Hallo zusammen!
Das von der TU Dresden entwickelte, jetzt in Version 9.11 verfügbare Betriebssystem verfügt über ein IMHO sehr spannendes Grundkonzept: Der Quelltext fokussiert sich auf das Wesentlichste und soll mit 20.000 Zeilen auskommen - ob das für ein OS viel oder wenig ist, kann ich allerdings nicht beurteilen.
Durch die reduzierte Komplexität sollen nicht nur Systemressourcen geschont werden, es soll auch leichter sein, Sicherheitslecks zu vermeiden. Alle Einzelheiten inkl. weiterführenden Links in diesem Artikel: http://www.golem.de/0911/71457.html
Besonders sympathisch ist mir der Ansatz, dass endlich einmal ein OS das Thema Sicherheit "bei der Wurzel" packt, nämlich bei der Komplexität des Systems selbst. Letztlich ist es ja so: Alle Sicherheitslücken, denen die Anwender immer munter hinterher-patchen bzw. die sie durch nachträgliches Draufsatteln irgendwelcher Security-Suites übertünchen, bestehen ja letztlich nur deswegen, weil das System sie überhaupt zulässt. Hier schon bei der Systementwicklung im Ansatz einen Riegel vorzuschieben, halte ich grundsätzlich für eine gute Idee.
FYI
Olaf
Alternative Betriebssysteme 1.414 Themen, 9.994 Beiträge
20.000 Zeilen auskommen - ob das für ein OS viel oder wenig ist
Das kommt auf die Kernel-Architektur an. Für einen Mikrokernel (was hier der Fall ist, es basiert auf L4) ist das schon fast viel, Minix 3 braucht AFAIR 5000 Zeilen Code für den innersten Kern.
Hybrid- und Monolith-Kernel sind damit aber kaum zu vergleichen. Aktuelle Linux-Kernel liegen so bei 11-12 Millionen Zeilen Code. Allerdings sind da auch sämtliche Treiber dabei, während bei einem Mikrokernel nur ein minimaler Scheduler läuft. Alles andere, inkl. Treiber und Dateisysteme, sind Userspace-Anwendungen.
Das kommt auf die Kernel-Architektur an. Für einen Mikrokernel (was hier der Fall ist, es basiert auf L4) ist das schon fast viel, Minix 3 braucht AFAIR 5000 Zeilen Code für den innersten Kern.
Hybrid- und Monolith-Kernel sind damit aber kaum zu vergleichen. Aktuelle Linux-Kernel liegen so bei 11-12 Millionen Zeilen Code. Allerdings sind da auch sämtliche Treiber dabei, während bei einem Mikrokernel nur ein minimaler Scheduler läuft. Alles andere, inkl. Treiber und Dateisysteme, sind Userspace-Anwendungen.
Aktuelle Linux-Kernel liegen so bei 11-12 Millionen Zeilen Code.
Um Gotteswillen... das ist ja schwindelerregend! Ich denke dabei nicht nur an die gewaltigen "Textmengen", sondern auch an die zunehmende Arbeitsteilung, die dabei zwangsläufig nötig wird. Das kann ja nicht eine kleine Handvoll Leute alleine schaffen.
Aber je mehr Entwickler es werden, desto schwieriger stelle ich mir vor, die Code-Bestandteile so zu optimieren, dass sie nachher wie kleine Zahnrädchen nahtlos ineinander passen.
Vielleicht ist das laienhaft von mir gedacht, aber ich möchte ein solches Projekt nicht koordinieren müssen. Respekt!
CU
Olaf
Um Gotteswillen... das ist ja schwindelerregend! Ich denke dabei nicht nur an die gewaltigen "Textmengen", sondern auch an die zunehmende Arbeitsteilung, die dabei zwangsläufig nötig wird. Das kann ja nicht eine kleine Handvoll Leute alleine schaffen.
Aber je mehr Entwickler es werden, desto schwieriger stelle ich mir vor, die Code-Bestandteile so zu optimieren, dass sie nachher wie kleine Zahnrädchen nahtlos ineinander passen.
Vielleicht ist das laienhaft von mir gedacht, aber ich möchte ein solches Projekt nicht koordinieren müssen. Respekt!
CU
Olaf
Da sind auch mehrere Vollzeitstellen nur mit Verwaltung beschäftigt. Die Linux-Kernel-Entwicklung wird in einem ziemlich strikten Pyramidensystem koordiniert. Zuoberst sitzt bekanntlich Linus Torvalds, ihm unterstehen dann die Subsystem-Betreuer wie Alan Cox oder Greg KH.
Mmmh, mir war, als habe sich Linus Torvalds aus der Entwicklung zurückgezogen. Aber du hast recht, nichts da, der ist immer noch voll dabei: http://de.wikipedia.org/wiki/Linus_Torvalds
Vielleicht verwechsele ich das ja mit Bill Gates :-D
Greetz
Olaf