Hallo zusammen.
Könnt Ihr euch vorstellen, daß es Menschen gibt, die sich bis zu 70 verschiedene Paßwörter merken können? Also ich nicht - abgesehen davon, daß ich noch nie in die Verlegenheit gekommen bin, so viele Paßwörter zu benötigen.
Vorteil: Wenn ein Paßwort erraten wird, kann man nicht gleich in alle geschützten Bereiche des Users vordringen, da diese durch 69 weitere Paßwörter geschützt sind. Nachteil: Da kein Mensch den ganzen Wust behalten kann, werden Paßwörter doch aufgeschrieben und teilweis sogar in Form von kleinen Merkzettelchen am Bildschirm(!) festgepinnt.
Andere Seite der Medaille: Zwei Drittel aller Computer-Benutzer wechseln ihr Paßwort so gut wie nie, jeder vierte bis fünfte nur auf dienstliche Anordnung. Mehr zum Thema hier
Wie haltet Ihr es mit Paßwörtern? Ich benutze immer mindestens zwei deutlich verschiedene Paßwörter, eins für den dienstlichen, eins für den privaten Bereich, wobei ich im Schnitt alle Vierteljahr wechsele. Ich habe einfach ein besseres Gefühl dabei.
CU
Olaf
Viren, Spyware, Datenschutz 11.242 Themen, 94.693 Beiträge
Also ich hatte mal die Gelegentheit, an die /etc/passwd vom Linuxserver unserer Mittelschule zu kommen. Nicht nur, dass es kein Shadowing gab, nein, kommt noch viel besser... Ich durfte mich vor den Augen des Admins also root anmelden, hatten Vollzugriff auf alles und hab vor seinen Augen auch noch die passwd auf die T-Online-Homepage hochgeladen - dafür hab ich ihm natürlich auch ein Script geschrieben, dass alle Dienste sauber beendet und den Rechner runterfährt :-)
Zu Hause kam dann nach 8 Stunden @ 550 MHz und 800 MB Wordlists das ernüchternde Ergebnis: 116 von 117 Passwörtern geknackt. Alle waren höchstens 6 Stellen lang, bestanden nur aus Zahlen, nur aus einem Wort oder manchmal 'n Wort mit kleinem Dreher (angehängtes Zeichen usw.). Die Mehrzahl davon waren Telefonnummern, Name des Freundes/Freundin, Jahreszahlen, eigener Name sowie simple Wörter mit höchstens fünf Zeichen, sowie die alten Klassiker "Code","Pass","Wort","God","Sex" und ".".
Das einzig (relativ) sichere Passwort war "wwwinter" und gehörte dem Typen, der mir den Zugang zum Server verschafft hatte. Von daher habe ich mir nicht die Mühe gemacht, dieses auch noch errechnen zu lassen.
Meine Empfehlung als Passwörter sind hinreichend lange Zitate, die man mit der Zeit dann so schnell eintippt, dass auch ein Schultergucker nur schwierig mitkommt. wenn diese Zitate dann auch noch persönlich bedeutsam ist, vergisst man sie auch nie. Z.B. hatte ich mit "Und er fragte ihn: Wie heisst du?\Und er antwortete ihm: Mein Name ist Legion, denn wir sind viele." (Markus,5:18) sogar ein Passwort, dass überhaupt erst die volle Blockgröße von MD5 (nämlich 64 Byte) überhaupt ausschöpfte.