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Kabel Deutschland - Kabel Digital - der Wahnsinn

|dukat| / 5 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Leute.
Ich möchte gerade meinem Ärger etwas Luft machen und mir evtl. gleich ein paar Ratschläge von euch holen. Ich fasse die Geschichte mal so knapp wie möglich zusammen.

Ich besitze eine Immobilie die ich geerbt habe und habe bei Antritt des Erbes den bestehenden Vertrag mit Kabel Deutschland über einen analogen Kabelanschluss von dem Erblasser übernommen ohne die Angaben zur Person zu ändern. Das bedeutet, rein nominell läuft der Anschluss auf den Namen des Verstorbenen. Das jetzt schon recht gut und lange seit 2001. Ich habe die Immobilie vermietet und den Kabelanschluss weiterbezahlt, sozusagen als Teaser/Serviceleistung für die Mieter.

Vor ca. 2 Wochen erhielt ich dann einen Anruf von einem Callcenter im Auftrag von Kabel Deutschland. Es war Freitag abend um 19 Uhr, und um ehrlich zu sein, die gute Dame hatte mich aus dem Bett geholt da ich mich für einen späteren feucht-fröhlichen Abend noch etwas ausruhen wollte. Ich war also total verpeilt und verstand erst gar nicht was sie von mir wollte. Es ginge um meinen Kabelanschluss, und die gute Dame hat die Daten abgeglichen. Mein Konto, meine Rechnung, auf den Namen meines Mieters, damit alles seine Richtigkeit habe. Es handele sich bloss um eine Formalie um die Daten auf den aktuellen Stand zu bringen, die bisherige Vorgehensweise sei nicht mehr möglich. Es entstünden keinerlei Mehrkosten, zusätzlich bekäme ich bzw. mein Mieter einen digitalen Receiver zugeschickt. Da sei jetzt so standard.

Mittlerweile habe ich mit meinem Mieter gesprochen. Wenige Tage später traff dann ein Paket mit dem Digitalreceiver ein. Den wolle er nicht, er könne damit nichts anfangen, was er damit machen solle. Glücklicherweise haben wir dann in das Paket mal reingeschaut.

Neben der Hardware gabs vier Zettel: Anrede, Auftragsbestätigung, Widerrufbelehrung und Retourschein.
Und die Auftragsbestätigung hat es in sich. Zunächst war mir mal gar nicht bewußt mit der Dame einen Vertag abgeschlossen zu haben. Neben dem "monatlichen Preis für Digitalen Kabelanschluss inkl. Smartcard mit Mindestvertragslaufzeit 12 Monate" im Umfang von 16,90€ kommt dann noch der Hammer dazu:
"Monatlicher Preis für Kabel Digital Home nach 2 Testmonaten. Wenn sie das Abonnement nicht 4 Wochen vor Ablauf der zwei Monate kündigen, verlängert sich das Abonnement automatisch um 10 Monate." Zusätzliche Summe: 12,90€.

Dazu dann noch einmaliges Bereitstellungsentgelt für Digitalen Kabelanschluss von 49,50€. Der dämliche Receiver war natürlich Kostenlos. 0,00€. Aus gutem Grund. Denn die Widerrufsbelehrung enthält den Hinweis: "Sie haben jedoch dann die Kosten der Rücksendung zu tragen, wenn der Preis der Ware einen Betrag von 40 Euro nicht übersteigt." Zusatz: "oder wenn bei einem höheren Preis der Ware sie die Gegenleistung oder eine Teilzahlung zum Zeitpunkt des Widerrufs noch nicht erbracht haben, es sei denn, dass die gelieferte Ware nicht der bestellten entspricht."

Da mir nicht wirklich klar war, hier einen Vertrag abgeschlossen zu haben der mich nun auch noch zur Übernahme weiterer Kosten nötigt, beabsichtige ich vom Widerrufsrecht gebrauch zu machen. Einen Widerruf werde ich Montag abschicken, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich die Rüchsendung des Paketes bezahlen muss. Die Ware, wohlgemerkt 0,00€, übersteigt ja den Warenwert von 40 €uro nicht. Wenn gleich ein einmaliger Bereitstellungspreis von 49,50 zu zahlen ist, demnach der Warenwert also 40€ übersteigt, habe ich trotzdem bislang keine Gegenleistung oder Teilzahlung erbracht und wäre demnach verpflichtet das Paket auf eigene Kosten zurückzusenden.

Irgendwie kommt mir diese Widerrufsbelehrung faul vor. Ich habe jedenfalls nicht in Erinnerung, dass die Rechtspraxis so stark zu Lasten des Verbauchers ausgeht. Oder hat Herr Schäuble da auch schon dran gedreht?

Darüberhinaus: Wenn der Vertag hinfällig wird, aber der vorherige Vertrag mit dem verstorbenen Erblasser für meine Person keine Gültigkeit besitzt, bliebe ihnen ja gar nicht anderes übrig als mir ein sofortiges Kündigungsrecht einzuräumen. Und das ist genau das was ich obendrein beabsichtige: Nämlich den Vertrag komplett zu kündigen. Dass ein Vermieter für seinen Mieter einen Kabelanschluss bestellt, auf eigene Kosten, scheinen die bei Kabel-Deutschland auch nicht wirklich zu verstehen. Jedenfalls hatten sowohl ich als mein Mieter im laufenden Jahr bereits regelmässig mit Kabel Deutschland Kontakt, um denen zu erklären wie das abläuft. Den meinen Mieter wollten sie dazu verdonnern zusätzlich einen eigenen Kabelanschluss zu bestellen, obwohl ich den ja bereits bezahle.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab die Schnauze voll. Sollen sich meine zukünftigen Mieter doch bitte alleine mit Kabel Deutschland herumschlagen, wenn sie denn einen Kabelanschluss wollen. Oder von mir aus an der schlimmsten Stelle eine Satellitenschüssel anbrigen. Das ist mir mittlerweile fast lieber, als mich weiter mit den Deppen von Kabel Deutschland herumzuschlagen.

Was meint ihr, ist meine Aufassung richtig? Widerruf abschicken, Paket auf meine Kosten zurücksenden, anschliessend Kündigung hinterher. Klappt das, oder habe ich etwas übersehen?

usernull |dukat| „Kabel Deutschland - Kabel Digital - der Wahnsinn“
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Was meint ihr, ist meine Aufassung richtig? Widerruf abschicken, Paket auf meine Kosten zurücksenden, anschliessend Kündigung hinterher. Klappt das, oder habe ich etwas übersehen?

Das sollte hinhauen. Die Kündigung als Einschreiben mit Rückschein senden. Kostet zwar nochmal 3€ extra, aber dann wissen die in der Poststelle schon, dass es ernst ist. Falls es nicht wie gewünscht klappt, das nächste Mal gleich an den Vorstand schreiben.

Und bloß nicht aufregen ... :-)
|dukat| usernull „Was meint ihr, ist meine Aufassung richtig? Widerruf abschicken, Paket auf meine...“
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Sieht aus, als wäre ich nicht alleine.
Artikel in der Lokalzeitung von Donnerstag, dem 28. August.

http://www.sn-online.de/newsroom/regional/bueckeburg/stadt/art5424,668695

xafford |dukat| „Sieht aus, als wäre ich nicht alleine. Artikel in der Lokalzeitung von...“
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http://www.sn-online.de/newsroom/regional/bueckeburg/stadt/art5424,668695

Nein, also ich versteh das wirkich nicht... das Erste, was ich machen würde wenn meine (nicht existierende) Tochter anriefe da stehe ein Fremder Mann neben ihr in der Wohnung wäre, die Polizei anzurufen. Was ich ganz sicher nicht machen würde wäre, mit dieser Person auch noch einen Termin vereinbaren.

Irgendwie kommt mir diese Widerrufsbelehrung faul vor. Ich habe jedenfalls nicht in Erinnerung, dass die Rechtspraxis so stark zu Lasten des Verbauchers ausgeht. Oder hat Herr Schäuble da auch schon dran gedreht?

Deine Erinnerung trügt Dich. Es ist schon lange übliche und gerichtlich abgesegnete Rechtspraxis, dass bei einem Widerruf die Rücksendekosten zu Lasten des Kunden gehen dürfen, sofern der Warenwert 40 Euro nicht übersteigt. Das ist weder neu noch selten, nur einige Firmen verzichten auf Kulanz darauf. Schäuble hat damit auch eher nichts zu tun, er ist Innenminister. Beschweren müsstest Du Dich da eher bei Frau Zypries in ihrer Funktion als Justizministerin ;o)

Zu deiner eigentlichen Frage kann ich Dir nichts mit Sicherheit sagen, aber das mit dem Widerruf sollte einwandfrei funktionieren. Zum Einen handelt es sich um einen Neuvertragsabschluss, da ist es irrelevant dass Du theoretisch schon vorher ein Vertragsverhältnis mit KD hattest; Zum Andern liegt ja extra eine Widerrufsbelehrung bei.
libertè |dukat| „Kabel Deutschland - Kabel Digital - der Wahnsinn“
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Hallo,

1, du hast stillschweigend den Vertrag übernommen, über diese lange Zeit gilst du als rechtmäßiger Vertragspartner und nicht andere.
Du läßt es dir ja wohl von den Mietern anteilig des abgeschlossenen Vertrag vergüten.

2. >Mein Konto, meine Rechnung, auf den Namen meines Mieters Ja was denn nun? Was für einen Vertrag hast du denn nun wirklich?

ich möchte es erstmal bei diesen Fragen lassen, ansonsten können Mieter selber und nur die, einen Einzelvertrag über zusätzlich Digital abschließen.


MfG
Liberté
;~)

|dukat| libertè „Hallo, 1, du hast stillschweigend den Vertrag übernommen, über diese lange...“
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1. Ich zahle die Rechnung. Mein Mieter zahlt anteilig gar nichts.
2. Bis zu jenem Vertragschluss vor kurzem am Telefon lief der Vertrag auf den Namen des Verstorbenen. Die Gebühr wurde per Überweisung von meinem Konto abgebucht. Die Rechnungen wurden an den Verstorbenen adressiert. An der Immobilie gibt es einen Briefkasten auf meinen Namen zu dem ich alle Rechnungen und Post, die die Immobilie betreffen, geschickt bekomme. Als Beispiel sei hier die Schonsteinfegerrechnung genannt. Obwohl die Rechnungen von Kabel Deutschland an den Verstorbenen adressiert waren, wußte der Postbote wo sie hingehören. Nämlich in den extra Briefkasten von mir. Es gibt da gewisse Namensgleichheiten. Bei Kabel Deutschland war man seit einigen Jahren darüber informiert, das der ursprüngliche Adressat verstorben ist, die Rechnungen aber von mir zugunsten der Wohneinheit beglichen werden. Aus Kulanz hat man das all die Jahre so weiter laufen lassen, um, so sagte man mir, mir die 49,50€ für eine Ummeldung zu ersparen.

Eben bis zu besagtem Telefongespräch mit der Callcenter-Dame, die mir sagte man könne das nicht mehr so machen. Rein Formal müssten die Daten aktualisiert werden. Daraufhin hat sie mir mehr oder weniger diktiert, dass der Anschluss nun auf den Namen meines Mieters läuft, er nun (wahrscheinlich) die Rechnung bekommt und ich die Rechnung begleiche. Das deckt sich ja auch soweit mit Deinen Ausführungen, dass nur der Mieter einen Einzelvertrag über zusätzlich Digital abschliessen kann. Genau so haben sie es jetzt gedreht. Das sei so die einzige Möglichkeit. Was eben schonmal total Kacke ist, da ich jetzt die Rechnung ja gar nicht mehr zu Gesicht bekomme. Aber sie sprach da eben von einer formalen Änderung und hat von Mehrkosten schon gar nichts erwähnt. Dann hätte ich vielleicht noch überlegt und mir Bedenkzeit erbeten, und evtl. wegen des ganzen Firlefanz genervt gleich gekündigt. Zumal man bei Kabel Deutschland meinen Mieter auch noch vor einigen Monaten dazu verdonnern wollte, selbst einen Kabelanschluss zu bezahlen, da er Kabel hätte, aber nichts bezahlt. Dass ich das bezahle ging anscheinend im laufenden Jahr trotz zahlreicher Telefonate nicht in deren Schädel. Vielleicht waren es auch die 2 Briefkästen, welche die Herren irritiert haben und darauf schliessen liessen, dass eine weitere Wohneinheit vorhanden sei.

Abgesehen davon, ich wäre ja gerne Vertragspartner für den Kabelanschluss, zugunsten meines Mieters, aber genau das geht ja angeblich nicht mehr. Ich zahl jetzt zwar immer noch die Zeche, bekomme aber keine Rechnung mehr.

Jedenfalls haben die es bei Kabel Deutschland auch nicht kapiert. Du arbeitest da nicht zufällig, oder? ;)