Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

Atelco und die Rechte des Käufers

Thomas Helbig / 10 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo,

habe letzten Freitag eine sehr eigenartige Erfahrung bei Atelco gemacht. Auch wenn es etwas umfangreich ist hier meine E- Mail an den zuständigen Vetriebsleiter(in). Die Namen habe ich bewusst entfernt (tut ja sowieso nichts zur Sache).
Und bevor einer wieder über die ewigen Nörgler herzieht möchte ich vor meiner Kritik (Atelco) ein ausdrückliches Lob für die Saturn Niederlassung Leipzig Hauptbahnhof loswerden (ja ich weiß die Werbung ist Sch....).
Sagt mal was Ihr davon haltet.

Gruß

Tom


Sehr geehrte Frau .....,

die eigenartigen Verkaufspraktiken (für mich nicht nachvollziehbar) Ihrer Filiale in Leipzig Rückmarsdorf ist Anlass meiner E- Mail an Sie.
Ich hätte es natürlich vorgezogen mein Befremden direkt dem zuständigen Filialleiter mitzuteilen. Ihre Mitarbeiter verwiesen mich allerdings an Sie da wohl seit Mai 2002 die Stelle nicht mehr besetzt wurden sei (bei der Arbeitsmarktsituation in den neuen Bundesländern natürlich völlig unlogisch).

Nun zum Sachverhalt:

Am Freitag den 22.11.2002 gegen 16 Uhr 30 besuchte ich Ihre Filiale in Leipzig Rückmarsdorf auf der Suche nach einem Scanner.
Im Vorfeld hatte ich mich bereits im Internet informiert, so das die gewünschten Ausstattungsmerkmale sowie eine Preisvorstellung vorlagen.
Sehr schnell hatte ich ein Gerät (Mustek 2400 TA plus) gefunden das zwar meinen Vorstellungen zur Ausstattung entsprach bei dem ich allerdings keinen Preis finden konnte (das vorhandene Preisschild mit 109 € war durchgestrichen für mich also ungültig und es erfolgte ein Hinweis gültig bis 19.11.2002).
Also nahm ich das Gerät stellte mich an der Kasse an und erkundigte mich ob das Gerät verfügbar wäre und wenn ja zu welchem Preis.
Herr ..... bestätigte mir nach einer kurzen Überprüfung das das Gerät zum Preis von 99 € verfügbar sei.
Da der Preis ziemlich genau meinen Preisvorstellungen entsprach sagte ich Herrn .... das ich das Gerät kaufen würde, ich aber 5 Minuten benötigen würde um es auch bezahlen zu können (meine Frau mit unserer EC- Karte befand sich zu dieser Zeit im benachbartem Geschäft Baby One).
Nach besagten 5 Minuten und etwa weiteren 15 Minuten anstehen an einer gar nicht so langen Schlange (4 Kunden) war ich dann endlich an der Reihe (warum erfolgt eigentlich die Bedienung nur an einer Kasse wenn zur gleichen Zeit 2 Verkäufer anwesend sind?).
Und hier kam dann die große Überraschung.
Das Gerät das ich wieder in den Händen hielt war plötzlich gar nicht mehr in der Filiale verfügbar.
Herr ..... bat mich dann an die zweite Kasse um den weiteren Ablauf (der Verkauf erfolgte plötzlich doch an 2 Kassen) nicht weiter zu behindern und bestätigte mir nach einer kurzen Recherche das es wohl so sei das jemand telefonisch dieses Gerät geordert hätte.
Auf die Frage was mich das anginge, da ich ja zweifelsfrei das Gerät vorher schon zum Verkauf auserwählt hätte, konnte man mir keine vernünftige Antwort geben.
Die für meine Begriffe gültige Regel „wer zuerst kommt kauft zuerst“ scheint bei Atelco nicht zuzutreffen.
Auf meine Frage was man denn gedenkt zu tun, wurde nicht im Geringsten eingegangen.
Selbst mein Vorschlag die Lagerbestände anderer Filialen zu überprüfen und dem Telefon- oder Onlinbesteller ein Gerät aus einer anderen Filiale zur Verfügung zu stellen (damit ich endlich das andere kaufen könnte) schien Ihre Mitarbeiter total zu überfordern.
Neben den Aussagen „wir haben alles richtig gemacht“ Ihrer zwei Mitarbeiter (den Namen der anwesenden zweiten Verkäuferin, die nicht müde wurde Herrn ..... zu bestätigen das alles korrekt gelaufen sei, kann ich Ihnen leider nicht mitteilen) und „das Gerät ist nicht mehr im System“ konnte ich nichts verwertbares und vor allem zufrieden stellendes entnehmen.
So musste ich also unverrichteter Dinge wieder abziehen da der Fehler ja eindeutig bei mir dem Kunden lag (wahrscheinlich genügt in diesem Fall meine bloße Anwesenheit).
Wie gesagt Ihre Mitarbeiter haben ja jegliche Verantwortung von sich gewiesen und mehrmals auf eine korrekte Abwicklung hingewiesen.
Wenn also alle korrekt arbeiten und trotzdem ein Kunde sich so bescheiden behandelt vorkommt wie in meinem Fall (und neben der Zeitverschwendung bei Atelco weiter Zeit für so ein Schreiben aufbringt) dann muss doch irgendetwas an Ihrem System nicht stimmen.
Vielleicht sollten Sie im Eingangsbereich ein großes Schild aufhängen „Achtung Onlinekäufer werden bevorzugt behandelt“.

Fazit, wer dumm genug ist zu glauben das Atelco sich um die selbst auferlegten Pflichten des Verkäufers und Rechte des Käufers (siehe Seite 23 des aktuellen Prospektes und wahrscheinlich auch aller anderen vorher) schert hat als Potenzieller Kunde dort (bei Atelco) nichts mehr zu suchen.

Verwiesen sei hier auf die Verletzung Ihrer Pflichten § 3, § 6, § 9 und besonderst § 10.
Auf meine angeblichen Rechte § 3, § 6 und § 10 möchte ich dabei gar nicht mal eingehen da sie sowieso nur Schall und Rauch sind.

Neben Ihrer Stellungnahme, die mich natürlich auch brennend interessiert, bin ich vor allem gespannt auf die Antwort der Verbraucherschutzzentrale Sachsen und die Meinung der vielen 100.000 User in allen möglichen Foren (gelobt sei die Demokratie, Meinungsfreiheit und das Internet).


Mit freundlichen Grüßen


Thomas Helbig

P.s. Ich habe übrigens am selben Tag bei Saturn/ Hauptbahnhof Leipzig das gleiche Modell auch für 99 € erworben. Mit kurzer Befragung des Verkäufers und Anstellen an einer eigentlichen langen Schlange (8 Kunden) habe ich zusammen 12 Minuten in dieser Filiale von Saturn zugebracht (irgendwas scheinen die anders zu machen als Atelco).

Dumistvieh Thomas Helbig „Atelco und die Rechte des Käufers“
Optionen

Hallo erstmal...

Oh, das kenne ich. Hatte nen defekten Monitor (Samsung Syncmaster 959NF) mit einem kaputten Pixel. War eines morgens da (hatte vorher im Internet geschaut, obs noch ein Gerät verfügbar war) und der Mitarbeiter hat ein Gerät (das letzte) reserviert, da ich erst am Nachmittag wiederkommen konnte mit dem Gerät. Und was ist wohl passiert? Den 25 Kilo Koloss über zig Kilometer gefahren und angeschleppt. Tja, Gerät vergriffen im Computersystem. "Aber da steht doch noch eines!", sagte ich. "Ja, das ist aber schon vergeben!". Aha, vorher am Morgen stand genau DERSELBE Karton da (an Kratzer konnte man das erkennen). Und wenn er ihn mir reserviert hatte, wer hat ihn denn dann noch reserviert?? Dann noch so ne blöde Bemerkung "Rufen Sie doch Samsung an. Vor-Ort Service blabla." Leuzt, ihr seid der Händler, also steht IHR auch für zwei Jahre, mindestens aber sechs Monate (danach ändert sich doch der Quatsch mit der Beweispflicht, oder täusche ich mich?), gerade. Der Kollege, der mir das Gerät reserviert hatte, wußte irgendwie von nix mehr. Totale Verwirrung. Irgendwann kam der Leiter vorbei und ließ mich 30 Minuten warten, nachdem er gesagt hatte, daß er sich darum kümmern würde. Er mußte erst eine Aushilfskraft an der Kasse "ausbilden". Naja, man ist ja geduldig. Gut, daß ich so eine ruhige Natur bin. Naja, wenn man mal acht Wochen auf seine CPU gewartet hat, dann wird man das :) Nach langem hin und her bekam ich dann den letzten Karton mit dem Monitor. Ein erster Blick machte deutlich, daß der schonmal zurückgegeben wurde, aber ich habe ihn in guter Hoffnung mitgenommen. Das kuriose ist, daß sie meinen nur dann zurückgenommen hätten, wenn keine Kratzer auf dem Glas seien - waren ja auch nicht, nur ein kaputter Pixel. Genau in der Mitte und wenn man viel schreibt, nervt das ungemein. Bei vielen TFTs kein Grund, aber bei CRT.

Naja, zuhause ausgepackt und angeschlossen. Und siehe da: KRATZER auf dem Glas! Zwei kleine am unteren Rand. Ein Glück, da stören sie kaum. Eine Unverforenheit und mir das anmahnen, falls ich welche hätte. Dazu ein unerträgliches pfeifen auf dem SubD-Anschluss, aber da kann man ja den BNC nehmen. Eh besseres Bild. Einen Farbfehler kann man so gerade noch korrigieren. Eigentlich wieder ein Garantiefall (schließlich bezahle ich 450 Kröten für ein 100% einwandfreies Gerät), aber ich schlucke es herunter und behalte es so, da es sich größtenteils korrigieren/ertragen läßt. Jetzt soll ich mal beweisen, daß die Kratzer schon drauf waren. Das erspare ich mir, da es wie gesagt kaum stört. Da fahre ich nun nur noch definitiv in meinen Vertrauensladen nach Bochum. Die haben mich noch nie verarscht - auch wenn sie teilweise etwas teurer sind. Und ich habe da schon einige Tausend Mark, pardon Teuro, da gelassen. Ach ja, das ganze war in der Filiale Dortmund/Indupark.

Aber zur Atelcos Verteidigung: Das war der einzige Zwischenfall, den ich dort erlebt habe. Obwohl eine Sauerei gab es noch. In einer 50er-Spindel waren einmal nur 49! Aber da kann der Rohlinghersteller auch Mist gebaut haben! Kein großes Drama. CD-Rohlinge kosten ja keine 20 Mark pro Stück mehr ;)

Gruß
Dumistvieh