübt werden, wenn Verschiedenheiten und Entgegensetzungen existieren,
die man toleriert. Darum schließt die Forderung nach Toleranz die Anerkennung von
Verschiedenheiten ein.

Toleranz muß geübt werden – in der Schule, in der Familie, im Berufsleben - kurz, überall wo
Menschen leben und handeln. Toleranz als Verhaltensmerkmal muß als unabdingbarer
Bestandteil von Demokratie und Freiheit, von Humanität und Menschenwürde begriffen
werden. Gegründet auf einer positiven Selbsteinschätzung, die die eigenen Bedürfnisse
einschließt, akzeptiert sie die anderen mit allen ihren Vorzügen und Nachteilen. Toleranz
bedeutet die Fähigkeit, eine bestimmte, offene Beziehung mit anderen aufrecht zu erhalten,
die in ihren Neigungen, Wertungen und in ihrem Verhalten sich von den eigenen Ansichten und
Meinungen unterscheiden. Darum ist Toleranz eine sehr anspruchsvolle Eigenschaft, die
charakterisiert wird durch die Bereitschaft, andere zur Kenntnis zu nehmen, sie verstehen zu
wollen, nach möglichen gemeinsamen Interessen zu suchen und anderen dieselbe Freiheit der
Meinung und des Verhaltens zuzugestehen, wie man es für sich selbst wünscht.

Damit ist Toleranz eindeutig mehr als nur die Ansichten und das Verhalten anderer gut zu
heißen. Eines ihrer wichtigsten Voraussetzungen ist Bescheidenheit und die Akzeptanz
anderer Menschen, die sich zu einem anderen Denken und Verhalten entschieden und andere
Ansichten haben. Toleranz ist unvereinbar mit Dogmatismus, Starrsinn, Selbstüberschätzung
und mit der Meinung, die absolute Wahrheit und das Wissen vom einzig richtigen Weg im
Leben gefunden zu haben. Toleranz ist verwurzelt in der Achtung vor der Unverletzbarkeit
und der persönlichen Integrität des anderen, seiner oder ihrer Überzeugung und der
Verhaltensorientierung, so lange dadurch nicht die Freiheit anderer beeinträchtigt wird.
Andererseits hat Toleranz eine Grenze: Sie wird niemals irgendeine Art von Inhumanität
gutheißen wie zum Beispiel die Glorifizierung von Gewalt, von Krieg, von Faschismus, von
rassistischem oder religiösem Haß, von Feindschaft gegenüber Fremden ebenso wenig wie die
Verletzung von Menschenrechten und der Würde von Einzelpersonen oder Gruppen.

Toleranz unseren Mitmenschen gegenüber bedeutet nicht die Aufgabe von Beständigkeit. Wir
sollten mit allen unseren Fähigkeiten danach streben, beides zugleich sein, tolerant so wie
auch treu gegenüber den eigenen Prinzipien. Das Hauptproblem bei der Entwicklung und
Ermutigung von Toleranz als Haltung und Ideal des Verhaltens besteht darin, daß unsere auf
das Merkantile und den Konkurrenzkampf ausgerichtete Gesellschaft für alles mögliche steht,
aber nicht für ein Bollwerk der Toleranz. Konkurrenz als ein Prinzip, durch das der
Verwundbare besiegt und benachteiligt wird, hat sehr negative Auswirkungen.

Neben Toleranz ist die Fähigkeit zur Zustimmung wichtig für eine friedliche Konfliktlösung.
Diese Fähigkeit macht es möglich, daß man seine Zeit und seine Aufmerksamkeit anderen
widmet, die sich von einem unterscheiden, aktiv zuhört, begreift und sich selbst bereit zu
Verständigung und Zustimmung erweist. Diese Fähigkeit ist in sozialen Verhaltensweisen wie
Hilfsbereitschaft, Rücksicht und Uneigennützigkeit zu beobachten. Diese Haltungen sind
andererseits Voraussetzungen dafür, mit Konflikten in nicht-egoistischer Weise umzugehen
und fähig zu sein, eine humane Atmosphäre in zwischenmenschlichen Beziehungen zu
schaffen und Übereinkunft bei einander widersprechenden oder entgegengesetzten Ansichten
zu erzielen. Dabei ist jedoch kritisches Verhalten und das Äußern der eigenen Meinung
keinesfalls ausgeschlossen.

Die Entwicklung von Einfühlungsvermögenals wichtiges Verhalten und die Fähigkeit für die
Herstellung einer Vertrauensbasis ist ebenfalls sehr entscheidend. Einfühlungsvermögen
schließt Verständnis für andere ein, selbst für solche, die man "nicht mag". Das bezieht sich
nicht nur auf den Konflikt und seine notwendige Lösung, sondern auch auf die eigene
Gefühlsregung und vor allem auf das Verständnis für die Gefühlsregungen der betroffenen
Konfliktpartner., indem man Verständnis für die Situation des anderen zeigt. Damit wird eine
emotionale Vertrauensbasis geschaffen.

Die Fähigkeit, Standpunkte einander so nahe wie möglich zu bringen, Kompromisse zu
erzielen, ist eine der Hauptbedingungen für eine friedliche Konfliktlösung. In diesem Fall ist
eine Art von selbstbestimmter Konfliktklärung notwendig. Es bedeutet, daß auf einem
bestimmten Gebiet eine teilweise Übereinstimmung erreicht werden kann. Jedoch bedeutet
diese Teilübereinstimmung, daß auf anderen Gebieten keine Übereinstimmung erreicht wurde.
Dieser Prozeß, nämlich die eigene Positionen zugunsten der Vermeidung einer Eskalation des
Konflikts zu einem gewissen Teil aufzugeben, muß in Situationen, die man dazu in Bezug
setzen kann, gelernt werden.

Die Fähigkeit zur Zusammenarbeitin Gruppen macht es möglich, etwas mit anderen
zusammen zu erreichen, Teil einer Gruppe und schöpferisch zu sein. Am Anfang kann eine
Zusammenarbeit auf sehr verschiedenen Motiven, Ideen und Interessen basieren.
Zusammenarbeit erfordert Achtung und Toleranz für den anderen, indem man ihm oder ihr
Gelegenheit gibt, die eigenen Vorstellungen ungeachtet der fehlenden Übereinstimmung
darzulegen. In der Praxis kann das durch soziales Lernen erreicht werden. Grundsätzlich
tendiert Zusammenarbeit dahin, Konflikte zu lösen oder zu beseitigen. Sie unterstützt das
Individuum in seinem Streben nach Beseitigung von Mißklang und dem Erreichen eines hohen
Grades von Übereinstimmung.

Aufgeschlossenheit und die Fähigkeit zum kritischen Denken, die Fähigkeit zur Kritik und
zum Widerspruch und dazu, selber Kritik auszuhalten, sind weitere wichtige Komponenten der
Konfliktlösung. Das erfordert, eine Haltung aufzugeben, gemäß der nur die eigenen Meinungen
und Standpunkte akzeptiert werden, an Stelle dessen ist Kritik zu üben und zu akzeptieren.
Wenn es divergierende oder entgegengesetzte Interessen oder Ansichten gibt, sollte man
nicht darüber hinweggehen, sondern dies deutlich machen, die Gründe dafür suchen, die
entgegengesetzten Standpunkte analysieren und diese auf der Grundlage von
gerechtfertigten Argumenten in den Dienst der Konfliktlösung stellen. Eine Analyse und
Wertung von Konflikten im Alltagsleben, um sie als Beispiele zu nutzen, unterstützt ebenso
wie eine ausreichende Information und eine vertrauensvolle Atmosphäre einen kritischen
Umgang mit der Lösung eines Konflikts.

Thomas Gordon (6) entwickelte ein kooperatives Konfliktlösungsmodell, "conflict settlement
model", das die folgenden Schritte umfaßt:

1.Identifizierung und Definition des Konflikts
2.Die Entwicklung einer möglichen Lösung
3.Die kritische Bewertung der Alternativen
4.Die Entscheidung für die beste Lösung
5.Die Verwirklichung der Entscheidung
6.Die kritische Bewertung der Lösung



Es ist für alle Konfliktlösungsmodelle wichtig, die Bereitschaft und die Fähigkeit zu einem
Einfühlungsvermögen für die Haltungen anderer zu entwickeln. Der Begriff
"Einfühlungsvermögen" schließt von seinem Wesen her Verständnis und Willen zur
Verständigung ein. Um soziale Aufgaben übernehmen zu können, besteht die Notwendigkeit,
Vertrauen aufzubauen und zu entwickeln. Vertrauen ist einer der relativ stabilen Arten des
Verhaltens. Das schließt Offenheit als ein sich selbst Öffnen und Vertrauen in andere ein.
Vertrauen, das offenbar wird in der eigenen Offenheit, selbst in schwierigen und heiklen
Angelegenheiten, in persönlichen Konfliktdarstellungen, hat etwas zu tun mit positiver
Erwartung und auch mit Risiko – in Gestalt des Mißbrauchs von Vertrauens.

Der wichtigste Aspekt jedoch im Prozeß der Friedenserziehung ist das Gefühl für
Verantwortlichkeit. Ob wir nun über den inneren Frieden im Denken der Menschen oder über
globale Probleme diskutieren – wir alle als menschliche Wesen sind verantwortlich für die
Welt, in der wir leben. Viele junge Menschen haben dieses Verantwortungsgefühl, aber sie
verlieren es sehr schnell, wenn sie vom Verhalten der Erwachsenen in ihrer Umgebung
enttäuscht werden. Aus Verzweiflung kommen sie zu dem Schluß, daß man nicht in der Lage
sei, etwas zu ändern. Darum sind wir der Meinung, daß die Hauptaufgabe innerhalb der
Friedenserziehung darin bestehen muß, jedem das Bewußtsein zu vermitteln, daß die ganze
Welt in dem Sinne unser eigen ist, daß wir für sie verantwortlich sind und daß wir durchaus
fähig sind, die Bedingungen zu verändern. Wir dürfen nicht verzweifeln. Wir müssen unsere
Stärke fühlen. Wir müssen nach denen Ausschau halten, die nicht den Mut verloren haben,
nach Gleichgesinnten. Wir müssen nach Leuten mit Bewußtsein suchen, die zur
Zusammenarbeit bereit sind und die die gleichen edlen Absichten haben. Um es zu
wiederholen: Friedenserziehung heißt, den Menschen bewußt zu machen, daß die Welt uns
gehört und wir verantwortlich für diese, unsere Welt sind.

Darum ist die Ermahnung Sarada Devis, der Witwe des berühmten indischen Weisen
Paramahansa Ramakrishna, an dessen Schüler durchaus geeignet, zum Losungswort des 21.
Jahrhunderts zu werden: "Lernt es, Euch die ganze Welt anzueignen. Niemand ist ein
Fremder." (7)

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Anonym Amenophis IV „Über den Dialog“
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Jedem Politiker und sonstwie für Menschen verantwortlichem , diese Worte mit auf den Weg geben , damit wäre schon eine Menge erreicht !!!
Allerdings muß auch für das Verstehen gesorgt werden ...............

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wise old man..................in doubt ( Amenophis IV „Über den Dialog“
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Hallo Amenophis,

also, zu allererst möchte ich mal festhalten dass ich mit den Pseudo-Aktionisten hier nichts zutun habe.

Ich nehme an -da ein Hauptbestandteil deines Textes sich um den Begriff Toleranz dreht- dass er darauf ausgerichtet ist den "Anklägern" ein Art Einsicht zu verschaffen. Nundenn, ich zweifle ja stark ihre Fähigkeit an, das ganze zu kompensieren, aber egal, vielleicht bewirkts ja was. *Daumendrück*

Mal ganz abgesehen davon, möchte ich an dieser Stelle mal was zu den Aussagen beisteuern:

Aus philosophischer und ethischer Sicht sind Deine Thesen durchaus zu befürworten. Da bleibt auch gar kein Raum etwas anderes zu behaupten.

Leider sind sie weit weg von der Realität und ich denke sie werden auch zukünftig philosophisches und ethisches Wunschdenken bleiben.

Ein Satz hat's mir besonders angetan:

----
andererseits bedürfen die globalen Probleme, mit denen die Menschheit heute
konfrontiert ist, für ihre Lösung der Ausnutzung des gesamten globalen Reservoirs der
Weltkultur und des Wissens der Welt ebenso wie ihre intellektuelle Kapazität

----

Auch dieser ist sicher vollkommen richtig, nur:

Wie siehts denn in der Realität aus? Wem nützen denn die intellektuellen Kapazitäten? Werden sie genutzt um eine bessere Welt zu schaffen? Wohl eher nicht, wenn man bedenkt dass 20 % der Weltbevölkerung von den Resourcen und der Arbeitskraft der restlichen 80% leben. Wohlstand hat seinen Preis und wer diesen zu zahlen hat weißt Du sicher selbst. Es mangelt also in erster Hinsicht am Willen etwas zu verändern und für Gleichheit zu sorgen. Je mehr Gleichheit es gibt um so schwächer fällt die Gewinnmaximierung aus und ich denke Du stimmst mir zu, wenn ich behaupte dass sichs in dieser Welt (leider) um nichts anderes dreht!!

Allein die jährlichen "Investitionen" der Europäer in Kosmetika würden ausreichen um den Hunger der gesamten dritten Welt zu beseitigen.

Angesichts dem wie sich das "Um-uns-herum" darstellt ist es also nicht sehr verwunderlich das Nächstenliebe, Toleranz und Verständnis, sowie Dialogbereitschaft auf der Strecke bleiben. Daran ändern meiner Meinung nach auch die wohlgemeintesten Äußerungen und Absichtserklärungen nichts, da regulierende Taten (bewußt!) ausbleiben.

Sicher hast Du Recht, wenn Du Dich über diese Anmaßungen gegenüber einer Person (um nicht zu sagen diffamierenden Äußerungen) aufregst. Das spiegelt jedoch nur zu gut den Zustand einer Gesellschaft.....

Deine guten Ein- und Ansichten in allen Ehren, letztlich bleiben es fromme Wünsche. Ich bedauere das mal schon vorab mit Dir.

Greetings from a seer





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Gevatter Schnitter Amenophis IV „Über den Dialog“
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Hi A.,
ich hätte es ja besser gefunden, wenn Du mal in eigenen Worten versucht hättest, das in diesem Text Gesagte auszudrücken. Das wirkt wesentlich lebendiger, wäre bestimmt kürzer geworden und hätte gezeigt, ob Du den Inhalt auch verstanden hast. So erinnert mich das irgendwie stark an die Freddyk-Geschichten.
Und das der Text nicht von Dir ist, sieht man ja daran, daß kaum Fehler drin sind. Denk mal drüber nach.
gevattern

Sei zuerst einmal gewillt, so viele Fehler zu machen, wie nötig sind, damit du lernen und wachsen kannst.
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sigmund f. (Anonym) Amenophis IV „Über den Dialog“
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gevattern, du wirst mir immer unsympahtischer. dein rumgehacke auf a. zeigt mir, dass du eine ganz arme sau bist. in der tat halte ich dich für einen richtigen loser im leben, der die anonymität im netzt nutzt seine verärgerung über das nichtvorhandenensein psychosozialen kontakte zu kompensieren. ich denke, du hast weder frau noch freundin. wahrscheinlich bist du bisexuell veranlagt mit leichtem hang zu päderie. zumindest deine arschhaarphantasien lassen diesen rückschluss zu. durch dein nicht vorhandenes selbstbewußtsein traust du dich nicht, deine sexuellen neigungen auszuleben. stattdessen versuchst du dich mit hinweisen auf kleine schwächen anderer zu profilieren...

fazit: arme picklige sau

sigmund f.

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Gevatter Schnitter sigmund f. (Anonym) „gevattern, du wirst mir immer unsympahtischer. dein rumgehacke auf a. zeigt mir,...“
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Hallo leidender Sigmund,
Du sollst doch nicht immer von Dir auf andere schließen, hat Dir das denn Dein Wärter nicht immer wieder gesagt?

Aber Respekt, dass Du nun mal diesen Weg gewählt hast, um Dich zu outen, finde ich sehr mutig. Man merkt ja gleich, da spricht jemand aus gelebter Erfahrung, da schöpft einer aus den Vollen und macht seine Familienerlebnisse einem breiten Publikum zugänglich.

Ich würde Dir auch sehr gern helfen bei Deinen Problemen, nur gegen Deine Pickel kann ich nichts tun, aber die verschwinden ab einem gewissen Alter von selber, kannst Du mir glauben!

Der Sache mit der Päderastie (nicht Päderie!) ist allerdings schwerer beizukommen. Wir von den AHB empfehlen in Härtefällen wie Deinem, einfach umzusteigen und sich eine Schafherde zuzulegen.

Alles in allem freut mich aber auch Dein Interesse an der Sexualität anderer Männer - das zeigt, dass Du Dein Schneckenhaus langsam verläßt und den Stier bei den Hörnern packst.
Guten Rutsch
gevattern

Sei zuerst einmal gewillt, so viele Fehler zu machen, wie nötig sind, damit du lernen und wachsen kannst.
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investor sigmund f. (Anonym) „gevattern, du wirst mir immer unsympahtischer. dein rumgehacke auf a. zeigt mir,...“
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und wieder anonym.. die leute, denen kein arschhaar wächst. dumme sache aber dem gevattern macht es garnichts wenn er dir unsympahtisch ist. eigendlcih scheisst er auch auf deine meinung. so wie ich. wer sich mit unserem gevatter schnitter anlegt legt sich mit allen ahb an. wer sich mit den ahb anlegt .. verliert.

heil arschhaar

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Netrocker sigmund f. (Anonym) „gevattern, du wirst mir immer unsympahtischer. dein rumgehacke auf a. zeigt mir,...“
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wieso weiß der sigmund das wir ahb`s bisexuell sind?
das sollte doch geheim bleiben.da ist irgendwo eine undichte stelle in der bruderschaft.scheisse gevatter,jetzt hat er uns total enttarnt.
und was macht ein ahb wenn er enttarnt wird?logo,er geht ins puff und besorgt es sich mit allerlei geschlechtern.wir sehen uns ja dann sigmund.ziehst du aber bitte wieder diese geilen blauen netzstrümpfe an damit ich dich gleich erkenne?
bis später

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